Die EU steuert auf ein Embargo von russischem Rohöl zu. Die Reduzierung der Lieferung sei ein "wichtiger Schritt", sagte EVP-Fraktionschef Weber im ZDF.
"Wir müssen uns auch auf die Eventualitäten eines Gasembargos von russischer Seite vorbereiten", so Manfred Weber (CSU), EVP-Fraktionsvorsitzender Europaparlament.
Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU), begrüßt den von der EU angestrebten Importstopp für russisches Öl. "Wenn wir jetzt den Schritt gehen, die Öl-Lieferungen zu reduzieren - und bei Öl verdient Putin am meisten Geld -, dann ist das ein wichtiger Schritt", sagte er im ZDF-Morgenmagazin.
Man müsse aber auch im Vollzug der bereits vorangegangenen Sanktionen "besser werden", betonte Weber weiter. "Wir müssen den Beschlüssen auch Taten folgen lassen."
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Übergangsfristen für Länder bei Öl-Boykott?
Weber begrüßte, dass die Bundesregierung nach langen Monaten des Zögerns jetzt den Willen zeige, in Europa voran zu gehen. Dies wolle er ausdrücklich unterstreichen und unterstützen.
Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben die EU-Kommission und der Europäische Auswärtige Dienst einen Vorschlag für ein neues Paket mit Russland-Sanktionen gemacht, das auch den Öl-Boykott vorsieht. Um den Ländern Zeit für die Umstellung zu geben, soll es Übergangsfristen geben.
"Putin testet unsere europäische Solidarität"
Weber forderte im ZDF zugleich Vorbereitungen der Europäer auf einen möglichen Gas-Lieferstopp durch Russland. "Putin testet unsere europäische Solidarität", sagte er über den russischen Präsidenten. Deshalb sei es wichtig, gemeinsam zu reagieren und sich auch auf die Eventualität eines Gas-Embargos von russischer Seite vorzubereiten. Es müssten jetzt Notfallpläne aktiviert werden.
- Welche Folgen ein Öl-Embargo haben könnte
Ein Öl-Embargo der EU gegen Russland birgt erhebliche Risiken. Warum Brüssel das trotzdem vorschlägt - und was das für Folgen für Wirtschaft und Verbraucher haben könnte.