Bob-Weltmeister Francesco Friedrich hat nach einer grandiosen Saison Olympia als nächstes Ziel vor Augen. Im aktuellen sportstudio verrät er einige seiner Erfolgsgeheimnisse.
Zwei WM-Titel auf seiner Heimbahn in Altenberg, drei Gesamtweltcup-Siege - Bob-Dominator Francesco Friedrich gehen auch nach einem überragenden Winter die Ziele nicht aus. Im kommenden Winter will er bei den Winterspielen von Peking seinen Doppel-Olympiasieg von 2018 wiederholen und sich damit endgültig zum erfolgreichsten Bobfahrer aller Zeiten krönen.
"Wir werden uns die Bahn im Oktober erarbeiten. Dann werden wir drei, dreieinhalb Wochen dort sein", kündigte Friedrichs Anschieber Thorsten Margis beim gemeinsamen Besuch am Samstagabend im aktuellen sportstudio des ZDF an.
Dank Teamgeist zum Erfolg
Nach den hoffentlich goldenen Winterspielen von Peking, so erklärte Francesco Friedrich, würde er gern wieder zu Gast im aktuellen sportstudio sein: "Dann mit dem ganzen Team." Denn die Anschieber und ein gutes Teamgefühl sind wesentliche Grundlagen dafür, dass "Friedrich der Große" mit inzwischen 13 WM-Titeln Rekordchampion seiner Zunft ist.
In diesem Winter wurde er nur in einem einzigen Rennen im Weltcup geschlagen: "Ich bin sehr zufrieden, es war eine tolle Saison. Trotz Corona hatten wir das wahnsinnige Glück alle Rennen durchzubringen."
Erfolgssaison, Schreckmoment und Siegeszigarre
Einen Schreckmoment, so verriet Friedrich, habe es im vergangenen Erfolgswinter trotzdem gegeben. In Innsbruck war der deutsche Bobpilot Johannes Lochner kurz vor der Heim-WM in Altenberg bei einem Corona-Schnelltest positiv getestet worden. Zum Glück sei der PCR-Test danach negativ gewesen: "Ansonsten hätte das auch für uns knifflig werden können."
Rekordweltmeister Francesco Friedrich triumphiert bei der Heim-WM in Altenberg auch im Viererbob und macht sein nächstes WM-Double perfekt.
Friedrich und sein Anschieber Thorsten Margis hatten die beiden großen Pokale für die WM-Titel von Altenberg mit ins aktuelle sportstudio gebracht und verrieten ein paar weitere Geheimnisse. Zum Beispiel, dass das ganze Friedrich-Team nach dem WM-Doppelgold gepflegt eine Siegeszigarre in der Garage zusammen genossen hat.
Hightech-Schlitten für rund 80.000 Euro
"Friedrich, der Große" hatte auch den Gold-Zweierbob mit ins Studio gebracht und berichtete, dass der Hightech-Schlitten vom Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) einen Wert von ungefähr 80.000 Euro hat. Und er berichtete, dass er im letzten Lauf zum WM-Gold im Vierer wegen eines herausgefallenen Visiers nur noch verschwommen sehen konnte:
Schließlich ist Bobfahren eine gefährliche Angelegenheit – selbst Dominator Friedrich und seine Anschieber haben in Lake Placid 2014 schon schmerzhafte Sturz-Erfahrungen gesammelt: "Das waren 20 Sekunden, die sich wie drei Minuten angefühlt haben."
Francesco Friedrich klärte beim Besuch in Mainz auch darüber auf, was über die Besetzung der Anschieberplätze in seinem Schlitten entscheidet: "Allein die sportliche Leistung." Stamm-Anschieber Thorsten Margis wurde beim WM-Goldgewinn im Zweier deshalb zum Beispiel vom acht Jahre jüngeren Alexander Schüller ersetzt.
Konkurrenzkampf innerhalb des Teams
Der ehemalige Zehnkämpfer Margis findet den teaminternen Konkurrenzkampf trotzdem in Ordnung: "Das bringt sicherlich viel Motivation. Er profitiert von meiner Erfahrung und ich weiß, auf welches Level ich mich bringen muss." Geklärt wurde auch die Frage, warum Friedrich seinen österreichischen Bob-Konkurrenten und neuen Vizeweltmeister Benjamin Maier im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne mit 500 Euro finanziell unterstützt hat:
Damit ist allerdings in absehbarer Zeit nicht zu rechnen – schließlich will "Friedrich der Große" nach Olympia in einem Jahr wieder als Gast ins aktuelle sportstudio eingeladen werden.