Ex-Tennisprofi Michael Stich hat Novak Djokovic wegen der Ungereimtheiten um seine Australien-Einreise kritisiert. Djokovic müsse sich endlich konkret äußern.
"Man muss mit der Konsequenz seiner Fehler leben", sagt Ex-Tennisstar Michael Stich mit Blick auf Novak Djokovic.
Ex-Wimbledon-Sieger Michael Stich hat die Verwirrung um die Teilnahme von Novak Djokovic an den Autralian Open als "Komödie" bezeichnet. Es werde irgendwann "albern und lächerlich", dass nicht "final eine Entscheidung getroffen“ worden sei, sagte der ehemalige Tennisprofi ZDFheute live.
Stich kritsierte: "Ein anderer Spieler wird benachteiligt." Denn wenn Djokovic nicht spielen sollte, wäre ein anderer Spieler ins Feld gekommen, agrumentierte der Wimbledon-Sieger von 1991.
Novak Djokovic zwischen Visum-Annullierung und Spielberechtigung: Nie zuvor waren die Australian Open schon vor dem ersten Aufschlag ein Krimi - einer der nur Verlierer produziert.
Stich: Nur Djokovic selbst kann Situation lösen
Als Spieler, der sich vor Ort auf die Australian Open vorbereite, konzentriere sich jeder Einzelne auf seine Turnier-Vorbereitung. Stich kann sich aber vorstellen, dass der Rummel um Djokovic Spieler dennoch ablenke. "Ich glaube das größte Problem ist, dass andere Top-Spieler immer wieder auf dieses Thema angesprochen werden." Damit sei das Thema Djokovic immer präsent.
Es sei völlig unbestritten: Novak Djokovic sei ein sehr erfolgreicher Sportler, so Stich. Was er erreicht habe, sei "großartig". Aber Djokovic habe sich bis jetzt nicht zu dem Thema geäußert, kritisiert Stich. Er sei der Einzige, "der das Thema endlich mal auflösen und einen Schlussstrich ziehen" könnte.
ZDF-Sportexperte Aris Donzelli sagt, Djokovic hätte die Heimreise antreten sollen - aus Respekt vor den Australiern.
Djokovics Erklärungen überzeugen Stich nicht
"Seine letzten Erklärungen ergeben für mich gar keinen Sinn mehr", sagte Stich mit Verweis auf die Erklärung Djokovics bezüglich seines Verhaltens nach einem positiven Test Mitte Dezember 2021. Djokovic hatte damals einem Journalisten ein persönliches Interview gegeben, obwohl er kurz vorher ein positives Testergebnis erhalten haben soll. Der Tennisstar erklärte das damit, dass er den Journalisten nicht enttäuschen wollte.
Enttäuschte Journalisten interessierten Djokovic vermutlich "herzlich wenig".
Ihm fehle bei Djokovic letzendlich, dass er Verantwortung übernehme, "dass er sich hinstellt vor eine Kamera und ein persönliches Statement abgibt und nicht über Twitter und Instagram". Djokovic schiebe Verantwortung weg. Das funktioniere nicht, insbesondere angesichts seines Status'.
Er müsse sagen, letzendlich bin ich dafür verantwortlich, was ich tue:
Novak Djokovic darf aufgrund eines Richterentscheides vorerst in Australien bleiben - trotz aller Widersprüche.