Dritte Niederlage für das coronageplagte DHB-Team in der Hauptrunde bei der Handball-EM. Nach dem 21:25 (10:12) ist der Traum vom Halbfinale vorzeitig geplatzt.
Deutschland - Schweden 21:25, 3. Spieltag, Zusammenfassung
Bravourös gekämpft, aber am Ende fehlte es im dritten Spiel der EM-Hauptrunde nicht nur am nötigen Wurfglück, sondern auch an der Qualität. Eine schwer dezimierte und fehlerhaft auftretende deutsche Mannschaft musste im Spiel gegen die Schweden wie zuvor bei den Niederlagen gegen Spanien und Norwegen fast die gesamte Spielzeit einem Rückstand hinterherlaufen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit keimte gegen die Skandinavier noch einmal Hoffnung auf. Das Gislason-Team schaffte zunächst den Ausgleich zum 15:15. Durch überhastete Aktionen im Angriff geriet die deutsche Mannschaft aber immer wieder ins Hintertreffen.
Köster mit Licht und Schatten
Der junge Julian Köster war mit vier Toren bester Werfer der deutschen Mannschaft, die nach der dritten Niederlage in Serie keine Chance mehr auf den Einzug in die K.o.-Runde beim Turnier in der Slowakei und Ungarn hat. Hoffnung macht der schwache Auftritt gegen die Skandinavier aber nicht. Obwohl auch die Schweden keine gute Leistung boten, ergriff die DHB-Auswahl die sich bietende Chance nicht, weil sie selbst zu viele Fehler machte - was möglicherweise auch mit der Personalsituation zu tun hatte.
13 deutsche Spieler sind bei diesem Turnier in der Slowakei und Ungarn mittlerweile positiv auf Corona getestet worden. Erst am Samstag waren Christoph Steinert und Sebastian Firnhaber hinzugekommen. Die ersten ließ der DHB am Sonntagmorgen sogar schon per medizinischem Transport in die Heimat bringen: Spielmacher Luca Witzke (SC DHfK Leipzig) sowie Linksaußen Lukas Mertens (SC Magdeburg) traten nach tagelanger Isolation die Heimreise an.
Wagner gibt sein Debüt
Weitere Akteure sollen zeitnah folgen. Immerhin einer der ursprünglich Infizierten konnte gegen die Schweden aber sein Turnier-Debüt feiern. Zweitliga-Profi Hendrik Wagner stand nach zwei negativen PCR-Tests und medizinischem Check im Aufgebot. Dabei war Wagner selbst auch nur beim Turnier, weil er vor einer Woche für den ebenfalls positiv getesteten Julius Kühn nachnominiert worden war. Insgesamt waren sogar zehn nachnominierte Akteure am Sonntagabend im Kader - diesem zusammengewürfelten Kader fehlte selbst gegen äußerst schwache Schweden die Klasse.
Tatsächlich lässt sich so die Vorstellung der DHB-Auswahl auf den Punkt bringen. Im Angriff der DHB-Auswahl reihten sich Patzer an Patzer. Vor allem Spielmacher Philipp Weber und Fabian Wiede erlebten einen miserablen Abend. Aber auch ihre Mitspieler machten es kaum besser.
Deutschland - Norwegen 23:28, Hauptrunde, 2. Spieltag
Dennoch blieb es kurioserweise eng, weil auch den Schweden nicht viel gelang.Aber fast jedes Mal, wenn sich die Chance bot, heranzukommen oder vorbeizuziehen, machte die deutsche Mannschaft neue Fehler. Zu den wenigen Lichtblicken zählte der Jüngste der DHB-Auswahl.
Obwohl der 21-jährige Köster beim VfL Gummersbach ebenfalls noch in der 2. Liga aktiv ist, überzeugte er einmal mehr mit Unbekümmertheit und Wurfkraft. Doch die Fehler beim Abspielen oder Werfen, sie brachten Gislason am Seitenrand mitunter an den Rand der Verzweiflung. Der Vize-Weltmeister war an diesem Abend schlagbar, aber die DHB-Auswahl packte nicht zu.
Zweiter Platz in der Hauptrunde unerreichbar
Im letzten Spiel der Hauptrunde trifft die DHB-Auswahl am Dienstag auf Russland (18 Uhr live im ZDF). Selbst bei einem Sieg gegen die Russen ist einer der ersten beiden Plätze der Hauptrundengruppe II für Deutschland nicht mehr erreichbar.
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