WM 2023: Deutsche Handballer feiern Torfestival

Die deutschen Handballer sind bei der WM in Polen und Schweden ihrem Minimalziel Viertelfinale wieder ein Stück nähergekommen. Im ersten Hauptrundenspiel besiegten sie Argentinien mit 39:19 (24:11) und haben nun 6:0 Punkte auf dem Konto.

Die Südamerikaner, die in der Vorrunde immerhin Nordmazedonien klar besiegt hatten, erwischten einen rabenschwarzen Tag und blieben weit unter ihren Möglichkeiten. Bei den Deutschen waren Kapitän Johannes Golla, Patrick Groetzki und Lukas Mertens mit je fünf Treffern die erfolgreichsten Werfer.

Ungleich schwerer dürften für die deutsche Mannschaft die letzten beiden Hauptrundenspiele werden - beides Matchball-Spiele. Schon mit einem Sieg am Samstag, 20.30 Uhr (ZDF-Livestream ab 20.15 Uhr), gegen die Niederlande könnte der Viertelfinaleinzug perfekt sein.

"Wir freuen uns richtig darauf. Wenn die Mannschaft so einen Lauf hat", sagte Bundestrainer Alfred Gislason. Er weiß: Selbst wenn es am Samstag schief geht, bietet die abschließende Hauptrundenpartie am Montag (20.30 Uhr/ARD) gegen Norwegen eine weitere Chance. Fürs Viertelfinale qualifizieren sich die jeweils zwei besten Teams der vier Hauptrundengruppen.

Die deutsche Mannschaft benötigte gegen die Argentinier zunächst ein paar Sekunden Anlaufzeit, doch danach fegte sie regelrecht über den Gegner hinweg. Nach nicht mal einer Minute gelang Andreas Wolff im Tor die erste Glanzparade. Diese Aktion des 31-Jährigen war gewissermaßen der Startschuss für einen glänzenden Auftritt der DHB-Auswahl.

Argentiniens Coach schlug schon vor der Pause mehrfach vor Fassungslosigkeit die Hände vors Gesicht. Egal, was sein Team auch probierte, es konnte den deutschen Express nicht aufhalten. Selbst ihr international hochdekorierter Spielmacher Diego Simonet fand kaum in die Partie. Weil die deutsche Mannschaft ihn einfach nicht ließ.

Die Defensive um Johannes Golla wehrte fast alles ab. Was an Würfen trotzdem durchkam, parierte Wolff. Und in der Offensive dirigierte wie schon so oft in diesem Turnier der erneut starke Juri Knorr.

Allein im ersten Durchgang verwandelte die DHB-Auswahl 86 Prozent ihrer Chancen. Zudem zeigte Wolff im Tor eine überragende Leistung.

Nach der Pause setzte Bundestrainer Alfred Gislason im Tor auf den bei dieser WM bislang ebenfalls starken Joel Birlehm. Zudem konnte es sich Gislason erlauben, in den zweiten 30 Minuten einige seiner Stammkräfte zu schonen.

Er wechselte praktisch seine gesamte Startformation aus. Spieler wie Djibril M'Bengue, Rune Dahmke, Luca Witzke oder Jannik Kohlbacher bekamen dadurch weitere Einsatzminuten, auch das könnte mit Blick auf das Duell mit den deutlich stärkeren Niederländern noch von Bedeutung sein.

In der Gruppe 4 musste Titelverteidiger Dänemark den ersten Punktverlust im Turnier hinnehmen. Der Weltmeister von 2019 und 2021 trennte sich in einem dramatischen Duell von Kroatien 32:32 (15:16). Mit 5:1 Punkten belegen die Dänen Rang zwei hinter Ägypten. Der Afrikameister weist nach dem 33:28 (22:15) gegen Belgien 6:0 Punkte auf, die schwach in die WM gestarteten Kroaten nun 3:3.