Die DFB-Frauen treffen als Tabellenführer zum Jahresabschluss in der WM-Qualifikation auf die Türkei und Portugal. Dabei hat das Team auch schon die EM im kommenden Jahr im Blick.
Im EM-Casting kämpft Melanie Leupolz um eine der Hauptrollen. Die Fußball-Nationalspielerin will sich beim Jahresfinale in der WM-Qualifikation gegen die Türkei am Freitag in Braunschweig (16 Uhr/ZDF) und am Dienstag in Portugal (19 Uhr/sportstudio.de) für einen Stammplatz bei der Europameisterschaft 2022 in ihrer Wahlheimat England empfehlen.
DFB-Frauen: Viel Konkurrenz im Mittelfeld
Das magische Dreieck im exzellent besetzten deutschen Mittelfeld bildeten zuletzt häufig Dzsenifer Marozsan, Sara Däbritz und Lina Magull. "Der Konkurrenzkampf ist sehr hoch", sagte die Rio-Olympiasiegerin Leupolz, die beim englischen Meister und Champions-League-Finalisten FC Chelsea unumstrittene Stammkraft ist.
Leupolz möchte sich aber "nicht verrückt machen", sondern die Antwort lieber auf dem Platz geben. Sie wolle jederzeit wie jetzt beim Lehrgang in Wolfsburg "die richtige Mentalität" zeigen, "dass ich immer 100 Prozent gebe", betonte die 27-Jährige.
Kampf um die Nummer 1
Leupolz ist rund sieben Monate vor EM-Beginn kein Einzelfall. Fast alle Positionen sind umkämpft, auch im Tor.
Merle Frohms von Eintracht Frankfurt ist laut Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg "aktuell unsere Nummer eins". Doch Vorgängerin Almuth Schult (VfL Wolfsburg) nähert sich nach ihrer Babypause dem alten Topniveau und ist zudem eine wichtige Führungskraft. Ann-Katrin Berger (FC Chelsea) und die zurzeit verletzt fehlende Laura Benkarth (Bayern München) komplettieren den Vierkampf um drei EM-Plätze.
WM-Quali: DFB-Frauen makelloser Tabellenführer
Unter Zugzwang stehen ebenso Kandidatinnen, die nach längeren Blessuren zurückkehren. So wurde die 20-jährige Klara Bühl von Meister Bayern München in ihrer Abwesenheit auf der Außenbahn von Jule Brand (TSG Hoffenheim) mehr als ordentlich vertreten. Bühl nimmt es bei der Rückkehr sportlich:
Die DFB-Frauen wollen als makelloser Tabellenführer der Gruppe H der WM-Qualifikation auch das fünfte und sechste Spiel auf dem Weg zur WM 2023 in Australien und Neuseeland gewinnen. Während die Türkei (4 Punkte) als eher tiefstehender Gegner gilt, werde Verfolger Portugal (2./10 Punkte) die DFB-Frauen als makellose Spitzenreiter (12 Punkte) fordern, auch in der Defensive, sagt Bundestrainerin Voss-Tecklenburg voraus.
- "Wir sind auf Gelder der Männer angewiesen"
Die UEFA reformiert die Champions League der Frauen. Hier erklärt Melanie Leupolz vom FC Chelsea, wie die verordnete Professionalisierung den Sport verändern wird.
Bei der EM in England (6. Juli – 31. Juli 2022) wird das vom ersten Spiel an so sein: Die Rekord-Europameisterinnen treffen in der Hammergruppe B auf Vize-Europameister Dänemark, Mitfavorit Spanien und Finnland.
- Frauenfußball: Portugal - Deutschland
WM-Qualifikation in Faro in voller Länge. Reporterin: Claudia Neumann