Wegen Dauerregens muss die Formel 1 stundenlang auf einen Start des Großen Preises von Belgien warten. Am Ende gibt es ein Rennen, das nach drei Runden zu Ende ist.
Der Starkregen fiel ohne Unterlass, doch die Formel 1 wollte mit aller Macht ein verspätetes Rennen sehen - und Max Verstappens Sieg im Sprühnebel von Spa wurde zur Farce.
Richtiges Rennen wäre zu gefährlich gewesen
Nach lediglich drei Runden hinter dem Safety Car stand der Red-Bull-Star als Gewinner fest, echter Rennsport wäre am Sonntag in den Ardennen viel zu gefährlich gewesen. Und so "siegte" Verstappen vor dem Sensationszweiten George Russell im Williams und Lewis Hamilton im Mercedes - ohne einmal das Gaspedal durchgetreten zu haben.
Weltmeister Hamilton behielt damit knapp seine WM-Führung, denn aufgrund der kurzen Renndistanz wurde nur die halbe Punktzahl vergeben: Der Engländer führt mit 202,5 Punkten vor Verstappen (199,5).
Hamilton erklärte, es habe ihm "so leid getan für die Fans, sie waren unglaublich". Am Schluss habe jeder gewusst, dass es nur diese wenigen Runden hinter dem Safety Car würden: "Ich hoffe, die Fans bekommen ihr Geld zurück."
Start immer wieder verschoben
Für das kurze Geschehen auf der Strecke hatte die Rennleitung zuvor stundenlang den Start immer wieder verschoben und auf ein Nachlassen des Regens gehofft. Seit dem Vormittag war der Regen unaufhörlich über der Traditionsstrecke niedergegangen.
Irgendwann lief den Organisatoren die Zeit davon. Die Formel 1 brach daher sogar ihre eigenen Regeln, um doch noch ein Rennen zu ermöglichen. Denn bis 18:00 Uhr, drei Stunden nach dem geplanten Start, hätte die Veranstaltung eigentlich enden müssen. Die Rennleitung stoppte diesen Countdown daher irgendwann, um noch ein Kurzrennen zu ermöglichen.
Freie Sicht nur für Verstappen
Die Fahrer hielten das von Beginn an für keine gute Idee. "Bei diesen Bedingungen ist es eine Lotterie", sagte Hamilton schon vor dem geplanten Start am Nachmittag. Der Beginn wurde dann zunächst um 25 Minuten verschoben, anschließend unternahm das Feld einen zarten Versuch mit der Formationsrunde hinter dem Safety Car - und jeder Fahrer mit Ausnahme Verstappens riet dringend von einem Start ab. Der Grund: Nur der Pole-Setter hatte freie Sicht, alle übrigen Piloten konnten Strecke und Konkurrenten im Sprühnebel der Vorderleute nur erahnen.
Die Bedingungen am Abend um 18:17 Uhr waren dann eher noch schlechter - dennoch sah Rennleiter Michael Masi leichte Verbesserungen auf dem Regenradar und wollte diese Chance unbedingt ergreifen. Nach drei Runden hinter dem Safety Car steuerten die Autos aber wieder in die Boxen, und 20 Minuten später war das Rennen offiziell beendet.
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