Hund und Katze schützen: Sichere Wohnung für Haustiere

    Haustiere vor Gefahren schützen:Sicheres Zuhause für Hund und Katze

    von Bonnie Kruse
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    Ob gekippte Fenster oder lose Kabel: Zu Hause lauern viele Gefahren für Hund und Katze. Wie Sie einen sicheren Ort für die Vierbeiner schaffen, erklären zwei Expertinnen.

    Katze auf einem mit einem Netz gesicherten Balkon
    Damit Haustiere im eigenen Heim sicher sind, sollten die Besitzer einige Sicherheitsvorkehrungen treffen und etwa den Balkon mit einem Netz sichern.
    Quelle: imago/Wirestock

    Das eigene zu Hause kann nicht nur für den Menschen zum Unfallrisiko werden. "Im Haus können verschiedenste Dinge eine potenzielle Gefahr für Haustiere sein", sagt Judith Förster, Heimtier-Expertin von der Tierschutzstiftung "Vier Pfoten".

    Möbel richtig platzieren und befestigen

    So klettern besonders Katzen, aber auch einige Hunde, nicht nur gerne aufs eigene Sofa, sondern auch auf größere Möbelstücke. Diese sollten entlang von Wänden ohne Abstand an die Wandflächen anschließen. Der Grund: Kriecht etwa eine Katze zwischen den Spalt von Wand und Schrank, kann sie steckenbleiben. Wackelnde Möbel stellen ebenfalls eine Gefahr dar. "Befestigen Sie Regale und Schränke sicher an der Wand, sodass sie nicht umfallen können", rät Diplom-Biologin Förster.
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    Kippfenster, Balkone und Rollo-Kordeln sichern

    Nicht selten kommt es vor, dass Katzen über ein gekipptes Fenster nach draußen gelangen wollen und sich dabei einklemmen. Manche geraten beim Rettungsversuch in Panik. Um schwerwiegende Verletzungen oder gar Todesfälle zu vermeiden, eignen sich spezielle Gitter, die in alle Fenster (auch Dachschrägen) eingebaut werden können.

    Kippen Sie Ihre Fenster nur, wenn Sie im Raum sind und Ihre Katze unter Aufsicht ist.

    Judith Förster, Diplom-Biologin

    Zudem sollten Rollo-Kordeln nicht bis auf den Boden hängen. "Katzen und Hunde können sich verfangen und strangulieren", warnt Förster. Ungesicherte Balkone stellen eine weitere Gefahr für Hund und Katze dar. "Am sinnvollsten dafür ist ein reißfestes Netz, welches ohne Schlupflöcher am Balkon und den Hauswänden befestigt werden kann", empfiehlt die Heimtier-Expertin.
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    Giftige Putzmittel verstauen

    Viele Putz- und Reinigungsmittel können für Hunde und Katzen schädlich oder sogar giftig sein, darunter Allzweckreiniger, Küchen- und Badreiniger, Toilettenreiniger, Waschmittel, Desinfektionssprays, Feucht- und auch Reinigungstücher. "Neben einer direkten Aufnahme dieser Stoffe, kann bereits die indirekte Aufnahme für Tiere schädlich sein", erklärt Nadia Wattad vom Deutschen Tierschutzbund. Läuft eine Katze beispielsweise über eine gereinigte Fläche und pflegt anschließend ihr Fell, gelangt das Mittel in die Mundhöhle.

    Wer sein Tier vor einer Vergiftung durch Reinigungsmittel schützen möchte, sollte auf biologische Mittel zurückgreifen.

    Nadia Wattad, Deutscher Tierschutzbund

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    Gefährliche Alltags-Gegenstände entfernen

    Einige Gegenstände des täglichen Gebrauchs liegen gerne mal auf dem Boden oder dem Tisch. "Sie sollten außer Reichweite der Tiere aufbewahrt werden", sagt Nadia Wattad vom Deutschen Tierschutzbund. Dazu zählen etwa Kleinteile von Spielzeugen, Medikamente, Gegenstände wie Messer und Scheren, Lebensmittel oder zerbrechliche Dekoartikel.

    Auf den Klodeckel achten

    Eine weitere Gefahr im Haushalt: die Toilette. "Einige Haustiere haben die Angewohnheit, aus der Toilette zu trinken", sagt Judith Förster. Daher gilt: Keine WC-Steine benutzen und immer den Klodeckel schließen. "So kann das Tier auch nicht aus Versehen hineinfallen und im schlimmsten Fall ertrinken", erklärt die Biologin.
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    Stromschlag durch lose Kabel vermeiden

    Welpen erkunden ihre Umwelt gerne mit den Zähnen. Beißen sie auf lose Kabel, kann das einen tödlichen Stromschlag zur Folge haben. Wenn möglich, sollten Kabel daher etwa durch spezielle Schutzschläuche gesichert oder außer Reichweite gelegt werden. "Unabhängig davon sollten Sie Ihrem Tier schon frühzeitig beibringen, dass dieses Verhalten nicht gewünscht ist", erklärt Judith Förster von "Vier Pfoten". "Bieten Sie Hunden und Katzen lieber eine alternative Kaumöglichkeit, wie speziell dafür vorgesehenes Spielzeug, an."

    Eine Tierkrankenversicherung oder OP-Kostenversicherung kann vor unkalkulierbaren Behandlungskosten schützen. Allerdings sollten die Bedingungen sowie Regelungen zu Ausschlüssen und Selbstbehalt vor Abschluss genau geprüft werden.

    Die Versicherungskosten variieren je nach Tierart. In der Regel liegen sie zwischen monatlich zehn und 13 Euro für Katzen und Hunde sowie für Kleintiere. Für ein Pferd muss mit etwa 170 Euro pro Monat gerechnet werden.

    Informationen zu passenden Tierkrankenversicherungen bietet die Stiftung Warentest für Hunde und Katzen, die Verbraucherzentrale sowie unabhängige Versicherungsberater.

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