Mit Silber im Einzel hat Arnd Peiffer dem DSV die erste Medaille beschert. Die neue Zuversicht stellt zum Abschluss der WM auch deutsche Trainer bei der Konkurrenz auf die Probe.
Zwei Rennen hat Denise Herrmann bei der Biathlon-WM noch vor sich, die Vorboten des nächsten Winters umflattern die 32-Jährige in den slowenischen Wäldern aber schon. Denn die Olympischen Spiele im nächsten Jahr könnten für die frühere Spezialistin zum finalen Highlight in ihrer Karriere werden.
Denise Herrmann gibt sich angriffslustig
Mit Blick auf die Spiele in Peking ging sie die Vorbereitung auf diese Saison bereits etwas aggressiver an. "Das zahlt sich noch nicht aus", musste Herrmann bei ihren bisher vier Starts auf der Pokljuka erkennen. Für die Frauen-Staffel am Samstag (live im ZDF) ist die Verfolgungsweltmeisterin von 2019 aber zuversichtlich.
Als Vierer-Bande gewannen die deutschen Skijägerinnen in diesem Winter schon einmal, Mitte Januar in Oberhof. In den übrigen Staffeln wurde sie je einmal Zweite und Dritte, nur beim Weltcup in Hochfilzen landeten sie kurz vor Weihnachten als Vierte neben dem Podest.
Vierter Platz: Denise Herrmann fehlen im WM-Sprint von Pokljuka am Ende wenige Sekunden zur Bronzemedaille.
Schwedens Biathlon-Team ärgert die Konkurrenz
Bundestrainer Mark Kirchner bezeichnet die Mannschaftswettbewerbe als "extrem wichtig". Und einer der schärfsten Konkurrenten bei der Jagd nach den Staffelmedaillen sind die Schweden, die - unter dem deutschen Chefcoach Johannes Lukas - bei den Männern wie bei den Frauen in diesem Winter schon einmal gewonnen haben. So stellte der Schwarzwälder Benedikt Doll bereits fest:
Und den Ärger mit zu verantworten hat das 27-jährige Trainertalent Lukas, der die WM-Rennen wegen einer Ende Januar erlittenen Schulterverletzung mit anschließender OP zunächst in seiner Münchner Wohnung verfolgte – ehe er am Mittwoch spontan nach Slowenien reiste.
Frischer Mut - dank Arnd Peiffer
Aus Lukas' Team setzte sich der 25-jährige Martin Ponsiluoma im Sprint bereits die WM-Krone auf, insgesamt räumten die Schweden in den ersten sieben Rennen vier Medaillen ab. Auch im Gesamtweltcup liegen mit Sebastian Samuelsson (23) und Ponsiluoma zwei von ihnen vor dem besten Deutschen Arnd Peiffer auf Rang zehn.
Bei den Frauen rangieren die Schwedinnen mit den Schwestern Hanna und Elvira Öberg ebenfalls doppelt unter den Top Ten. Einzige Vertreterin des DSV ist dort aktuell Franziska Preuß als Sechste.
Arnd Peiffer hat den deutschen Biathleten bei der WM auf der Pokljuka die erste Medaille gesichert. Er gewann Silber im Einzel. Weltmeister wurde Sturla Holm Laegreid (Norwegen).
Doch nach den Teamplayerinnen aus dem weiblichen Lager haben zuletzt auch die DSV-Männer nach ihrem schwachen Start neuen Mut getankt. Dank Team-Oldie Peiffer, der seinem Verband mit dem zweiten Platz im Einzel die ersehnte erste Medaille bescherte.
Österreicherin Lisa Theresa Hauser trumpft groß auf
Den starken Norwegern und Franzosen müssen sich Deutschlands Topkräfte am finalen WM-Wochenende in den Staffeln (live im ZDF) und bei den abschließenden Massenstarts am Sonntag ohnehin erwehren. Dazu kommen die schwedischen "Nervensägen" von Johannes Lukas - und aus dem Lager der Österreicher die vom Thüringer Gerald Hönig trainierte Lisa Theresa Hauser.
Sieben Winter lang lief die 27-Jährige aus Kitzbühel im Weltcup mit, ohne einen einzigen Podiumsplatz zu ergattern. Dafür startet sie nun umso furioser durch: Den ersten - von gleich fünf - Podestplätzen im Januar, Einzelsieg in Antholz inklusive, folgten jetzt zwei Mal WM-Silber mit der gemischten Staffel und in der Verfolgung.
Gerald Hönig freut sich über sein Comeback
Von Schadenfreude sei er weit entfernt - sagt Hausers Coach Hönig, bis zum Frühjahr 2020 für den DSV tätig und bei den Österreicherinnen nun vor allem, aber nicht nur, für das Schießen zuständig.
In seiner Heimat sei er zuletzt nicht mehr so gefragt gewesen, wie er es sich gewünscht hätte, erklärt der 62-Jährige. Und fügt bescheiden hinzu:
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