Im Stadion der Erfolge von 2020 will der FC Bayern einen großen Schritt Richtung Achtelfinale machen. Die Erinnerung spielt mit in der Champions-League-Partie bei Benfica Lissabon.
Die besten Erinnerungen flogen bei den meisten Münchnern mit, als sich der FC Bayern am Dienstag auf den Weg nach Lissabon machte. Im Estádio da Luz von Benfica Lissabon hatten die Münchner im August 2020 in der Champions League ja zwei Erfolge gefeiert, für die die Bezeichnung historisch gerechtfertigt ist.
Im Viertelfinale des damaligen Entscheidungs-Turniers waren die Bayern am 14. August mit einem 8:2 über den FC Barcelona und Lionel Messi hinweggefegt, der bei einem sagenhaften Solo von Alphonso Davies nur staunend danebenstand.
"Die aktuelle Form der Bayern könnte kaum besser sein. Das 5:1 gegen Leverkusen wirkt da zusätzlich noch als eine Art Statement nach", sagt ZDF-Reporter Alexander Ruda.
Bayern-Geschichten für die Ewigkeit
Neun Tage später, im Finale gegen Paris Saint-Germain, erzielte Kingsley Coman jenes Kopfballtor zum 1:0-Sieg, das den Bayern den Titelgewinn bescherte. Es waren Szenen und Geschichten für die Ewigkeit.
Die Bilder von den Feierlichkeiten der Münchner werden jetzt wieder präsent sein, wenn der FC Bayern an diesem Mittwoch erneut in Lissabons Stadion des Lichts antritt, diesmal zum Gruppenspiel bei Benfica.
Kimmich und Gnabry Arm in Arm
Unter den erinnerungswürdigen Bildern von vor gut einem Jahr war jenes der deutschen Nationalspieler Joshua Kimmich und Serge Gnabry, die mitten auf dem Rasen Arm in Arm und auf dem Rücken liegend innehielten und in den Nachthimmel über Lissabon blickten, glückselig und überwältigt zugleich.
Ebenfalls noch einmal vor das innere Auge zurückkehren dürfte bei vielen, wie sich der damalige Bayern- und heutige Bundestrainer Hansi Flick mit einer Flasche Bier zu seinen Spielern gesellte und mit ihnen im Mittelkreis sitzend das gemeinsame Werk begoss und genoss. Wir hatten ein Gefühl der Unschlagbarkeit", berichtete Kimmich später.
Weigls Warnung
Dieser Selbstgewissheit dürften die Bayern nun auch wieder nahe sein, nach ihrem 5:1-Sieg im Bundesliga-Topspiel in Leverkusen. Eine derartige Gala will Benfica den Bayern selbstredend nicht gestatten.
Bayer Leverkusen - Bayern München 1:5
Julian Weigl, der frühere Dortmunder, kündigte im "kicker" gar an, dass sich die Münchner auf einiges gefasst machen dürfen im Stadion des Lichts. "Man sollte gegen uns immer die Antennen ausgefahren haben", sagte der Mittelfeldspieler, "ich erwarte einen heißen Fight, in dem wir den Münchnern alles abverlangen werden."
Hernández beim FC Bayern dabei
Die Bayern dürfte diese kleine Kampfansage kaum schrecken, zumal sie sieben von bisher zehn Vergleichen mit Benfica gewonnen haben und nun auch auf ihren formstarken Verteidiger Lucas Hernández zurückgreifen können.
Der französische Weltmeister war bereits am Montag nach Madrid gereist, um dort zu einem vorgezogenen Gerichtstermin zu erscheinen.
FC Barcelona - Bayern München 0:3 (0:1)
Mit zwei Siegen sicher weiter
Für ihn und die anderen Bayern geht es nun in Lissabon darum, einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale zu machen. Mit sechs Punkten aus zwei Spielen führen sie die Gruppe E vor Benfica (vier Punkte) an.
Sollten die Münchner am Mittwoch gewinnen, wäre ihnen der Einzug ins Achtelfinale kaum noch zu nehmen. Mit einem weiteren Sieg gegen Benfica am 2. November in München wäre das Ticket für die K.o.-Runde endgültig gelöst.
Die Münchner könnten mit einem Sieg auch dafür sorgen, dass ihr neuer Trainer Julian Nagelsmann jenem großen Ziel näherkommt, das er bei seinem letzten Besuch im Stadion des Lichts verfehlte. Auch er war ja im August 2020 vor Ort, unterlag mit RB Leipzig aber im Halbfinale gegen Paris St. Germain mit 0:3.
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