Guter Regenschirm gesucht? Worauf man achten sollte
Tipps für den Kauf:Was einen guten Regenschirm auszeichnet
von Thilo Hopert
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Wenn einem der Regen egal ist, ist man entweder drinnen, oder man hat einen Regenschirm. Doch was macht einen guten Regenschirm aus? Tipps zu Größe, Material und Stabilität.
Ein guter Regenschirm, der nicht nur die Tropfen ab-, sondern auch dem Wind standhält, ist ein nützliches Accesssoire. Worauf sollte man beim Kauf und der Benutzung eines Regenschirms achten?
Quelle: dpa
Mal ganz ehrlich: Wie viele Gedanken haben Sie sich vor dem letzten Kauf eines Regenschirms gemacht? Ein Regenschirm ist häufig vor allem eins: günstig. Dabei ist er viel mehr als ein funktionales Accessoire - vor allem, wenn der Schirm Qualität hat. Diese kann man an verschiedenen Faktoren bemessen.
Stangen sorgen für Stabilität
Laut Schirmmacherin Meike Vertein brauchen Schirme mindestens acht Stangen, damit sie Wind aushalten, ohne direkt zu knicken. "Vor allem die Qualität der Stangen macht einen guten Regenschirm aus", erklärt Vertein. Sie ist Schirmmacherin in sechster Generation. Seit 1876 lebt ihre Familie von und mit Schirmen. Vertein sagt: "Je mehr Stangen ein Schirm hat, umso stabiler ist er."
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Wind sei der größte Feind des Schirms, sagt Niels Genzmer, Pressesprecher des Online-Portals testberichte.de. "Grundsätzlich gilt: Je leichter und praktischer für unterwegs ein Schirm ist, desto anfälliger ist er in der Regel für eine Beschädigung durch Windböen", sagt er. Das gelte insbesondere für Taschenschirme, deren Streben aus Aluminium sind. Ohnehin gilt: "Bei orkanartigen Böen sollte man den Schirm einfach zulassen, dann ist es zu windig", sagt Vertein.
Der Regenschirm aus dem Discounter ist zwar billig, doch meist ist er nach dem ersten Windstoß kaputt. In der Regel wird dann einfach ein neuer gekauft. Für die Umwelt besser wäre allerdings eine Reparatur. "Solange der Stoff heil ist, kann man in den meisten Fällen alles reparieren", sagt Schirmmacherin Meike Vertein. "Das kostet meist nicht viel." Es lohne sich, Geld in einen besseren Regenschirm zu investieren. Gute Stockschirme hätten etwa eine Lebenserwartung von 30 Jahren, bei Taschenschirmen liege diese wegen der kompakteren Mechanik bei acht Jahren.
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Regenschirm nach Bedarf wählen
Wer einen Regenschirm kaufen möchte, sollte sich laut Schirmmacherin Vertein überlegen, was der Schirm überhaupt leisten soll. "Wenn ich einen Schirm als Gehhilfe nutzen möchte, darf er einen nicht allzu dünnen Stock haben. Ein winzig kleiner Schirm hält wiederum nicht das Hamburger Wetter aus", sagt sie. Der Schirm müsse immer zum Anwendungszweck passen.
Was die Körpergröße mit der Schirmgröße zu tun hat
Laut der Schirmmacherin sollte man nicht nur auf den Anwendungsfall achten, sondern auch auf die eigene Körpergröße - die Größe des Schirms sollte sich dieser anpassen. Darüber hinaus ist die Größe des Regenschirms natürlich auch wichtig, um nicht nass zu werden. "Stockschirme bieten ein größeres Dach und halten damit mehr Regen ab", sagt Niels Genzmer. Darunter bleiben auch mal zwei Personen trocken, "wenn Seitenwinde kein Spielverderber sind", schränkt er ein.
