Die einen schlugen den Hauptrundensieger, die anderen den Titelverteidiger: Die Mavericks und die Celtics - beide mit deutscher Beteiligung - haben in der NBA nun eine Titelchance.
Die Dallas Mavericks und die Boston Celtics stehen im Conference-Finale. Beide Teams setzten sich im entscheidenden siebten Spiel durch: Die Mavs (mit Maxi Kleber) in der Western Conference gegen Hauptrundensieger Phoenix Suns, die Celtics (mit Daniel Theis) im Osten gegen NBA-Titelverteidiger Milwaukee Bucks. Die Mavericks spielen nun gegen die Golden State Warriors um den Einzug ins NBA-Finale, die Celtics gegen die Miami Heat.
Nicht zum ersten Mal stehen zwei Deutsche im Halbfinale. 1988 kamen auch Detlef Schrempf und Uwe Blab so weit - mit Dallas.
Auswärtsfan Dirk Nowitzki
In Phoenix feierte Dirk Nowitzki als Schlachtenbummler den Sieg seines Ex-Klubs Dallas Mavericks. Im lässigen blauen T-Shirt schlenderte die Mavericks-Ikone über das Parkett und herzte ausgiebig seinen Nachfolger Luka Doncic.
Elf Jahre nach dem ersten und bislang einzigen Meistercoup haben die Mavericks wieder ernsthafte Chancen, die begehrte goldene Trophäe der NBA zu gewinnen. Nach dem furiosen 123:90-Sieg bei Topfavorit Phoenix Suns in Spiel sieben scheint alles möglich. "Was habe ich euch gesagt?!", scherzte Nowitzki mit einigen anderen Mavs-Spielern wie Landsmann Maximilian Kleber, der drei Punkte in dem Spiel machte, auf dem Feld.
Doncic spielt die Suns in Grund und Boden
Dem 43 Jahre alten Nowitzki, der als Fan und Berater mit seinem Herzensklub aus Texas mit nach Arizona gereist war, gefiel, was er sah. "'Let's go Mavs'-Sprechchöre sind hier zu hören", schrieb er verwundert auf Twitter über die Zuschauerresonanz in der Heimspielstätte der Suns.
Es waren surreale Szenen: Außenseiter Dallas führte schon zur Halbzeit mit 30 Punkten Differenz, Starspieler Doncic (35 Punkte) hatte zeitweise mehr Punkte als alle Phoenix-Spieler gemeinsam. Viele Suns-Fans gingen vorzeitig, weil es bei Rückständen von zeitweise über 40 Punkten aussichtslos wurde.
Doncic: Nowitzki pusht
Doncic freute sich, den Sieg vor den Augen Nowitzkis eingefahren zu haben. "Wenn du Dirk am Spielfeldrand bei einem Auswärtsspiel siehst, dann gibt dir das Selbstvertrauen", erklärte der 23 Jahre alte Slowene auf der Pressekonferenz.
Der Aufbauspieler überragte wieder einmal und sorgt in dieser Saison erstmals für die Playoff-Erfolge, auf die man bei den Mavericks schon 2020 und 2021 gehofft hatte. "Er ist Luka. Er liebt diese Bühne. Je größer sie wird, desto besser spielt er. Er hat den Ton angegeben", lobte Mavs-Trainer Jason Kidd seinen Schützling.
Über die gesamte Playoff-Serie gegen die Suns, die in der Hauptrunde 64 Siege geholt hatten, war Doncic mit durchschnittlich 32,6 Punkten, 9,9 Rebounds und 7,0 Assists der bestimmende Akteur.
Favoritenschreck Boston Celtics
Auf den großen Wurf dürfen nun auch die Boston Celtics hoffen. In Spiel sieben gegen Titelverteidiger Milwaukee Bucks feierte das Team mit Daniel Theis einen 109:80-Sieg. Die Celtics haben nun nacheinander die Brooklyn Nets um Superstar Kevin Durant sowie die Bucks um den griechischen Star Giannis Antetokounmpo besiegt. Im Conference-Finale geht’s nun gegen die Miami Heat um Jimmy Butler.
Den Celtics gelang gegen die Bucks eine beeindruckende Teamleistung: Sie erzielten 22 Dreier - ein NBA-Rekord für ein siebtes Playoff-Spiel. Dabei stach Grant Williams heraus - er war sieben Mal mit Dreierwürfen erfolgreich. Theis blieb in sechsminütiger Einsatzzeit ohne Punkte, holte sich aber drei Rebounds und blockte zwei Würfe.