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Energieinfrastruktur als Ziel : Russlands Strategie: Winter wird zur Waffe

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Es ist bitterkalt in der Ukraine und die Menschen müssen nach den russischen Angriffen auf die Infrastruktur ohne Strom und Heizung auskommen. Wie der Winter zur Kriegswaffe wird.

Ukrainerinin Mariupol heizt ihre Wohnung mit einem kleinen Gasofen.
Viele Ukrainer und Ukrainerinnen versuchen der Eiseskälte zu trotzen - auch mit kleinen Gasöfen.
Quelle: epa

Rund neun Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer haben nach Angaben von Präsident Selenskyj mitten im Winter keinen Zugang zu Strom.

Der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin nennt die gezielten Angriffe Russlands auf die Versorgungsstrukturen der Ukraine einen Akt des Völkermords. "Wir sind überzeugt, dass die Verbrechen gegen die Ukraine alle Kennzeichen des Genozids tragen", heißt es in einer Erklärung an die Nachrichtenagentur AP. "Der Aggressor-Staat setzt den Winter als Waffe ein, nimmt den Ukrainern die Grundlagen - Strom, Wasser, Heizung."

Es sei immer schwieriger Schäden an der Infrastruktur zu beheben, berichtet Anne Brühl aus Kiew. Die winterliche Kälte sorge aber auch für Hoffnung auf eine militärische Wendung.

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Die Bevölkerung zu terrorisieren, um ihre Moral zu brechen, sei absolut keine Notwendigkeit für die Kriegsführung, betont auch die Völkerrechtsexpertin Mary Ellen O'Connell von der Universität von Notre Dame. "Selbst wenn ein militärisches Ziel angegriffen wird, verübt man ein Kriegsverbrechen, wenn die Absicht dabei ist, Zivilisten zu terrorisieren."

WHO: Zwei bis drei Millionen Menschen verlassen Häuser

Der russische Pfad der Zerstörung zieht sich quer durch die Ukraine. Von Ost bis West hatten Raketen- und Drohnenangriffe den größtmöglichen Schaden für die Energieinfrastruktur zum Ziel. Nach Angaben von Generalstaatsanwalt Kostin gab es seit Beginn der russischen Invasion im Februar rund 170 Raketenangriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur, wobei fast 80 Prozent der Attacken im Oktober, November und Dezember erfolgt seien. 

Viele Ukrainer müssen ohne Strom und Heizung durch den Kriegswinter kommen. Vereine wie PDUM in Darmstadt helfen und sammeln Spenden. Geflüchtete sind dankbar für ein Dach über dem Kopf.

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Russland habe das Stromnetz der Ukraine zu einem Hauptziel gemacht, "weil das der einfachste Weg ist, die Zivilisation zu stören und eine humanitäre Katastrophe hervorzurufen", sagt Wolodymyr Kudryzkyj, Chef des staatlichen Netzbetreibers NEC Ukrenergo.

Und die Folgen für die Ukrainerinnen und Ukrainer sind gerade jetzt in der kalten Jahreszeit dramatisch. Nach einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden in diesem Winter zwei bis drei Millionen Menschen in dem Kriegsland auf der Suche nach Wärme und Sicherheit ihre Häuser verlassen müssen.

Menschen in der Ukraine trotzen der Kälte

Trotzdem zeigen nun unzählige Ukrainerinnen und Ukrainer Entschlossenheit und Widerstandskraft gepaart mit Einfallsreichtum - so wie Tetiana Boitschenko. Die Frau aus Kiew hat sich ein billiges Zelt besorgt und auf ihrem Bett aufgestellt.

Darin - auf einer Unterlage mehrerer Decken - ist es drei bis vier Grad wärmer als im übrigen Raum. Vor dem Frühling werde sie das Zelt nicht abbauen, ist sich Boitschenko sicher.

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01.06.2023
von Florian Neuhann
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