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Tag der Wohnungslosen : Steinmeier: Mehr Wohnraum für Obdachlose

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Schätzungen zufolge leben rund 300.000 Menschen in Deutschland ohne eigenes Zuhause. Bundespräsident Steinmeier hat jetzt mehr Einsatz gegen die Wohnungslosigkeit gefordert.

Frank-Walter Steinmeier
Frank-Walter Steinmeier in Berlin.
Quelle: dpa

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fordert mehr Wohnraum und mehr Respekt für Menschen ohne Wohnung. Zum Tag der Wohnungslosen in Berlin erklärte das Staatsoberhaupt:

Wohnungslosigkeit ist ein lösbares Problem, und umso größer ist unsere Verantwortung, es auch wirklich zu lösen!
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

Wohnungs- und Obdachlosigkeit seien zumeist kein selbstverschuldetes und unvermeidbares Schicksal, so Steinmeier weiter, sondern zeigten einen "unerträglichen gesellschaftlichen Missstand". Zugleich rief er dazu auf, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Wenn wir verstehen wollen, was es bedeutet, keine eigene Wohnung zu haben oder obdachlos zu sein, dann müssen wir denen zuhören, die es selbst erlebt haben.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

Zuvor sprach er mit Betroffenen sowie Akteuren aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Gesundheitswesen, Wohnungswirtschaft und aus der Sozialen Arbeit. Er dankte allen, die sich für obdachlose Menschen einsetzen und Ihnen Gesten des Respekts zeigen.

Zudem hatte der Bundespräsident gemeinsam mit seiner Frau, der Juristin Elke Büdenbender, eine Einrichtung der Berliner Stadtmission besucht. Gemeinsam schenkte das Ehepaar Kaffee aus, verteilte Frühstück und sprach mit Bewohnerinnen und Bewohnern.

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Steinmeier: Thema dürfe nicht nach unten rutschen

Bei seiner Rede warnte der Bundespräsident auch vor einem Anstieg der Obdachlosigkeit wegen steigender Mieten und Nebenkosten. Dadurch könne es für Menschen, die eine Wohnung suchen, noch schwerer werden, ein bezahlbares Zuhause zu finden.

Wir müssen jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass niemand, der wegen der steigenden Wohnkosten in Zahlungsschwierigkeiten gerät, sein Zuhause verliert oder sogar auf der Straße landet.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

Wichtig seien etwa rechtzeitige Beratung und Unterstützung. Steinmeier mahnte, dass Thema dürfe auch in den aktuellen Zeiten von Krieg und Krisen auf der politischen Agenda nicht nach unten rutschen:

Wir dürfen nicht hinnehmen, dass Menschen im Abseits unserer Gesellschaft in Not und Elend leben, ohne Chance auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

Jede und jeder müsse hinschauen und notfalls Hilfe holen, wenn Menschen im eigenen Umfeld sich veränderten und Schwierigkeiten hätten, ihren Alltag zu bewältigen.
Lebensgeschichten von Wohnungslosen zeigten nicht selten, dass sie nicht so tief hätten abstürzen müssen, wenn rechtzeitig jemand da gewesen wäre, um sie aufzufangen, so der Bundespräsident. Schätzungen zufolge leben rund 300.000 Menschen in Deutschland ohne eigenes Zuhause.

Die ehemals Wohnungslose Corinna Lenhart berichtete, dass die meisten Vermieter Vorurteile gegenüber Obdachlosen hätten und sie daher nicht als Mieter wollten. Mehrere Vertreter von Hilfsprojekten gegen Wohnungslosigkeit beschrieben im Austausch mit dem Bundespräsidenten den Mangel an Wohnraum als großes Problem.

Sie leben in Autos, Garagen oder Kellern: Bis zu eine Million Menschen in Deutschland gelten als wohnungslos. Trotz Arbeit oder Rente reicht vielen das Geld nicht für ein festes Zuhause.

Beitragslänge:
29 min
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Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) wies dabei darauf hin, dass es weder die Kommunen noch die Länder oder der Bund alleine schaffen können, die Wohnungslosigkeit zu bekämpfen. Es müsse auf allen Ebenen kommuniziert werden. "Wir müssen beispielsweise mit dem Innenministerium reden, wie schaffen wir eine bessere Gewaltprävention für Menschen auf der Straße?", sagte die Politikerin.

Wohnungslosigkeit: Verbände fordern mehr Einsatz

Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG Wohnungslosenhilfe) wollte Geywitz am Nachmittag in einer symbolischen Aktion ihre Kernforderungen überreichen als "Bauplan" für den "Nationalen Aktionsplan zur Überwindung der Wohnungslosigkeit bis 2030", den die Bundesregierung auflegen will.

Mehr als 130 Organisationen bundesweit unterstützten die Kampagne, betonte die BAG-Vorsitzende Susanne Hahmann und mahnte: "In einer Situation, in der die wirtschaftliche Not vieler Haushalte rasant zunimmt, muss die Zwangsräumung in die Wohnungslosigkeit ein Tabu sein", mahnte Hahmann weiter.

Deniz, Andrea, Uwe und Anja: alle Vier haben keine eigene Wohnung. Die "ZDF.reportage" hat sie getroffen und mit ihnen über die Bedeutung der eigenen vier Wände gesprochen.

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1 min
Datum:
Quelle: KNA, dpa

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