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Euphorie in Frauen-Bundesliga : Rekordkulisse setzt neue Maßstäbe

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Die Rekordkulisse beim Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München (0:0) ist ein positives Signal für die Frauen-Bundesliga. Es gibt aber noch viel zu tun.

Frauenfußball: Eintracht Frankfurt - FC Bayern
Ungewohnt große Kulisse für die Fußballerinnen der Eintracht und Bayern München beim Bundesliga-Auftakt in Frankfurt.
Quelle: imago

Auch heftige Gewitter und ergiebige Regengüsse haben den Zuschauerrekord in der Frauen-Bundesliga nicht verhindert. 23.200 Zuschauer sahen am Freitagabend das Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München (0:0). Und trotz fehlender Tore überschlugen sich die Verantwortlichen mit Lobeshymnen für eine Besucherzahl, die neue Maßstäbe setzte. Axel Hellmann, Vorstandssprecher Eintracht Frankfurt Fußball AG: "Der Frauenfußball verdient diese Aufmerksamkeit, wir haben ein tolles Spiel erlebt."

Vereine wollen Rückenwind durch EM nutzen

Sportdirektor Siegfried Dietrich hatte nach dem EM-Hype "einen richtungsweisenden Abend für den deutschen Frauenfußball und ein tolles Signal für die Frauen-Bundesliga" gesehen. Und Nationalspielerin Sara Doorsoun erklärte:  

Wenn man uns die Bühne lässt, Werbung macht und das Umfeld drum herum daran arbeitet, so etwas auf die Beine zu stellen, ist so etwas häufiger möglich.
Nationalspielerin Sara Doorsoun

Schon am zweiten Spieltag steigt die Partie zwischen der TSG Hoffenheim und Doublesieger VfL Wolfsburg (24. September um 17.55 Uhr/live ARD) ebenfalls in einer Arena, in der sonst Bundesligaspiele der Männer ausgetragen werden. Ralf Zwanziger, TSG-Abteilungsleiter Frauenfußball, hofft auf eine vereinseigene Rekordkulisse von mehr als 10.000 Besuchern. Dem Vernehmen nach sind 5.000 Tickets verkauft.

Keine Tore, aber so viele Zuschauer wie noch nie bei einem Spiel der Fußball-Bundesliga der Frauen: Mehr als 23.000 Fans sahen die Partie Eintracht Frankfurt gegen Bayern München.

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Die Vereine tun viel, um den Rückenwind aus der EM in England in den Liga-Alltag zu überführen. Aber es ist auch noch viel zu tun. Christian Keller hat als Geschäftsführer des 1. FC Köln als einer seiner ersten Amtshandlungen im Frühjahr erst einmal eine Waschmaschine und einen Trockner anschaffen müssen.

Beim "FF 27-Forum" des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erzählte der 43-Jährige, dass er einer Spielerin begegnet war, die auf ihrem Ersatz-Trikot den Schriftzug einer anderen Spielerin mit einem Tape abgeklebt hatte, weil sie ihr persönliches Trikot zuhause vergessen hatte. "Da habe ich gelernt, dass in der Frauen-Bundesliga die Spielerinnen die Trikots mit nach Hause nehmen und waschen." Das habe ihm gezeigt, dass die "Frauen nicht vollwertig im Klub integriert sind".

Bundestrainerin fordert: Equal Play vor Equal Pay

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg war extrem dankbar für diese offenen Worte: Für die 54-Jährige wird "viel zu viel" über Equal Pay geredet – "und vergessen, dass wir uns ganz anderes angucken müssen": Bevor über die Bezahlung gesprochen werde, müssten bessere Bedingungen für alle Bundesligaspielerinnen geschaffen werden.

So zählte Voss-Tecklenburg als Verbesserungsvorschlägen auf, "dass nicht nur einmal in der Woche ein Physiotherapeut da ist, dass die Spielerinnen nicht an vier verschiedenen Orten abends um 19 Uhr trainieren." Man habe noch vielfältige Themen in der Frauen-Bundesliga vor sich, "wir müssen Equal Play nachhaltig in die Vereine bringen".

Zahlen vom 1. FC Köln belegen Handlungsbedarf

Auch Keller räumte am Beispiel des 1. FC Köln ein: Was Kommunikation, Merchandising, Marketing oder Sponsoring angehe, gebe es noch riesigen Nachholbedarf. So ist die Frauen-Bundesliga bislang ein einziges Zuschussgeschäft.

Beim Etat von 1,5 Millionen Euro sind gerade einmal 600.000 Euro durch eigene Einnahmen gedeckt, die Hälfte kommt dabei aus der zentralen Vermarktung vom DFB, der gerade die Fernsehrechte ab der Saison 2023/2024 neu ausgeschrieben und dabei den Montagabend als neuen Spieltermin aufgenommen hat.

Keller betonte, dass man mit dem Frauenfußball neue Zielgruppen ansprechen will, die einem Verein und einer Stadt, die für Diversität stehen möchte, gut zu Gesicht stände: "Der Frauenfußball ist ja ein anderes Stadionerlebnis. Wenn ich mir die Männer die letzten zehn Tage anschaue, da haben wir uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert." Der Geschäftsführer spielte damit auf die Ausschreitungen von Fans des 1. FC Köln beim Conference-League-Spiel in Nizza an und sagte: "Stand heute wäre so etwas bei den Frauen nie passiert."

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Frauen-Bundesliga startet - Werbung für den "ehrlichen Fußball" 

Im Eröffnungsspiel der Frauen-Bundesliga zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München soll der Besucherrekord fallen. Titelfavorit ist - wie immer - der VfL Wolfsburg.

von Frank Hellmann
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