Titel hat Ilkay Gündogan mit ManCity schon viele geholt. Die Champions League fehlt aber noch. Im Halbfinal-Hinspiel bei Paris St. Germain soll ein Schritt dahin gemacht werden.
Der Ärger um die Super-League-Pläne hallt noch nach. Für Ilkay Gündogan indes zählt jetzt nur die Champions League. "Für mich war das schon immer das großartigste Turnier der Welt", stellte der Profi von Manchester City vor dem Halbfinale seines Teams gegen Paris Saint-Germain am Mittwoch klar.
Gündogan: Champions League bleibt top
Zwar hatte er gerade die geplante Reform der Königsklasse als "das geringere der beiden Übel" neben der inzwischen verworfenen Super League kritisiert. Gündogans grundsätzliche Begeisterung für den europäischen Wettbewerb ist trotzdem ungebrochen.
Mit ManCity will Gündogan nach zahlreichen nationalen Erfolgen in England - zuletzt am vergangenen Wochenende der vierte Gewinn des Ligapokals in Serie - endlich auch den Henkelpott holen. Dafür gilt es zunächst, das Pariser Starensemble um Neymar und Kylian Mbappé zu schlagen.
- FC Chelsea erspielt sich Mini-Vorteil
Noch alles offen im ersten Halbfinale der Champions League: Real Madrid und der FC Chelsea haben in Madrid 1:1 gespielt. Das Rückspiel findet am 5. Mai statt.
Paris St. Germain mit Druck von oben
Mbappé hat sich zwar beim 3:1-Sieg von PSG am Samstag in Metz eine leichte Oberschenkelverletzung zugezogen, wird aber voraussichtlich spielen können.
Es ist kein Geheimnis, dass die Königsklasse auch für die City-Bosse aus Abu Dhabi und für Trainer Pep Guardiola oberste Priorität hat, auch wenn der Spanier die fast sichere Meisterschaft in der Premier League zuletzt als «wichtigsten Titel» im «schönsten Wettbewerb» bezeichnete.
Gedämpfter Optimismus bei Pep Guardiola
Dennoch ist die Angst vor einem vorzeitigen Aus in der Champions League groß. "Dass man das Viertelfinale übersteht, bedeutet nicht, dass man ins Endspiel kommt", sagte Guardiola. Der heutige PSG-Trainer Mauricio Pochettino schmiss die Guardiola-Elf schon vor zwei Jahren mit Tottenham Hotspur aus dem Wettbewerb - dank der Auswärtstorregel, durch die Paris jetzt auch im Viertelfinale den FC Bayern nach Hause schickte.
- Champions League in Zahlen
Champions League in Zahlen: Ergebnisse, Tabelle, Spielplan
Auch bei PSG herrscht Druck. Für die milliardenschweren Klubbesitzer aus Katar steht der Gewinn der Königsklasse längst über allem - und Präsident und Vorstandschef Nasser bin Ghanim al-Khelaifi muss liefern.
Funkel: Katar gegen Abu Dhabi
Angesichts der Besitzverhältnisse der von Scheichs alimentierten Klubs lästerte Trainerlegende Ewald Lienen über das Champions-League-Halbfinale: "Katar spielt gegen Abu Dhabi."
Pikant: Al-Khelaifi soll sich vor einem Jahr - da hieß der PSG-Coach noch Thomas Tuchel - um eine Verpflichtung Guardiolas bemüht haben. Dessen Nähe zum Emirat Katar dürfte dabei auch eine Rolle gespielt haben. Am Mittwoch vertritt Guardiola im Pariser Prinzenpark den verhassten Konkurrenten.
Gündogans Erinnerungen an 2013
Für Gündogan spielen solche Aspekte keine Rolle. Der Mittelfeldstar möchte endlich seinen Alptraum von 2013 vergessen, als er mit Borussia Dortmund im Finale von Wembley gegen den FC Bayern verlor.
"Es sollte das Sahnehäubchen für uns werden ... aber wir haben 1:2 verloren", schrieb er in "The Players' Tribune". Das verfolge ihn bis heute: "Ich will diese Trophäe so sehr", sagte er. "Ich fürchte aber auch, wenn man etwas zu sehr will, wird man es niemals bekommen."