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Kommentar

Visum annulliert : Djokovic soll gehen - verloren haben alle

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Novak Djokovic soll ausreisen. Er, Australiens Tennisverband, der internationale Verband ITF aber auch die Einwanderungsbehörde haben bewiesen: Krisenmanagement können sie nicht.

Novak Djokovic beim Training in der Margaret Court Arena vor den Australian Open.
Novak Djokovic
Quelle: Mark Baker/AP/dpa

Die Entscheidung ist gefallen, Djokovics Australien-Visum ist ungültig. Damit endet eine zähe Partie ohne Sieger - vorerst. Denn der Weltranglistenerste will Einspruch einlegen gegen die Entscheidung des Einwanderungsministers. Es wäre für alle Beteiligten allerdings das Beste gewesen, schnell klare Kante zu zeigen.

Populäre Entscheidung des Ministers

Was hat Minister Alex Hawke am Entscheidungstag erfahren, was er nicht schon davor wusste? Oder hat er sich vor der Entscheidung gefürchtet? Auch ein Alex Hawke trifft lieber populäre, volksnahe Entscheidungen als das Gegenteil.

Der australische Verband ist mit seiner Sondergenehmigungsstrategie gescheitert. Keine Transparenz, da liegt Willkür nahe - auch die, Djokovic unbedingt am Turnier teilnehmen zu lassen und damit den pandemiegeschüttelten Australiern quasi eine Ohrfeige zu verpassen.

Die Internationale Tennis-Verband ITF hat sich verschüchtert zurückgehalten, wo eine klare Aussage geholfen hätte. Schließlich ist Djokovic nicht der einzige Abgewiesene. Ein Sportverband, der sich über Regeln in seinem Sport definiert, hätte die Einreiseregel klar als einzige Zugangsmöglichkeit erkennen und benennen müssen.

Bärendienst der Djokovic-Familie

Zu guter Letzt noch Novak Djokovic. Er allein hätte Licht ins Dunkel seiner zum Teil widersprüchlichen Corona-Tests und Genehmigungen bringen können. Er hat geschwiegen. Seine Familie nicht und ihm dabei einen Bärendienst erwiesen. Wenn es noch eines Beispiels benötigt hätte für lebensferne und egoistische Charakterprägung des Weltranglistenersten - seine Familie hat es geliefert.

Die Australian Open sind ein sportlich herausragendes Turnier der Grand-Slam-Serie. Djokovic hat es neun Mal gewonnen, so häufig wie niemand sonst. Für sein Ziel, dort zum zehnten Mal zu triumphieren und mit 21 Grand-Slam-Siegen - einen mehr als Roger Federer und Rafael Nadal - in die Tennisgeschichte einzugehen, kann man Verständnis haben. Für die Vorgehensweise nicht.

Jetzt endlich Tennis

Das Gute an der leidigen Angelegenheit zu finden, ist nicht leicht. Vielleicht die, dass jetzt bald Tennis gespielt werden kann - mit Tennisprofis, die zu Recht auf dem Platz stehen, weil sie die Regeln eingehalten haben.

Novak Djokovic beim Training

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von Petra Philippsen
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