Vor der Handball-WM: DHB-Team verliert Test gegen Island

    Vorletzter WM-Härtetest:DHB-Team schenkt Sieg gegen Island her

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    Deutschlands Handballer haben den ersten WM-Test gegen Island knapp mit 30:31 verloren - trotz zwischenzeitlichem Sechs-Tore-Vorsprung.

    Deutschlands Handballer haben sich für einen starken Auftritt im vorletzten WM-Test gegen Island nicht mit einem Sieg belohnen können. Die lange dominierende DHB-Auswahl unterlag dem EM-Sechsten am Samstag in Bremen mit 30:31 (18:14). Vor 8872 Zuschauern in der ausverkauften ÖVB-Arena waren Kapitän Johannes Golla und Spielmacher Juri Knorr mit jeweils sechs Toren beste Werfer für das Team von Bundestrainer Alfred Gislason.

    Bundestrainer Gislason lässt keine Ausreden gelten

    Wenn man ganz klare Chancen vergibt, dann liegt es nicht am System oder an den Wechseln.

    Bundestrainer Alfred Gislason

    Auch beim auffälligen Juri Knorr sieht Gislason noch Luft nach oben: "Er macht 40 Minuten lang ein sehr gutes Spiel, aber er macht auch teure Fehler. Er ist ein junger Spieler."
    Am Sonntag (15:30 Uhr/ZDF.de) treffen beide Teams in Hannover zur WM-Generalprobe erneut aufeinander. Bei der am kommenden Mittwoch beginnenden Endrunde in Polen und Schweden spielt die deutsche Mannschaft in der Vorrunde gegen Asienmeister Katar, Serbien und Algerien.

    DHB-Team mit kurzer Anlaufzeit

    Die deutsche Mannschaft benötigte eine kurze Anlaufzeit, um ihren Rhythmus zu finden, und lag schnell mit 0:3 hinten. Erst in der 5. Minute gelang Philipp Weber in Überzahl der erste Treffer. Nach und nach stellte sich der Gastgeber jedoch besser auf den Gegner ein und kam beim 4:4 (10.) zum Ausgleich. Kurz darauf sorgte Rechtsaußen Patrick Groetzki mit seinem Tor zum 7:6 für die erstmalige Führung.
    Die Abwehr stand nun kompakter und dahinter erwies sich Torwart-Routinier Andreas Wolff, der schon 2016 beim EM-Triumph dabei war, als starker Rückhalt. Der 31-Jährige hatte mit etlichen Paraden großen Anteil daran, dass der Vorsprung beim 14:10 (23.) auf vier Tore anwuchs.

    Knorr im Angriff eine Bank

    Im Angriff glänzte vor allem Spielmacher Knorr. Der 22-Jährige von den Rhein-Neckar Löwen setzte seine Nebenleute oft gekonnt in Szene und suchte auch selbst immer wieder den Abschluss. Entsprechend zufrieden verfolgte Gislason, für den es das erste Duell mit seinem Heimatland war, an der Seitenlinie das Geschehen. Auch in der Schlussphase der ersten Halbzeit blieb die DHB-Auswahl konzentriert und nahm das Vier-Tore-Polster mit in die Pause, in die sie vom begeisterten Publikum mit großem Applaus verabschiedet wurde.
    Wie schon zu Beginn verschlief die deutsche Mannschaft auch die Startphase in die zweite Hälfte. Innerhalb von nur drei Minuten kamen die Isländer bis auf ein Tor heran. Doch die Gislason-Schützlinge zeigten sich davon unbeeindruckt. Mit einem eigenen 6:0-Lauf zum 23:17 zog das DHB-Team sogar auf sechs Tore davon. Der Bundestrainer nutzte den klaren Vorsprung zu personellen Experimenten und wechselte fast komplett durch. So rückte Joel Birlehm für Wolff zwischen die Pfosten, als Spielmacher durfte sich nun der Leipziger Luca Witzke beweisen.

    Bruch im DHB-Spiel nach Wechsel-Experimenten

    Die vielen Wechsel führten zu einem Bruch im deutschen Spiel. Knapp acht Minuten vor Schluss waren die Isländer beim 26:25 wieder auf ein Tor heran und gingen wenig später erstmals wieder in Führung. Gislason reagierte und schickte wieder sein Top-Trio im Rückraum sowie Stammtorwart Wolff auf das Parkett. Doch das half am Ende nichts mehr. Gislasons Kommentar:

    Größtenteils war das ein sehr gutes Spiel von uns. Aber was ärgerlich ist: Wir verschenken ein eigentlich gewonnenes Spiel.

    Bundestrainer Alfred Gislason

    "Wir haben eine gute Abwehr gestellt und das im Innenblock gut gelöst", lobte der Isländer nach dem ersten Länderspiel gegen sein Heimatland. "Für uns war das sehr lehrreich. Man hat gesehen, dass der zweite Anzug noch nicht so sitzt."

    DHB-Spiele live bei ARD und ZDF
    :Das Wichtigste zur Handball-WM 2023

    Die Handball-WM der Männer findet vom 11. bis 29. Januar 2023 in Polen und Schweden statt. Eine Prognose fürs deutsche Team fällt schwer, es steckt im Umbruch.
    Trainer Alfred Gislason (Deutschland). Links im Hintergrund Juri Knorr (Deutschland, 15).
    FAQ
    Quelle: dpa, SID
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