18 Bundesliga-Spiele wartete der 1. FC Köln auf einen Sieg, jetzt hat's ausgerechnet gegen ein Top-Team geklappt. Bei Borussia Dortmund feierte der FC einen 2:1-Sieg.
Der BVB schien auf dem Weg der Besserung. Doch das peinliche 1:2 gegen den 1. FC Köln deckt überwunden geglaubte Schwächen wieder auf.
Favre: Gegner nicht unterschätzt
BVB-Trainer Lucien Favre wehrte sich vehement gegen den Vorwurf, dass sein Team den Gegner unterschätzt habe: "Nein, nein. Wir hatten Respekt und haben immer gesagt, es wird ein schweres Spiel. Das war der Fall."
Dass Lizenzspielerchef Sebastian Kehl der Borussia noch vor der Partie beim TV-Sender "Sky" eine positive Entwicklung und mehr Schärfe attestiert hatte, verstärkte den Frust über die Niederlage.
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Vier Punkte Rückstand auf Bayern
Anders als zuletzt bei starken Auftritten in Berlin (5:2) oder gegen Brügge (3:0) präsentierte sich der bisherige Tabellenzweite gegen den großen Außenseiter, der zudem noch personell geschwächt war, vor allem in der ersten Halbzeit erschreckend blutleer. Mit der dritten Saisonniederlage wuchs der Rückstand auf den Tabellenführer FC Bayern München auf vier Punkte an.
Dagegen entgingen die Kölner dank der Treffer von Ellyes Skhiri (9./60.) bei einem Gegentor von Thorgan Hazard (74.) einem Vereinsnegativrekord. Der erste Sieg nach zuvor saisonübergreifend 18 Spielen ohne Erfolg und der erste Dreier beim BVB seit April 1991 waren vor allem für den zuletzt in die Kritik geratenen Kölner Trainer Markus Gisdol eine Genugtuung.
Gisdol: "Eine Schlacht"
"Dieses Spiel war eine Schlacht", schwärmte der Coach, "wir haben eine abartige Laufleistung absolviert. Der Sieg ist eine tolle Botschaft in Richtung unserer Fans. Diese Mannschaft ist gut, sie kann Dinge leisten, die man ihr zuletzt nicht zugetraut hat."
Ähnlich euphorisch kommentierte Gäste-Keeper Timo Horn bei "Sky" den Coup: "Dass heute - gegen einen eigentlich übermächtigen Gegner - der Zeitpunkt ist, hatten die wenigsten geglaubt. Ich bin unheimlich stolz."
Zwei fast identische Tore
Zwei Standards verhalfen den Kölnern zum erhofften Befreiungsschlag. Zwei Mal schlug Ondrej Duda einen Eckball auf den kurzen Pfosten, zwei Mal wurde er per Kopf verlängert und zwei Mal war Skhiri zur Stelle.
Dass der zweite Treffer fast eine Kopie des ersten war, sorgte bei BVB-Coach Lucien Favre für große Verärgerung: "Zwei solche Tore sind schwer zu akzeptieren." Ähnlich sah es Thorgan Hazard: "Zwei Mal nach einer Ecke bekommen wir das gleiche Gegentor. Das müssen wir besser verteidigen. Das kann passieren im Fußball, ist aber nicht gut."
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Die Sendung am 28. November 2020
Rani und Sami Khedira über ihre aktuelle Lage und ihre Zukunftspläne. Sami - derzeit bei Juve zweite Wahl - tendiert zur Premier League und konkretisiert: "Es gibt Gespräche."
Haaland diesmal schwach
Selbst sein Versuch, das Unheil durch die Einwechslung von weiteren Offensivspielern noch abzuwenden, blieb erfolglos. So stürmte der 16 Jahre alte Youssoufa Moukoko in der Schlussphase an der Seite des diesmal schwachen BVB-Torjägers Erling Haaland.
Das sorgte zwar für eine Belebung, aber nicht für die Wende. Der Anschlusstreffer des ebenfalls eingewechselten Hazard war zu wenig. Haaland hätte in der fünften Minute der Nachspielzeit wenigstens einen Punkt retteen können, brachte aber zwei Meter vor dem Tor den Ball nicht unter.