Nun hat's den SC Freiburg erwischt. Beim Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München kassierte der SCF mit dem 1:2 die erste Saisonniederlage, hielt aber jederzeit mit.
Der SC Freiburg hat sich beim FC Bayern als echter Gegner erwiesen. Nur knapp unterlag der Tabellendritte den Münchnern vor ausverkauftem Rängen.
Der große FC Bayern hat den kleinen SC Freiburg im Topduell der Bundesliga knapp in die Schranken gewiesen. Der Tabellenführer gewann gegen die bislang starken Breisgauer nach einer engen Partie mit 2:1 (1:0). Für Freiburg war es in einem umkämpften Gipfel die erste Niederlage der Saison.
Leon Goretzka erzielte im Duell des besten Angriffs gegen die beste Abwehr in der 30. Minute das 1:0 für die Mannschaft von Julian Nagelsmann. Der bis dahin unauffällige Robert Lewandowski erhöhte mit seinem 13. Saisontreffer (75.). Janik Haberer (90.+3) traf für die Gäste.
Bayern und Freiburg legen munter los
"Wir wollen es aktiv angehen und uns nicht verstecken. Entweder es klappt, oder wir kriegen das Fell über die Ohren gezogen", hatte SC-Coach Christian Streich bei "Sky" vor der Partie angkündigt. Gesagt, getan. Ein großes Abtasten gab es im Topspiel Erster gegen Dritter nicht.
- RB Leipzig lässt Dortmund abblitzen
RB Leipzig nähert sich langsam, aber sicher den Sphären der vergangenen Saison. Dank des 2:1 gegen Borussia Dortmund ist der Vize-Meister nun sieben Spiele in Folge ungeschlagen.
Die Bayern hatten in den ersten fünf Minuten gleich zwei Abschlüsse durch Niklas Süle und Alphonso Davies, die SC-Torwart Mark Flekken jeweils parierte. Danach aber boten die Münchner den im kompakten 3-4-3-System furchtlos pressenden Gästen erstaunlich viel Räume an.
Joshua Kimmich köpfte den Ball unkonzentriert in den Lauf von Freiburgs Mittelstürmer Lucas Höler, der das Tor aber verfehlte (12.). Christian Streich (heute Gast im aktuellen sportstudio) dirigierte seine Elf in seinem 300. Bundesligaspiel permanent am Spielfeldrand, tobte aber auch mehrmals nach verschlampten Abschlüssen und letzten Pässen seiner Spieler.
Freiburg macht Bayern das Leben schwer
Streichs junger Bayern-Kontrahent Julian Nagelsmann tigerte lange sichtlich unzufrieden durch seine Coaching-Zone. Viele Pässe im Münchner Aufbauspiel kamen ungenau, die gut abgestimmten Freiburger nervten mit ihrer aggressiven Gegenwehr die Münchner.
Aber es kam dann doch wie schon oft erlebt: Der Bayern-Motor stotterte - und schaltete dann hoch in einen Turbo-Angriff mit Ein-Kontakt-Fußball. Dayot Upamecano spielte auf Goretzka, der nach einem Doppelpass mit Thomas Müller den Angriff abgeklärt abschloss.
Goretzka mit zwei Chancen für Bayern
Die beste Defensive der Liga (Freiburg) machte der torreichsten Offensive (Bayern) auch nach der Pause das Herausspielen von Chancen schwer. Es gab sie aber: Sané prüfte Flekken (54.). Dann passte Müller auf Goretzka, der den Ball an den Pfosten schoss (56.). Ein prächtiger Volleyschuss des Mittelfeldspielers aus rund 17 Metern strich später knapp über die Latte des Freiburger Tores (68.).
Die Frage war: Wann machen die Bayern das entscheidende 2:0? Es dauerte bis zur Schlussviertelstunde. Dann ging es mal wieder schnell und direkt im Freiburger Strafraum zu. Davies passte auf Sané, der verlängerte auf Lewandowski, der den Ball über die Linie drückte.
Freiburgs Haberer trifft spät
Die Freiburger hatten sich gewehrt, aber richtig zwingend waren sie kaum noch. Höler prüfte noch einmal Nationalkeeper Manuel Neuer (88.). Haberer traf, aber für mehr reichte es nicht mehr.
Die Bayern gehen damit als Liga-Primus in die Länderspielpause. Die Freiburger blieben zwar auch beim 22. Versuch in München erfolglos (19 Niederlagen, drei Remis). Trotzdem zeigten die gut organisierten und als stabiles Kollektiv funktionierenden Südbadener, warum sie nach elf Spieltagen auf einem Champions-League-Platz stehen.