Wolfsburgs Fußballfrauen bauen ihre imposante Serie im DFB-Pokal weiter aus. Mit einem 4:0 gegen Turbine Potsdam holt sich der VfL zum achten Mal in Folge den Cup.
Der VfL Wolfsburg hat zum achten Mal in Folge und zum neunten Mal insgesamt den DFB-Pokal der Frauen gewonnen und ist damit nun neben dem 1. FFC Frankfurt Rekordsieger. Durch das 4:0 (3:0) im Finale gegen Turbine Potsdam feierte der Meister zudem sein sechstes Double.
Abschied mit Double für Almuth Schulth
Ewa Pajor (11./32.), Jill Roord (42.) und Dominique Janssen (70.) erzielten die Tore vor 17.531 Zuschauern in Köln. Potsdam verpasste den vierten Pokalsieg der Vereinsgeschichte und den ersten großen Titel seit der sechsten Meisterschaft vor zehn Jahren. Für die langjährige VfL-Torhüterin Almuth Schult, die zur kommenden Saison in die USA wechselt, war es derweil der perfekte Abschied vom VfL.
Anders als in diversen Endspielen der vergangenen Jahre mit Verlängerungen und Elfmeterschießen blieb den Wolfsburgerinnen diesmal der Nervenkitzel erspart. Wie schon in den beiden Bundesligaspielen gegen Postdam mit zwei 3:0-Siegen entpuppte sich der Titelverteidiger erneut als die bessere Mannschaft.
Wolfsburg von Beginn an das bessere Team
Wie erwartet, übernahm der VfL von Beginn an das Kommando. Doch die erste gute Chance hatte der Underdog aus Potsdam bei einem sehenswerten Konter. Nach einem Pass von Maria Plattner tauchte Karen Holmgaard (8.) frei vor dem Wolfsburger Tor auf, wurde aber im letzten Moment geblockt.
Im Gegensatz zum Gegner nutzte der Seriensieger der vergangenen Jahre gleich die erste Möglichkeit zur Führung. Eine Ecke beförderte Pajor per Kopf ins lange Eck und ließ Turbine-Torfrau Anna Wellmann dabei keine Chance. Potsdam setzte weiter auf schnelles Umschaltspiel, ließ es aber zumeist beim letzten Pass an Präzision vermissen.
Klare Verhältnisse schon vor der Pause
Diese Harmlosigkeit sollte sich schon wenig später rächen. Beflügelt durch die Führung erspielte sich Wolfsburg weitere Feldvorteile und näherte sich dem Turbine-Tor mehr und mehr an. So vergab die starke Svenja Huth bei ihrem unplatzierten Schuss aus zwölf Metern das mögliche 2:0 (25.).
Und doch sorgte der VfL noch vor der Pause für klare Verhältnisse. Erneut war Pajor nach einer Flanke von Lynn Wilms per Kopf zur Stelle und beförderte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Als dann auch noch Roord mit einem Schuss aus elf Metern traf, war die Partie früh entschieden (42.).
Schult-Ausflug sorgt für Diskussionen
Erst nach Wiederanpfiff wurde Torhüterin Schult in ihrem letzten Spiel für den VfL erstmals geprüft, als sie einen Kopfball von Holmgaard (51.) gekonnt parierte. Obwohl Potsdam nun mutiger auftrat, geriet der Wolfsburger Sieg nie in Gefahr. Mit einem abgefälschten Freistoß aus 18 Metern beseitigte Janssen die letzten Zweifel (70.).
Mit der klaren Führung im Rücken ging Schult in der Schlussphase bei einer Ecke sogar mit nach vorne, erntete für diese Aktion aber Kritik vom Gegner. "Ich würde mir wünschen, dass sie den Ausflug nicht macht", sagte Potsdams Trainer Sofian Chahed. Schult selbst verteidigte den Ausflug mit den Worten: "Unser Trainer sagt, manchmal muss man was Verrücktes machen, daraus entsteht dann was Neues."