Mick Schumacher steht in seiner ersten Formel-1-Saison vor einer schweren Aufgabe – nicht nur durch die hohe Erwartungshaltung der Öffentlichkeit.
Als Sohn einer Legende seine eigene Formel-1-Karriere zu starten, den Schatten eines siebenmaligen Weltmeisters Michael Schumacher nicht als Belastung zu empfinden und mit der oft unrealistischen Erwartungshaltung einer breiten Öffentlichkeit umzugehen, das ist schon schwer genug.
Haas F1 Team: Corona durchkreuzt Vorbereitung
Für Mick Schumacher, dessen Arbeitsgerät für die Saison 2021 das Haas-Team am Donnerstag erstmals präsentiert, kommt noch eine weitere große Herausforderung dazu: Die technischen Voraussetzungen, in seiner Debütsaison bereits Erfolge einfahren zu können, sind nicht wirklich gegeben.
Schon die Vorbereitungsphase war ausgesprochen kompliziert. Direkte Kontakte zwischen Team, Fahrer und Teamchef durch die Corona-Beschränkungen extrem eingeschränkt - Kommunikation fast nur online. Teamchef Günther Steiner hing in seinem Haus in den USA fest, konnte und wollte nicht in die Fabrik nach England.
Mick Schumacher beginnt Ende März seine erste Formel 1-Saison. Obwohl an seinem Haas-Boliden keine große Weiterentwicklung stattfand, will Schumacher Junior angreifen.
Mick Schumacher in Quarantäne
Auch Mick Schumacher musste erst einmal in Quarantäne, um Ende letzter Woche dann wenigstens einmal eine Sitzanpassung im neuen Auto machen zu können, der Ferrari-Motor im Heck des Haas konnte noch nicht angelassen werden, weil die dafür benötigten Ferrari-Techniker nicht aus Italien nach England reisen durften.
Steiner versucht zwar, das herunter zu spielen: "Das ist aber nicht so schlimm. Dann starten wir den Motor eben erst beim Test in Bahrain. Ist kein großes Problem." Optimale Vorbereitung sieht freilich anders aus – vor allem, da ja in Bahrain nur drei Testtage mit jeweils einem Auto pro Team zur Verfügung stehen.
Haas: Keine technische Weiterentwicklung in 2021
Das heißt: Für jeden Fahrer nur eineinhalb Tage im Auto – gerade für Neulinge wie Mick Schumacher und seinen russischen Teamkollegen Nikita Mazepin sehr wenig. Vor allem, wenn dann noch zusätzlich das ein oder andere zeitraubende technische Problem auftreten sollte.
- Familienerbe keine Last für Mick Schumacher
Mick Schumacher wird 2021 für Haas in der Formel 1 starten. Der Druck durch seine Familiengeschichte ist für den 21-Jährigen dabei kein Hindernis.
Was Schumacher bereits weiß und mental wegstecken muss: Große Weiterentwicklungen an seinem Auto wird es während der Saison nicht geben. Aus Kapazitäts- und Finanzgründen sieht das kleine Haas-Team 2021 als reines Übergangsjahr vor dem großen Wandel in der Formel 1 mit dem komplett neuen technischen Reglement für 2022.
2020 holte Haas nur drei WM-Punkte und landete damit auf dem neunten und vorletzten Platz in der Konstrukteurs-WM. Dafür, dass das in diesem Jahr deutlich besser aussehen könnte, spricht unter diesen Umständen nur wenig.
Rückhalt für Mick Schumacher vom Teamchef
So muss sich Mick Schumacher vor allem auf einen Sieg im Teamduell gegen Nikita Mazepin und auf seine persönliche Weiterentwicklung konzentrieren. Sein Wunsch: "Ich möchte, dass es gegen Ende der Saison wesentlich besser aussieht als am Anfang."
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Seine Lernfähigkeit hat der 21-Jährige ja auf seinem Weg nach oben in den verschiedenen Nachwuchskategorien immer wieder unter Beweis gestellt. Auf eines kann er dabei auf jeden Fall bauen: auf den Rückhalt seines Teamchefs.
"Aber man kann nicht erwarten, dass auch Mick sieben Titel einfährt. Ich werde ihn schützen, wenn es darauf ankommt. Denn ich bin überzeugt, dass er Erfolg haben wird. Man muss ihm nur die entsprechende Zeit zugestehen“, sagte Steiner.
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