Was war das für eine Zweitliga-Saison! Die stärkste ihrer Geschichte, sagen viele. Damit ist es erstmal vorbei. Zwei der drei Großen steigen auf, der dritte darf noch hoffen.
Spannendes Aufstiegsrennen in der 2. Liga: Wer folgt Schalke ins Oberhaus? Der letzte Spieltag mit Werder Bremen, dem Hamburger SV und Darmstadt 98.
Nach drei vierten Plätzen schafft es der HSV auf den letzten Metern noch in die Relegation. Fünf Siege nacheinander sind eine beeindruckende Aufholjagd. Es ist die beste Saison der Hamburger seit vielen Jahren. Es ist der vierte Anlauf der Rothosen, dieser ach so schrecklich schönen zweiten Liga zu entkommen.
Trainerwechsel die Rettung für Schalke und Werder
Alle drei da oben waren zwischendurch schon gefühlt mausetot. Werder kurz vor der Winterpause zwölf Punkte hinter dem damaligen Tabellenführer St. Pauli, Schalke zehn Spieltage vor Schluss sieben Zähler hinter Werder, der HSV fünf Spieltage vor Schluss mit sieben Punkten gefühlt Lichtjahre entfernt vom Relegationsplatz und dazu regelmäßig in den Schlussminuten vom Spielglück verlassen.
- Werder steigt auf, HSV spielt Relegation
Entscheidung in Liga zwei: Bremen schafft den direkten Wiederaufstieg, der Hamburger SV feiert Relegationsrang drei, Schalke 04 ist Meister und Darmstadt ist trotz Sieg Vierter.
Bei Schalke und Werder half nur ein Trainerwechsel, um wieder in die richtige Spur zu kommen, der HSV hat mit einer jungen Mannschaft die schwierige Versöhnung mit seinen Fans hinbekommen – die Euphorie ist zurück im Volkspark und die werden sie brauchen gegen ihr altes Idol Felix Magath, der jetzt mit Hertha vorbeikommt und keine Lust hat, die gleiche Erfahrung zu machen, wie der HSV vor vier Jahren - nämlich zum ersten Mal in seinem Fußballleben abzusteigen.
Zweite Liga - Erfahrung zum Vergessen
Für Schalke und Werder war diese Zweitligasaison nur eine fixe Erfahrung, die sie möglichst schnell vergessen wollen. Das sieht man daran, wie sie feiern. So schön kann auch die allerdollste Zweitligasaison seit Menschengedenken gar nicht sein, dass man das noch einmal erleben möchte.
Mit St. Pauli und Darmstadt, Kiel, Nürnberg und Paderborn bleiben Teams zweitklassig, denen zu früh die Puste ausging oder die erst zu spät sowas wie die zweite Luft bekamen.
Zweitliga-Aufsteiger auch nur mäßig erfolgreich
Anerkennung verdienen die Rostocker, die nach ihrem Aufstieg aus der Dritten Liga die Klasse halten konnten und dem HSV kurz vor Toreschluss fast noch den Relegationsstrohhalm abgeknickt hätten.
Eine Saison, die Spaß gemacht hat
Die Zweite Liga hat Spaß gemacht in dieser Saison, sie hat sich ein dickes Kompliment verdient. Tolle Spiele, Dramatik, volle Hütten, Derbys, Überraschungen – es war alles dabei.
Nächstes Jahr wird’s wieder eine Nummer kleiner. Bielefeld und Fürth – bei allem Respekt – sind nicht Schalke und Werder und Hertha ist irgendwie auch nicht der HSV.
Noch ist nicht alles vorbei
Moment mal – soweit sind wir ja noch lange nicht! Auch die anstehende Relegation dürfte ein Spektakel werden im Volkspark- und Olympiastadion. Normalerweise sagt man ja – wer von oben kommt hat es etwas leichter. Da bin ich mir diesmal nicht so sicher.
Im modernen Fußball ist oft vom Momentum die Rede. Hertha ist auf den letzten Metern noch auf den Nachsitzeplatz gerutscht - der HSV hat sich die Aufstiegschance mit einer spektakulären Siegesserie so redlich verdient, wie seinerzeit die Talfahrt.
Fußball ist immer für eine Überraschung gut
Aber das heißt ja alles nix. Warum, hat ein erfahrener Kollege schon vor Jahrzehnten immer mit breitem Grinsen in die Runde gefragt, gehen die Leute zum Fußball?
Weil sie vorher nicht wissen, wie's ausgeht!
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