Stars wie der Speerwerfer Johannes Vetter werden bei den Titelkämpfen in Berlin fehlen. Für ein Glanzlicht soll stattdessen auch Weitspringerin Malaika Mihambo sorgen.
Weltmeister Johannes Vetter ist nicht dabei, die WM-Dritte Konstanze Klosterhalfen auch nicht, und Europameisterin Gesa Krause wird ebenfalls fehlen. Mit dem Speerwerfer (Schulterverletzung), der Mittel- und Langstreckenläuferin (Corona-Infektion) und der Hindernisläuferin (Infektion) verlieren die nationalen Titelkämpfe der Leichtathleten am Wochenende im Rahmen der Finals in Berlin ein wenig Glanz, spannend wird es in so mancher Disziplin aber dennoch.
Lückenkemper am Start
Und auch schillernde Auftritte wird es geben. Dafür sind jetzt vor allem die Weitsprung-Olympiasiegerin, -Weltmeisterin und -Europameisterin Malaika Mihambo sowie die wiedererstarkte Sprinterin Gina Lückenkemper zuständig. Mihambo ist die am höchsten dekorierte Starterin bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten.
Mit 7,09 Metern zum Saison-Auftakt unterstrich sie im schwierigen Jahr mit WM (15. bis 24. Juli in Eugene/Oregon) und EM (15. bis 21. August in München) innerhalb von nur vier Wochen bereits ihre Klasse.
Die Kugelstoß-Wettkämpfe der Frauen
Lückenkemper, die bei der EM vor vier Jahren in Berlin mit dem Gewinn von Bronze und zwei Läufen unter der magischen Elf-Sekunden-Marke einen ihrer größten Auftritte hatte, kämpfte zuletzt mit Verletzungen und eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten.
Corona ließ nicht immer zu, wie geplant mit ihrem US-Team zu arbeiten. Doch nun ist Gina Lückenkemper zurück. In Wetzlar zeigte sie zuletzt in 11,04 Sekunden, dass weiterhin auch auf der internationalen Bühne mit ihr zu rechnen ist.
Kampf um begehrte EM- und WM-Tickets
Als einzige Deutsche hat sie die Norm (11,15 Sekunden) für einen Einzelstart bei der WM geknackt. Für ihre Kolleginnen geht es bei den Titelkämpfen in Berlin - wie für viele andere Leichtathleten auch - noch um die Fahrkarten zu den beiden Saisonhöhepunkten in Eugene und München.
Eine von ihnen ist Alexandra Burghardt, die mit ihren Starts bei Olympia im Sommer in Tokio als Sprinterin und nur sechs Monate später im Winter in Peking als Bobanschieberin für Furore sorgte.
Die Höhepunkte des ersten Wettkampftages kompakt zusammengefasst.
Zu einem wahren Showdown um die internationalen Startplätze wird es im Diskuswurf der Frauen kommen. In keiner anderen Disziplin sind die Tickets so umkämpft. Die Olympia-Zweite Kristin Pudenz, die mehrmalige EM-Medaillengewinnerin Shanice Craft, die Olympia-Achte Marike Steinacker und die Olympia-Neunte Claudine Vita haben die Norm von 63,50 Metern bereits überboten. Weitere drei Athletinnen haben die EM-Norm von 60,50 Metern in der Tasche.
Flaute im Stabhochsprung der Männer
Weniger Brisanz als üblich ist im Stabhochsprung der Männer zu erwarten. In dieser Freiluftsaison hat bislang nur der WM-Vierte Bo Kanda Lita Baehre die für die WM geforderten 5,80 Meter geschafft. Oleg Zernikel ist das in der Hallensaison und damit auch noch im geforderten Qualifikationszeitraum gelungen. Die Meister der letzten beiden Jahre dürften den Titel wohl unter sich ausmachen.
Der dritte Deutsche WM- und EM-Startplatz ist vakant - und die Zeiten, in denen viele Springer dafür infrage kamen, sind vorbei. Torben Blech kommt aktuell nicht mehr an seine Bestleistung von 5,80 Metern heran, und auch der ehemalige Weltmeister und Olympiadritte Raphael Holzdeppe sucht noch nach seiner einstigen Form.
Przybylko fehlen sieben Zentimeter zur WM-Norm
Bessere Tage wird auch Hochspringer Mateusz Przybylko im Kopf haben, wenn er wie Lückenkemper an die Stätte seines größten Triumphes zurückkehrt. Vor vier Jahren wurde er in Berlin Europameister und überflog dabei locker und leicht 2,35 Meter. In diesem Jahr fehlen ihm noch sieben Zentimeter zur WM-Norm (2,33 Meter) und vier zur EM-Norm (2,30 Meter). Doch das Vermögen sei nach gesundheitlichen und mentalen Problemen zurück, sagt sein Trainer Hans-Jörg Thomaskamp: "Es fehlt die Sicherheit, nicht die Form."
- Die Finals 2022
Hier gibt's Livestreams, Highlight-Videos, Zeitplan und Ergebnisse rund um die Finals 2022.