Sie sind hier:

Biathlet vor Karriereende : Blick über den Schießstand hinaus

Datum:

Beim Weltcup in Oslo beendet Erik Lesser seine Biathlon-Karriere. Mit ihm verliert der DSV zwar seinen meinungsstärksten Sportler - gewinnt aber einen künftigen Trainer hinzu.

Für Erik Lesser geht mit dem Weltcup-Finale der Biathleten in Oslo auch die eigene Karriere zu Ende. Der meinungsstarke Sportler strebt nun eine Laufbahn als Trainer an.

Beitragslänge:
7 min
Datum:

Erik Lesser hat in den vergangenen Jahren schon einige Saisonfinals in Oslo mitgemacht. Doch nun, wo der winterliche Schlussakkord in der norwegischen Hauptstadt definitiv der letzte für ihn sein wird, verfolgt der Skijäger aus Thüringen für das anstehende Weltcup-Wochenende ein klares Ziel.

Finaler Dreiklang am Holmenkollen

Mein letztes Rennen soll kein Halligalli-, Spiel-, Spaß- und Spannungswettkampf werden.
Erik Lesser

Lesser verspricht finale Seriosität, ehe für ihn nach dem Dreiklang am Holmenkollen - Freitag Sprint, Samstag Verfolgung, Sonntag Massenstart - das Leben nach dem Leistungssport beginnt.

Dass der 33-Jährige dafür selbst die Heim-WM im kommenden Februar in Oberhof sausen lässt, ist nicht zuletzt ein Dankeschön an seine Lebensgefährtin, die nach der Geburt der gemeinsamen Tochter berufsmäßig zurückgesteckt hat.

Vorfreude auf Kindergartentermine

Die Tochter ist im Januar drei geworden. Und ihr Papa, eine Dekade lang einer der Leistungsträger im deutschen Team, sagt voller Vorfreude: "Ich will es einfach genießen, meine Tochter in den Kindergarten zu bringen und sie abzuholen." Und parallel dazu bastelt der Verfolgungsweltmeister von 2015 dann an der Karriere nach der Karriere.

Dass er die Trainerlaufbahn einschlagen möchte, steht für Lesser bereits länger fest. Dementsprechend hat er sich auch schon Gedanken darüber gemacht, wie er mit seinen Biathlon-Eleven später umgehen möchte.

Bis Mitternacht an der Playstation

Er wolle, sagt Lesser, ein moderner Trainer sein, dem Disziplin wichtig ist - der das Leben aber auch mit einem zwinkernden Auge betrachtet. So wie er es in seiner aktiven Zeit selbst immer getan hat.

Während der Vorbereitung auf diese Saison erzählte der Skijäger im Gespräch mit ZDFheute zum Beispiel schmunzelnd, wie er auf seiner Xbox bis Mitternacht noch Formel 1 gespielt habe - und in Aserbaidschan einen Grand Prix gefahren sei.

Gedanken an den Bundestrainer-Job

"Das Haupttraining beginnt bei uns in der Regel um neun Uhr, das muss laufen. Alles andere ist mir eigentlich egal", ließ Lesser, der sich perspektivisch auch den Job des Bundestrainers vorstellen kann, dabei durchblicken. Und erklärte: "Man sollte in seiner Freizeit natürlich nicht noch mal laufen gehen - aber man soll auch mal Quatsch machen können."

Sport | Wintersport - Biathlon - Verfolgungsrennen Männer in Oslo 

Biathlon-Weltcup-Finale in Oslo. Verfolgungsrennen der Männer. Reporter: Christoph Hamm/Herbert Fritzenwenger. Moderation: Alexander Ruda. Experten: Laura Dahlmeier/Sven Fischer.

Videolänge

Neben dem einen oder anderen Jux dürfen sich künftige Lesser-Schüler zudem auf einen Coach einstellen, der gerne über die Skispitzen und den Schießstand hinaus schaut. Im DSV-Team jedenfalls entwickelte er sich in den letzten Jahren zum Athleten mit der schärfsten Zunge.

Deutliche Kritik an China und IOC

Rund um die Winterspiele in Peking kritisierte Lesser sehr deutlich die Wahl des Austragungsorts, den Gigantismus und die fehlende Nachhaltigkeit des olympischen Spekakels. Und IOC-Chef Thomas Bach ließ er ausrichten, er hätte sich "von einem Präsidenten mit ordentlich Rückgrat gewünscht, dass man schon ein paar kritischere Töne Richtung chinesische Regierung richtet".

Wenn Not am Mann war, half Lesser aber auch spontan aus: So lieh er dem russischen Biathleten Eduard Latypov während dessen Corona-Quarantänezeit sein eigenes sportliches Equipment.

Erik Lesser erklärt, warum er seinen Instagram-Account der ukrainischen Biathletin Anastasiya Merkushyna für 24 Stunden überließ.

Beitragslänge:
1 min
Datum:

Ukraine-Unterstützung via Instagram

Wegen dieser Hilfsaktion bekam Lesser 30.000 Follower in Russland - von denen zuletzt ein Drittel wieder wegbrach.

Der Grund: Nach der russischen Invasion in die Ukraine hatte er der ukrainischen Biathlon-Kollegin Anastassija Merkuschina seinen Instagram-Kanal zur Verfügung gestellt. "Damit", erklärte Lesser, der seinen Account später auch dem ukrainischen Tennisprofi Sergej Stachowski vorübergehend überließ, "in Russland mehr Leute wirkliche Nachrichten bekommen."

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.