Trotz der Blamage gegen Nordmazedonien stärkt der DFB dem scheidenden Bundestrainer für die EM den Rücken. Oliver Bierhoff spricht derweil mit Kandidaten für Löws Nachfolge.
Fußball-Bundestrainer Joachim Löw muss sein Amt trotz der peinlichen 1:2-Niederlage gegen Nordmazedonien in der WM-Qualifikation nicht vorzeitig aufgeben. "Das enttäuschende Spiel ändert nichts an unserem Zeitplan", sagte DFB-Präsident Fritz Keller der Bild-Zeitung und betonte:
Keller weiter: "Wir haben von Anfang an klar gesagt, dass wir bis zur Fortsetzung der WM-Qualifikation im September einen neuen Bundestrainer haben und den laufenden Prozess nicht permanent kommentieren werden. Dabei bleibt es."
Joachim Löw hatte Anfang März angekündigt, nach der EM (11. Juni bis 11. Juli) als Bundestrainer aufzuhören. Nach der Niederlage gegen Nordmazedonien waren die Stimmen allerdings lauter geworden, die einen sofortigen Rückzug Löws forderten. Bei der Länderspiel-Premiere gegen den krassen Außenseiter hatte die zwar überlegene, aber wieder ineffiziente deutsche Fußball-Nationalmannschaft die erste Niederlage in einer WM-Qualifikation seit beinahe 20 Jahren kassiert und ist in der Gruppe derzeit nur Dritter.
Bierhoff: Löw-Nachfolger rund um die EM
Rückendeckung bekam Löw nun auch weiter demonstrativ von DFB-Direktor Oliver Bierhoff. "Jogi Löw hat die Kompetenz und Erfahrung, die Mannschaft erfolgreich in diese EM zu führen. Er ist hoch motiviert, sein letztes Turnier als Bundestrainer erfolgreich zu gestalten", so Bierhoff.
Bei der Suche nach dem Löw-Nachfolger ist der DFB-Direktor nach eigenen Angaben mit Kandidaten und deren Umfeld in Kontakt. In den nächsten Wochen werde es weitere Gespräche und Treffen geben, so Bierhoff:
Im Rückblick auf die Blamage gegen Nordmazedonien sagte Bierhoff: "Wir dürfen natürlich nicht gegen Nordmazedonien verlieren. Erneut haben fehlende Chancenauswertung, Cleverness und Frische dazu geführt, dass wir das Spiel nicht vorzeitig für uns entschieden haben. Wir haben uns mal wieder unnötig selbst in Schwierigkeiten gebracht."
Dass der Trainer die Mannschaft aber noch erreicht, hätten die beiden vorhergehenden WM-Qualispiele gegen Island (3:0) und Rumänien (1:0) gezeigt. "Wir konnten sehen, dass die Spieler seine Anweisungen aufnehmen und umsetzen. Dann haben wir auch immer wieder Chancen herausgearbeitet."