Mick Schumachers Einstieg in die Formel 1 ist durchaus eine Erfolgsgeschichte. Obwohl die Platzierungen bislang nur zweistellig ausfielen.
Nach den ersten drei Saisonrennen sieht Mick Schumachers Bilanz recht vielversprechend aus. Klar ist auch: Sein Haas-Ferrari fährt als finanzschwaches Team und mangels größerer Weiterentwicklungen wie erwartet hinterher. Daran wird sich zumindest in dieser Saison wohl auch nichts ändern. Das einzige Ziel ist, Rennen für Rennen, anzukommen. Das scheint Schumacher zu erreichen.
Milliardärssohn abgehängt
Im Team-Duell gegen Kollege Nikita Masepin liegt er vorn. Den russischen Milliardärssohn, der in erster Linie durch Fehler auffällt, ließ Mick Schumacher zuletzt locker hinter sich.
Mit ein Grund: Er versucht nicht, aus übertriebenem Selbstbewusstsein oder Ehrgeiz heraus mit dem Auto deutlich mehr zu wollen, als technisch möglich ist. Was ihm alles andere als leicht fällt:
Er hat sich inzwischen eine spezielle Ausweichstrategie geschaffen und sich "einen eigenen Grand Prix" gebaut - gegen die Konkurrenten, die noch einigermaßen in Reichweite sind, also vor allem die Williams-Piloten:
"Das ist das Spiel, das ich spiele, um immer motiviert zu bleiben, um immer weiter zu pushen und immer 100 Prozent zu geben", sagt Mick Schumacher.
Beim Großen Preis von Portugal schaffte Schumacher es erstmals, Latifi im direkten Duell zu besiegen. Er setzte den Kanadier so lange unter Druck, bis der kurz vor Schluss Fehler machte.
Günther Steiner, Chef des Haas-F1-Teams, betätigt:
Deshalb wird ihm auch ein einzelner Fehler wie der im Regen von Imola, als er beim Reifenaufwärmen die Mauer touchierte, schnell verziehen. Er bekommt von vielen Experten auch positive Kritiken. Auch wenn ihm das momentan nicht wichtig ist:
Mick Schumacher sei sehr demütig, so der Haas-Teamchef. Ihm sei klar, dass seine Titel in der Formel 3 und Formel 2 zwar etwas wert seien, aber nicht in der Formel 1. "Er weiß, dass er eine Menge lernen muss. Und daran arbeitet er hart." Steiner weiter: "Ihm ist bewusst, dass der Schritt in die Formel 1 groß ist - und damit geht er sehr gut um."
Vom berühmten Papa manches abgeschaut
Wobei das nicht heißt, dass er sich nichts zutraut. Schließlich habe er schon gute Voraussetzungen, sagt Schumacher junior ganz offen: "Diesen Nachnamen zu haben, gibt mir nicht nur den Namen, sondern potenziell auch die Gene."
Seinen Vater hatte er früher inkognito schon mal zu Rennen begleitet: "Ich war als Kind ab und zu dabei. Auch in Meetings bei Mercedes und Ferrari - und habe mir das ein oder andere gemerkt."
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