Da war von Augenhöhe weit und breit nichts zu sehen: Bayern München hat bei Eintracht Frankfurt einen Traumstart in die Fußball-Bundesliga hingelegt und 6:1 (5:0) gewonnen.
Was für eine Machtdemonstration! Meister Bayern München besiegt den Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt auswärts mit 6:1. Schon zur Pause ist die Partie entschieden.
Welch ein Bundesliga-Auftakt für den FC Bayern: Der Meister hat Europa-League-Gewinner Eintracht Frankfurt in dessen Stadion überrannt und mit 6:1 (5:0) gewonnen.
Die Tore gegen die Frankfurter, die bis zum 0:2 sogar gut mithielten und in dieser Zeit zwei Top-Chancen hatten, erzielten Joshua Kimmich (5. Minute), Benjamin Pavard (11.), Sadio Mane (29.), Jamal Musiala (35., 83.) und Serge Gnabry (43.). Beim Ehrentreffer profitierte die Eintracht von einem Patzer des Bayern-Keepers Manuel Neuer, der sich bei einer Feldspieler-Einlage verzettelte, so dass Randal Kolo Muani freie Schussbahn hatte (64.).
So kassierten die Hessen vor ihren Duell mit Champions-League-Gewinner Real Madrid am Mittwoch (21 Uhr) im UEFA-Supercup eine schmerzhafte Abreibung.
De Ligt zunächst auf der Bank
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann entschied sich für die gleiche Startformation wie beim Supercup-Spektakel gegen RB Leipzig (5:3) - und damit gegen den fast 70 Millionen Euro teuren Neuzugang Matthijs de Ligt. Auch Leroy Sané saß zu Beginn nur auf der Bank. Dafür meldete sich Torhüter Neuer nach seiner Magen-Darm-Erkrankung einsatzfähig. Und vorne stürmte Mané, die neue Attraktion der Liga.
Der Senegalese setzte nach 90 Sekunden eine erste Duftmarke, sein Kopfball nach einer Ecke von Kimmich verfehlte aber klar das Tor. Nur wenig später machte es Kimmich besser - und wie: Bei einem Freistoß aus halbrechter Position düpierte er Eintracht-Torhüter Kevin Trapp, der auf eine Flanke spekulierte, und schlenzte den Ball frech an der Mauer vorbei ins kurze Ecke. Der rechte Pfosten half mit.
Die Eintracht war komplett von der Rolle und kassierte nur sechs Minuten später den zweiten Gegentreffer durch Pavard, der die Schläfrigkeiten in der Frankfurter Hintermannschaft gnadenlos bestrafte.
Frankfurt mit zwei Top-Chancen
Erst danach gab der Gastgeber ein erstes Lebenszeichen ab. Innenverteidiger Tuta hatte aber Pech, dass er per Kopf nur die Latte traf. Neuer wäre machtlos gewesen. Wenig später hatte Jesper Lindström die Riesenchance zum 1:2-Anschlusstreffer, verfehlte das Tor aber (26.).
Die Münchner schüttelten sich kurz - und setzten ihren Hochgeschwindigkeits-Fußball unbeirrt fort. Der Lohn: drei weitere Treffer im ersten Durchgang durch Mané, Musiala und Gnabry.
Neuers Patzer bringt das 1:5
Eintracht-Trainer Oliver Glasner reagierte und brachte zur zweiten Hälfte in Kristijan Jakic, Christopher Lenz und Kolo Muani gleich drei neue Spieler. Nachdem ein Tor nach Videobeweis noch aberkannt worden war, traf Kolo Muani nach einem Patzer von Neuer, dessen Ausflug aus dem Strafraum bestraft wurde, zum 1:5.
Die Münchner schalteten mindestens einen Gang runter, wodurch die Eintracht zu weiteren Chancen wie die von Ansgar Knauff (69.) kam. Wirklich gefährlich wurde es für den Titelverteidiger aber nicht mehr.
Erst furios, dann mächtig unter Druck: Meister FC Bayern gewinnt beim Pokalsieger RB Leipzig in einem spektakulären Spiel mit 5:3 und sichert sich die erste Trophäe der Saison.
Mané, Müller, Gnabry, Musiala nicht zu fassen
Bei den Bayer fokussierte sich im ersten Spiel nach dem Abgang von Robert Lewandowski (FC Barcelona) das Offensivspiel nicht mehr auf einen Stoßstürmer, sondern Mané, Müller und Gnabry und waren so kaum zu fassen für die Frankfurter. Auch der zurzeit bärenstarke Musiala tauchte vorne überall auf.
Die Eintracht wurde nach allen Regeln der Kunst vorgeführt. Das Team von Trainer Oliver Glasner agierte in der Defensive viel zu offen und lud damit die pfeilschnellen Bayern-Stürmer regelrecht zum Kontern ein. Auch offensiv kam vom Champions-League-Teilnehmer zu wenig, zumal Bundesliga-Rückkehrer Mario Götze blass blieb. Auch von Flügelflitzer Filip Kostic, der von Juventus Turin heftig umworben wird, kam viel zu wenig.
Müllers kurioses Nicht-Tor
Für die kurioseste Szene des Spiels sorgte Thomas Müller in der 23. Minute. Der Nationalspieler brachte es fertig, den Ball aus kürzester Distanz nicht ins leere Tor unterzubringen. Im Fallen traf Müller nach einem nicht ganz sauberen Pass von Gnabry nur den Pfosten, danach prallte der Ball gegen seinen Kopf.