Gefälschte QR-Codes: So schützen Sie sich vor dem Betrug

    Betrugsmasche "Quishing":Abzocke mit QR-Codes: So schützen Sie sich

    Silas Thelen
    von Silas Thelen
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    Manipulierte QR-Codes sollen Verbraucher beim "Quishing" um Geld oder Daten bringen. Täter überkleben dafür QR-Codes zum Bezahlen oder fälschen Bankbriefe. So schützen Sie sich.

    Quishing
    Ein Scan genügt: Immer öfter betrügen Kriminelle mit Hilfe falscher QR-Codes.20.02.2025 | 2:37 min
    QR-Codes sind in vielen Bereichen des Alltags praktische Helfer: Ob im öffentlichen Nahverkehr, beim Online-Banking oder an Parkautomaten - ein schneller Scan genügt, um eine Webseite aufzurufen, eine Zahlung vorzunehmen oder eine Anmeldung zu bestätigen. Doch genau hier setzen Betrüger an. Immer mehr Fälle von sogenanntem "Quishing" werden bekannt.
    Beim "Quishing" - eine Zusammensetzung aus "QR-Code" und "Phishing" - platzieren Kriminelle gefälschte QR-Codes in E-Mails, Briefen oder im öffentlichen Raum, um ahnungslose Nutzer auf betrügerische Webseiten zu locken. Davor warnen die Verbraucherzentralen.
    Handy mit Apps
    Fast jeder gibt im Netz Daten preis. Wie können sie geschützt werden?29.01.2024 | 28:28 min

    "Quishing": Datenklau per Smartphone

    Die Gefahr: Scannt man einen gefälschten QR-Code und folgt dem dazugehörigen Link, landet man etwa auf einer gefälschten Banking-Seite, auf der man sich einloggen soll, berichtet das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen. Opfer würden dann beispielsweise durch verschiedene Prozesse geführt, bis sie ihr echtes Online-Banking freischalteten. Dann haben Betrüger leichtes Spiel. Oft geht es auch um andere persönliche Daten.

    So schützen Sie sich vor Betrug mit QR-Codes








    Quishing
    Rechtsberater der Verbraucherzentrale Bremen, Parsya Baschiri, im Gespräch.27.02.2025 | 5:33 min

    Abzocke an Parkautomaten und Ladesäulen

    Dabei setzen Kriminelle da an, wo es häufig schnell gehen muss. Wie die Verbraucherzentrale berichtet, werden manipulierte QR-Codes an Parkautomaten oder Ladesäulen für E-Autos angebracht.
    Besonders gefährlich: Kriminelle haben dabei offenbar reale Codes für das Bezahlen des Ladevorgangs überklebt, sodass Menschen nicht auf die echte Bezahlseite des Anbieters geführt werden - sondern in die Hände von Betrügern.
    Parkscheinautomat mit QR-Code
    Parkticket ohne Kleingeld? Kein Problem: Häufig lässt sich mit dem Handy zahlen. Bei QR-Codes ist jedoch Vorsicht geboten.
    Quelle: dpa | Monika Skolimowska

    QR ist das Kürzel für "Quick Response", also "schnelle Antwort". Damit ist gemeint, dass man komplexe Informationen so verkürzt darstellt, dass sie schnell abgerufen werden können. Nach demselben Prinzip funktionieren Barcodes oder Strichcodes.

    Mit QR-Codes können Nutzer so zu verschiedenen Inhalten geführt werden. Beispielsweise während der Corona-Pandemie dienten QR-Codes zum Nachweis eines Corona-Tests oder einer Schutzimpfung.

    Quelle: Bertelsmann-Stiftung

    Betrug in der Bahn oder per falschem Strafzettel

    In der Düsseldorfer Rheinbahn brachten Unbekannte ein Plakat für ein Fake-Gewinnspiel an - Teilnehmer sollten per QR-Code ihre Daten preisgeben. Auch gefälschte Strafzettel können zur Falle werden: Denn dass einige Städte das Bezahlen von Strafzetteln per QR-Code anbieten, nutzen auch hier Kriminelle für sich, indem sie falsche Strafzettel mit manipulierten Codes an parkenden Autos anbringen. So geschehen in Berlin, berichten Verbraucherschützer.
    Zum Erfolg der Täter ist insgesamt bisher wenig bekannt: Zumindest in Niedersachsen hätten Betroffene den Betrug rechtzeitig bemerkt, so das LKA. Hier gebe es noch keine finanziellen Schäden.
    Service: Neue Bezahl-Systeme
    Beim Zahlen per Smartphone wollen künftig auch Europäer verstärkt mitmischen.10.01.2025 | 2:41 min

    Betrugsmasche mit Bankbriefen

    Das Vertrauen der Opfer versuchten Kriminelle im vergangenen Jahr offenbar auch mit gefälschten Bankbriefen zu gewinnen: Wie das LKA Niedersachsen erklärte, wurden dazu neben der korrekten Empfängeradresse auch die Logos und die korrekte Anschrift des Bankinstituts verwendet.
    Dem LKA Niedersachsen liegen demnach vermeintliche Briefe der Targo-Bank, der Deutschen Bank sowie der Commerzbank vor - dabei handelt es sich um Fälschungen.
    Diese echten Quishing-Briefe stellte das LKA Niedersachsen ZDFheute zur Verfügung:
    Ein gefälschtes Schreiben der "Commerzbank"
    Ein gefälschtes Schreiben der "Deutschen Bank"
    Ein gefälschtes Schreiben der "Targo-Bank"

    Gefälschtes Schreiben der "Commerzbank"

    Bisher sind dem LKA Niedersachsen nur die Fälle mit den Namen "Deutsche Bank", "Commerzbank" und "Targo-Bank" gemeldet worden.

    Quelle: LKA Niedersachsen


    Die Daten für solche Briefsendungen erhalten Täter möglicherweise durch Hackerangriffe oder durch bereits erfolgte Phishing-Aktionen, so das LKA Niedersachsen. Auch die Kombination verschiedener teils illegaler Datenbestände sei denkbar.
    Der Artikel wurde erstmals am 30.8.2024 publiziert und am 27.2.2025 aktualisiert.

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