Der FC Bayern ist dem Meistertitel näher gekommen. Beim SC Freiburg landeten die Münchner einen 4:1-Sieg. Doch die Münchner müssen wegen eines Wechselfehlers um die Punkte bangen.
Mit Comeback-Torschütze Leon Goretzka hat der FC Bayern den nächsten Schritt zum zehnten Meistertitel in Serie geschafft. Auch wenn sich die Münchner beim SC Freiburg lange mühten, gelang dem Tabellenführer der Fußball-Bundesliga am Samstag ein letztlich überzeugendes 4:1 (0:0). Mit nun 66 Punkten fehlt dem Rekordmeister bis zum nächsten Gewinn der Meisterschale nicht mehr viel. Die Freiburger dagegen mussten einen Rückschlag im Kampf um die Teilnahme am Europapokal hinnehmen.
Muss Bayern um den Sieg bangen?
Womöglich müssen die Bayern aber um den Sieg bangen: Da nach den Einwechslungen von Niklas Süle und Marcel Sabitzer in der 86. Minute zunächst lediglich ein Spieler das Feld verließ, standen die Bayern für einige Sekunden mit zwölf Mann auf dem Feld. "Es war eine konfuse Situation", sagte Dingert und meinte: "Sehr ärgerlich, dass von einem so tollen Spiel diese eine Szene hängen bleibt."
Bundesliga-Spitzenreiter FC Bayern München gewinnt souverän mit 4:1 beim SC Freiburg - hat aber für einige Sekunden zwölf Spieler auf dem Platz.
Dingert hatte die Partie unterbrochen, als ihn die Freiburger mit teils wütenden Protesten auf die Überzahl der Münchner hinwiesen. Erst nach einer Weile setzte der Referee das Spiel per Schiedsrichterball fort, vermerkte das Geschehen aber später in seinem Bericht an den Deutschen Fußball-Bund. "Alles weitere wird der DFB entscheiden", sagte er.
Schiri Dingert: "Konfuse Situation"
Kingsley Coman hatte am Samstagnachmittag kurz vor Schluss das Feld noch nicht verlassen, aber Marcel Sabitzer den Rasen bereits betreten. "Es war ein bisschen skurril", befand Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. "Die falsche Nummer war angezeigt und Kingsley wusste nicht, dass er vom Feld sollte. Es wurde dann viel diskutiert, das ist ja auch nicht verwunderlich."
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Dingert erklärte, dass Bayern-Teammanagerin Kathleen Krüger die falsche Nummer durchgegeben habe und dies auch so vermerkt worden sei. Einen Einspruch müssen die Bayern zumindest von Freiburger Seite nicht erwarten, bestätigte deren Trainer Christian Streich: "Wir müssen das auch gar nicht tun, denn wir unterliegen einem Regelwerk." Laut diesem Regelwerk sind Konsequenzen für die Spielwertung wohl nicht sehr wahrscheinlich, zumal während der kurzen Überzahl nichts Entscheidendes passierte.
Freiburg begann stark gegen die Bayern
Die Freiburger starteten konzentriert in die Partie, obwohl Trainer Christian Streich wegen der vielen fehlenden Spieler eine nicht optimale Vorbereitung moniert hatte. Neu-Nationalspieler Nico Schlotterbeck, der das Interesse einiger Spitzenklubs geweckt haben soll, dirigierte seine Nebenleute, sodass den Bayern kaum Raum zur Entfaltung blieb.
Die Trainer Julian Nagelsmann und Christian Streich, SC-Abwehrspieler Nico Schlotterbeck und Referee Christian Dingert nach dem Wechselfehler beim 4:1 der Bayern in Freiburg.
Erstmals gefährlich wurde es nach einer Ecke. Der aufgerückte Dayot Upamecano köpfte aber über das Tor von SC-Schlussmann Mark Flekken (13.). Auf der Gegenseite fehlten Lucas Höler wenige Zentimeter, um die Fußspitze noch an den Ball zu bekommen (18.).
Goretzka bricht den Bann
Die Standard-Stärke der Breisgauer hatte sich wohl aber bis nach München herumgesprochen: Julian Nagelsmanns Spieler vermieden bis zur 31. Minute ruhende Bälle der Freiburger in der Münchner Hälfte. Mit 20 Toren sind sie in dieser Kategorie das gefährlichste Team der Liga.
Auch im zweiten Durchgang begegneten sich beide Mannschaften zunächst so, wie es sich Streich gewünscht hatte - auf Augenhöhe. Die erste Nachlässigkeit wurde dann prompt bestraft. Nach einem Freistoß köpfte Leon Goretzka zum 1:0 für Bayern ein (58.).
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Die Freiburger hatten aber eine Antwort parat. Nils Petersen traf vier Minuten später nicht einmal 20 Sekunden nach seiner Einwechslung und wurde dadurch einmal mehr seinem Ruf als bester Joker seit Einführung der Bundesliga gerecht.
Sabitzer trifft in der Nachspielzeit
In einer hektischen Phase brachte Serge Gnabry die Bayern wieder in Führung (73.), Kingsley Coman (82.) legte das 3:1 nach. Für Verwirrung sorgte dann die Auswechslung des Franzosen.
Aber auch die achtminütige Nachspielzeit sorgte nicht mehr für die Wende aus SC-Sicht, im Gegenteil: Marcel Sabitzer setzte den Schlusspunkt (90.+7).