Regenschirme für Kinder sollten auf die Anforderungen der Kleinen zugeschnitten sein. Das heißt zunächst einmal, dass der Schirm zur Körpergröße passen sollte, damit er gut gehalten werden kann. Hier eignen sich Größen bis 70 Zentimeter. Zudem sollte die Bedienung möglichst einfach und der Schirm leicht und gut zu verstauen sein. Um Verletzungen zu vermeiden, eignen sich Kugelspitzen als Abdeckung der Stangenenden. Kinderschirme sollten möglichst bunt sein, damit die Kinder auch bei Schietwetter gut zu sehen sind. Dazu können reflektierende Materialien am Schirm beitragen.
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Welches Material am besten schützt
Und auf welches Material sollte man setzen, damit man trocken bleibt? "Regenschirme sind grundsätzlich wasserabweisend. Egal, ob sie unter fünf oder über 50 Euro kosten", sagt Niels Genzmer. Wer in den Fachhandel geht, hat mehrere Materialien zur Auswahl.
Schirm-Materialien
Der Standardstoff für Regenschirme. Durch die Polytetrafluorethylen-Beschichtung sind die Schirme besonders wasser- und schmutzabweisend und sie trocknen schneller.
Baumwollstoffe seien von der Haptik schöner, so Schirmmacherin Meike Vertein. Allerdings: Baumwolle wird bei der Benutzung etwas schwerer und die Schirme müssen länger trocknen.
Dabei handelt es sich um eine Webart, in der ein weiterer Faden eingearbeitet ist, was den Schirm eleganter und schöner in der Haptik macht. Der Schirm sei genauso gewebt, wie ein guter italienischer Krawattenstoff, erklärt Schirmmacherin Meike Vertein.
Auch der Bedienkomfort sollte stimmen
Bleibt noch der Bedienkomfort des Regenschirms. "Eine Öffnungs- und Schließautomatik spart umständliches Gefummel und verhindert eingequetschte Finger", sagt Niels Genzmer. Allerdings: "Schirme, die von Hand geöffnet werden, mögen zwar fummeliger in der Bedienung sein, sind aber leichter und weniger störanfällig", ergänzt er.
Zum Komfort gehört auch der Griff des Schirms. "Hier sollten Käuferinnen und Käufer auf persönliche Vorlieben achten", so Niels Genzmer. Ob Holz oder Kunststoff, eckig oder rund: "Insbesondere bei Wind, sollte der Griff bequem in der Hand liegen, damit auch eine längere Nutzung nicht unangenehm für die Handinnenflächen wird", rät er.
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Regenschirm trocknen: So geht's richtig
"Den Schirm sollte man unbedingt aufgespannt trocknen", sagt Meike Vertein. Ansonsten könne er nicht richtig trocknen und fange an zu riechen. Neben muffigem Geruch sind laut Vertein aber auch Schimmel und vor allem Rost ein Problem. Dies greife den Schirm an.
Sorge, dass der Schirmstoff ausleiert, müsse man laut Vertein nicht haben, auch das Gerippe gehe so leicht nicht kaputt. Schimmel und Rost seien weitaus schädlicher für den Schirm. "Es packt auch niemand ein Zelt nass ein, da hätte man das gleiche Problem", sagt Vertein zum Vergleich.
Eine Besonderheit auf dem Markt seien seit einigen Jahren sogenannte Umkehrschirme, sagt Niels Genzmer. Dabei handelt es sich meist um Stockschirme, bei denen die untere Seite des Schirmdachs im zusammengekappten Zustand nicht nach innen, sondern nach außen zeigt, der Schirm also nach einem Regenguss außen trocken ist. Das sei laut Genzmer praktisch, wenn der Schirm direkt nach einem Regenguss mit ins Auto oder die Bahn genommen wird. Die Umkehrschirme würden häufig auch wegen ihres C-förmigen Griffs beworben, der einen freihändigen Transport erlaubt, sagt der Produkttester.
Quelle: dpa
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