Damit die 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr auch wirklich zur Modernisierung taugen, dürfen sie nur für Materialbeschaffung verwendet werden. Das fordert der Bundeswerverband.
"Beschaffen von Ausrüstung, Beschaffungsorganisation, strukturelle Anpassungen" seien nötig, damit die Bundeswehr " das liefern könne, was Nato und EU von uns verlangen", so André Wüstner, Vorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbands.
Die Bundeswehr muss ihre bestehenden Strukturen überarbeiten und die geplante Finanzspritze von 100 Milliarden Euro ausschließlich in die Beschaffung von Material und nicht in dessen Erhalt stecken. Das forderte André Wüstner, der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, im ZDF-Morgenmagazin.
"Wieder kaltstartfähig werden"
Wichtig sei, dass das gesamte Geld "tatsächlich nur für Modernisierungs- und Beschaffungsmaßnahmen" und nicht für Ersatzteile oder zur Finanzierung von gestiegenen Gehältern ausgegeben werde. Es gehe um das "Auffüllen der bekannten Lücken".
Das Beschaffen von Ausrüstung, die Beschaffungsorganisation, aber auch strukturelle Anpassungen seien nötig, damit die Bundeswehr "das liefern könne, was Nato und EU von uns verlangen", so Wüstner. "Damit wir zum Beispiel in den Landstreitkräften - aber auch in den anderen Dimensionen - wieder kaltstartfähig werden."
Wüstner: Bundeswehr attraktiver machen
Für die aktuell diskutierte Wiedereinführung der Wehrpflicht oder eine einjährige Dienstpflicht sprach er sich nicht aus. Dafür erkenne er derzeit "keinerlei Mehrheiten".
Stattdessen sprach sich Wüstner dafür aus, die Bundeswehr für junge Menschen attraktiver zu machen. Wüstner bezeichnete die Gewinnung von Personal für die Bundeswehr als Herausforderung in quantitativer und qualitativer Hinsicht. Ein Thema sei die Konkurrenzfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt. Der Dienst in den Streitkräften müsse sich in gewisser Weise auch lohnen.
"Viele junge Menschen geben ja die besten Jahre ihres Lebens sozusagen den Streitkräften". Für den Übergang nach der Bundeswehrzeit müsse noch einiges getan werden. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) werde dazu noch das eine oder andere Gesetzgebungsverfahren auf den Weg bringen müssen. Es gehe beispielsweise darum, nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr den Übergang in die Wirtschaft zu verbessern.
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