Eine Woche vor Olympia hat "Athleten Deutschland" die Sorgen vor Spionage und Manipulation in China bekräftigt. "Wir sollten da nicht naiv sein", sagt Maximilian Klein.
Maximilian Klein von "Athleten Deutschland" über die Sorgen und Ängste der Olympiateilnehmer bei den Spielen in Peking und die Forderungen an das IOC
Mit besorgtem Blick schaut die Initiative "Ahtleten Deutschland" auf die in einer Woche beginnenden Olympischen Winterspiele in Peking. Bei aller Vorfreude der Athleten auf die Wettkämpfe "legt sich auch für uns und für viele ein Schatten über die Spiele, wenn man sich die Menschenrechtslage anschaut, wenn man sich die Corona-Pandemie, die Angst vor Beschränkungen der Meinungsfreiheit und möglicherweise auch die Gefahr vor Ausspähung und Spionage anschaut", sagte Maximilian Klein, Beauftragter für internationale Sportpolitik von "Athleten Deutschland", am Freitag im ZDF-Morgenmagazin.
Klein forderte nochmals zu großer Wachsamkeit auf.
Komplett vermummte Helfer, Tests, eingeschränkte Bewegungsfreiheit: "Man denkt eher an einen Katastrophenfilm, wenn man das sieht", berichtet ZDF-Reporterin Franziska Müllers.
Klein: Eklatante Sicherheitslücken in Olympia-App
Dem chinesischen Regime sei "nach allem, was wir hören, einiges zuzutrauen", so Klein weiter: "Wenn wir jetzt auf IT-Sicherheit schauen, wenn es um die Gefahr von Spionage geht. Es wurden eklatante Sicherheitslücken in der My2022-App bekannt." Die App müssen alle Olympia-Teilnehmer herunterladen.
Auch die Gefahr von Manipulationen von Coronatests sei laut Klein da. "Das hat damals in Sotschi auch niemand geglaubt, was den russischen Dopingskandal anging. Und genauso wachsam muss man nun im Blick auf die Spiele in China sein", forderte der Sprecher von "Athleten Deutschland".
Xi Jinping wolle zeigen, dass das chinesische System dem Demokratischen überlegen sei, sagt Ulf Röller, ZDF-Korrespondent in Peking, zu den Olympischen Winterspielen.
Eigene Mobiltelefone für Olympiateilnehmer
Aus Angst vor Spionage stellen einige Länder, auch Deutschland, ihren Athleten von sensiblen Daten befreite Mobiltelefone zur Verfügung, auf denen "My2022" installiert werden kann. Es gibt auch Warnungen, dass chinesische Geheimdienste Daten nicht nur von Handys, sondern auch von Tablets und Laptops auslesen könnten.
"Wir empfehlen unseren Athleten tatsächlich, ihre eigenen Handys und Laptops dort nicht zu benutzen", sagte Dirk Schimmelpfennig, Chef de Mission, im "aktuellen sportstudio".
Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, raten Sicherheitsexperten zudem davon ab, mehr als nur die nötigsten Unterlagen mitzunehmen, auch Hotelsafes seien nicht sicher. Skeptisch sollen die Olympia-Teilnehmer auch bei Freundschaftsanfragen in den sozialen Netzwerken sein. Dahinter könnten Fake-Profile chinesischer Nachrichtendienste stecken. Als besonders heikel gelte, dass viele deutsche Sportlerinnen und Sportler bei der Bundeswehr, dem Zoll oder der Bundespolizei beschäftigt sind.