Für die Münchner geht es gegen den BVB auch darum zu zeigen, dass sie ihr Meister-Monopol weiterhin beanspruchen. Für die Konkurrenz gibt es aber zarte Zeichen der Hoffnung.
In erster Linie geht es an diesem Samstag im Topspiel zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund (erste Free-TV-Bilder im aktuellen sportstudio) um die Frage, ob die Münchner mit einem Sieg bereits ihren zehnten Meistertitel in Serie gewinnen. Mindestens gefühlt spielt die neue Saison aber schon mit. Längst laufen beim FC Bayern und BVB die Personalplanungen. Zudem möchten die Münchner der Konkurrenz klarmachen, das Meister-Monopol auch künftig zu beanspruchen.
Aus gegen Gladbach und Villarreal
Ein Zeichen der Stärke zu setzen wäre aus der Münchener Perspektive wichtig nach den Enttäuschungen dieser Saison. Dazu zählt neben dem Zweitrunden-K.o. im DFB-Pokal durch eine 0:5-Packung in Mönchengladbach vor allem das jüngste Aus im Viertelfinale der Champions League gegen Villarreal.
Im Duell gegen Borussia Dortmund kann der FC Bayern die Meisterschaft vorzeitig holen. Doch der BVB möchte die Party der Bayern vertagen.
Hinzu kommen einige interne Störgeräusche. Im Februar verkündete Julian Nagelsmanns stabilster Innenverteidiger Niklas Süle, dass er im Sommer ablösefrei zum BVB überlaufen wird.
Lewandowskis Abschied droht
Bei Thomas Müller und Manuel Neuer dürfte zwar in Kürze die Ausdehnung der Zusammenarbeit über 2023 hinaus verkündet werden. Doch die Zukunft von Robert Lewandowski und Serge Gnabry ist offen. Vor allem bei Weltfußballer Lewandowski scheint ein Abschied möglich zu sein.
Das liegt auch daran, dass die Münchner finanziell zunehmend unter Druck geraten. Durch die Corona-Pandemie sowie durch die deutlich höheren TV-Erlöse und immensen Geldströme von Investoren bei der internationalen Konkurrenz.
Die Trainer von FC Bayern München und Borussia Dortmund, Julian Nagelsmann und Marco Rose, beantworten vor dem Topspiel am 31. Spieltag der Bundesliga die Fragen der Journalisten.
Kahn und Hainer rufen hohe Ziele aus
Dennoch rufen Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer als Ziel aus, jedes Jahr um den Gewinn der Champions League mitzuspielen. Die Titel in der Liga und im Pokal sollen es mindestens sein.
Nagelsmann ahnt, dass die Erwartungen an ihn in seinem zweiten Amtsjahr nicht geringer werden. Auch deshalb warnt er:
Nagelsmann hofft auf Zugänge
Der ehrgeizige Trainer weist bei allem Verständnis für die finanziellen Zwänge auf den Bedarf hin, den Kader in der Breite zu verstärken. Er habe Vertrauen in die Entscheider aus der Vereinsführung, "dass sie bis Ende August eine Top-Mannschaft hinstellen, mit der wir den Ansprüchen des FC Bayern gerecht werden“, sagt er, "mein Job ist dann, aus den Spielern das Maximale rauszuquetschen."
Die aktuelle Gemengelage bei den Münchnern lässt durchaus zarte Zeichen der Hoffnung für die nationale Konkurrenz erkennen, dass sie näher an den Abo-Meister herankommen könnte. Zwar werden die Bayern auch künftig wirtschaftlich einen großen Vorsprung zur nationalen Konkurrenz haben, der sich sportlich niederschlagen müsste, sofern sie nicht allzu viele Fehler machen.
Dortmunds Investitionen
Und doch warnt Nagelsmann. "Wir sehen ja auch, was andere Klubs investieren. Dortmund hat schon den ein oder anderen Spieler an der Angel", sagt er und meint nach Süle wohl Freiburgs Nico Schlotterbeck sowie Salzburgs Karim Adeyemi, die als heiße Transferkandidaten gehandelt werden.
Borussia Dortmund hat gegen den VfL Wolfsburg eine furiose erste Hälfte hingelegt. Schon zur Halbzeit lag der BVB 5:0 vorne. Top-Stürmer Erling Haaland beendete seine Torflaute.
Nagelsmann blickt auch in Richtung seines Ex-Klubs: "Leipzig wird, so kenne ich den Verein, sehr, sehr – positiv gemeint – aggressiv auch wieder zu Werke gehen, die Mannschaft weiter verstärken."
Leipzig mit Konstanz und Aggressivität
Bei RB hat sich zudem eine neue Konstanz eingestellt. Und so stehen gleich zwei Titel für den Klub in Aussicht, Leizig steht im DFB-Pokalfinale, in der Europa League fehlt noch ein Sieg bis zum Endspieleinzug.
Für die Bayern wird es abgesehen vom Supercup in dieser Saison beim Meistertitel bleiben. Damit 2023 der elfte in Serie folgt, "muss man immer am Ball bleiben", sagt Nagelsmann, "weil irgendwann ist vielleicht mal der negative Moment beim Gegner nicht mehr da."
Bayern will Zeichen der Stärke setzten
Gemeint sind die entscheidenden Momente in den Spielen gegen den FC Bayern. Zuletzt hatten die Münchner diese Momente fast immer auf ihrer Seite. Aus ihrer Sicht soll sich das gegen Dortmund wiederholen.