Sechster Sieg für Red Bull in Serie: Max Verstappen hat den Großen Preis von Kanada gewonnen. Carlos Sainz im Ferrari wurde Zweiter, Mercedes-Pilot Lewis Hamilton Dritter.
Big Points für Verstappen, Schumacher weiter im Pech: In der Formel 1 bleibt alles beim Alten. Weltmeister Max Verstappen hat mit dem Erfolg beim Großen Preis von Kanada die fast schon unheimliche Serie seines Red-Bull-Rennstalls auf sechs Siege ausgebaut und führt die Fahrer-WM immer deutlicher an.
Perez ausgeschieden, Leclerc zurückversetzt
In Kanada profitierte der Niederländer allerdings auch von der Tatsache, dass sein Teamkollege Sergio Perez ausschied und Ferrari-Star Charles Leclerc von Rang 19 aus starten musste. Der Monegasse wurde immerhin Fünfter.
Leclercs Teamkollege Carlos Sainz wurde Zweiter, keine Sekunde trennte ihn am Ende vom Weltmeister. "Ich habe alles versucht", sagte der Spanier, "ich kam auch nah heran, aber zum Überholen hätte es ein bisschen mehr gebraucht."
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Mick Schumacher, der am Samstag bei Nässe mit Rang sechs sein mit Abstand bestes Qualifying-Ergebnis erzielt hatte, schlug sich stark - bis ihn der Ferrari-Motor in seinem Haas nach 20 Runden im Stich ließ.
Überraschender Dritter Platz für Hamilton
Für Sebastian Vettel (Aston Martin) war nach missglücktem Qualifying nur Rang zwölf drin.
Hinter Verstappen und Sainz fuhr Lewis Hamilton (England/Mercedes) auf Platz drei. Bemerkenswert, denn der Rekordweltmeister hatte sich vor Wochenfrist in Baku noch vor Rückenschmerzen gekrümmt und im Freitagstraining in Montreal schimpfte er auf seinen langsamen Boliden.
Alonsos Kampfansage
Beim Start zog Pole-Setter Verstappen locker davon. Altmeister Fernando Alonso neben ihm, der erstmals seit fast zehn Jahren wieder die erste Reihe erreicht hatte, konnte seine Drohung, den Niederländer in Kurve eins zu attackieren, nicht im Ansatz wahrmachen.
Leclerc blieb lange auf seinem ersten Reifensatz und arbeitete sich von Startplatz 19 peu a peu nach vorne. Im Kampf um Platz fünf gegen Alonsos Alpine-Teamkollegen Esteban Ocon war für ihn aber kein Vorbeikommen.
Nach 42 von 70 Runden wechselte Leclerc endlich seine Reifen, fand sich aber nun außerhalb der Punkteränge wieder. Seine Mühsal begann von Neuem.
Safety Car nach Tsunoda-Crash
Das Rennen plätscherte dahin, bis Yuki Tsunoda (Japan/AlphaTauri) nach 49 Runden in die Barriere fuhr und eine Safety-Car-Phase auslöste. Verstappen hatte Sainz nun wieder direkt im Nacken und musste sich bis zur Zielflagge verteidigen.
Die Schlagzeilen abseits der Strecke gehörten an diesem Wochenende dem leidigen Thema Porpoising: Nachdem viele Fahrer zuletzt über starke Schmerzen im Cockpit geklagt hatten, wollte der Automobil-Weltverband FIA dem wilden Hüpfen der neuen Rennwagengeneration schon in Kanada entgegenwirken.
Zwei Lager in der Hoppelwagen-Diskussion
Viele Teams stellen sich aber gegen die technische Direktive. Es bildeten sich zwei Lager mit den Wortführern Toto Wolff (Mercedes), der auf schnelle Veränderungen drängte, und Christian Horner (Red Bull) sowie Mattia Binotto (Ferrari). Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Formel 1 mit der Problematik beim nächsten Rennen im britischen Silverstone (3. Juli) umgeht.