Seit mittlerweile sieben Jahren steht Yann Sommer für Gladbach zwischen den Pfosten. Vor dem Pokal-Duell gegen die Bayern lebt ein großer Wunsch des 32-jährigen Schweizers neu auf.
Auch schwache Spiele seiner Mannschaft kommentiert Yann Sommer normalerweise eher zurückhaltend - in dieser Saison allerdings fällt dem Gladbacher Schlussmann die ausgewogene Diktion schon mal schwer. So äußerte er Mitte September nach dem 0:1 in Augsburg ungewohnt deutliche Kritik an den Teamkollegen. Und auch die jüngste Pleite in Berlin schlug Sommer hörbar aufs sonst sonnige Gemüt.
Rückfall in der Hauptstadt
Das bemängelte der Schweizer Nationalkeeper nach dem 0:1 bei Hertha BSC am Wochenende. Dabei schien die latente Harmlosigkeit der Gladbacher Feldspieler nach den Liga-Erfolgen über Dortmund und Wolfsburg eigentlich überwunden.
Hertha BSC hat sich dank eines 1:0-Heimsieges gegen Mönchengladbach in der Tabelle an den "Fohlen" vorbeigeschoben. Nach schwachem Saisonstart haben sich die Berliner stabilisiert.
Selbst das nachfolgende 1:1 gegen Stuttgart werteten die Verantwortlichen angesichts von 31 Schüssen aufs Schwaben-Tor als weiteren Schritt in die richtige Richtung. Dann aber folgten der Rückfall in der Hauptstadt und Sommers nächste Grundsatzkritik - vor dem heutigen Pokal-Duell gegen die extrem formstarken Bayern (20.45 Uhr / Liveticker)
Zuletzt walzten die Münchner Leverkusen (5:1), Benfica Lissabon (4:0) und Hoffenheim (4:0) nieder. "Wir wissen, dass wir der Außenseiter sind", erklärt Adi Hütter daher mit großem Realitätssinn. Der im Sommer aus Frankfurt gekommene Chefcoach der Borussia sagt aber auch: "Wir werden mit dieser Rolle entsprechend umgehen."
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Ins offene Messer laufen - so wie die Werkself vor zehn Tagen im eigenen Stadion - wollen die Gladbacher den Bajuwaren also nicht. Und immerhin: Beim 1:1 zum Liga-Auftakt im August bewiesen sie wie schon häufiger in den vergangenen Jahren, dass sie mit dem Branchenriesen mithalten können. Auch deshalb betonte Sommer im "kicker" gerade:
Triumph über Mbappé im Elfmeter-Duell
Finden die Niederrheinischen mal wieder die richtigen Schlüssel in ihrem prinzipiell ja hochwertigen Fußball-Repertoire, könnten sie die Münchner in eine Verlängerung zwingen - oder gar in ein Elfmeterschießen. Gerade ihr Torwart hätte dagegen wohl kaum etwas einzuwenden - seinen einschlägigen Erfahrungen beim jüngsten EM-Turnier sei Dank.
Im Achtelfinale gegen Weltmeister Frankreich parierte der im Kanton Waadt geborene Sommer am 28. Juni den entscheidenden Strafstoß des Weltklassestürmers Kylian Mbappé.
Gerne noch lange für die Borussia
Seit gut sieben Jahren steht Sommer inzwischen für Gladbach zwischen den Pfosten. Sein Vertrag beim Rautenklub läuft noch bis 2023, einer Verlängerung steht der 32-Jährige ausgesprochen positiv gegenüber. "Es kann gerne über 2023 hinausgehen", betont der 70-malige Schweizer Nationalspieler. Denn: "Für mich ist Borussia einfach ein super Klub."
Auf den Gewinn eines Pokals oder einer Meisterschaft wartet dieser Klub allerdings seit mittlerweile 26 Jahren. Wobei Yann Sommer sich nicht nur vorstellen kann, mit 40 noch im Tor zu stehen. Sondern auch dies: