HSV zurück in der Bundesliga: Aufstieg nach Sieg gegen Ulm fix

Nach 6:1 gegen SSV Ulm:HSV ist zurück in der Bundesliga

von Jens Bednarek
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Die Fußball-Bundesliga hat den HSV wieder. Sieben Jahre nach dem Abstieg haben die Hamburger ihr Trauma überwunden und sind zurück in der obersten Spielklasse.

Hamburgs Spieler jubeln nach dem Tor zum 4:1 gegen Ulm am 10.05.2025.
Willkommen zurück: In der nächsten Saison jubelt der HSV wieder in der Bundesliga.
Quelle: Witters

Sieben lange Zweitliga-Jahre hat es gedauert, jetzt hat die Leidenszeit ein Ende: Der Hamburger SV ist zurück in der Fußball-Bundesliga. Der einstige "Dino" hat den Aufstieg am 33. Spieltag mit einem furiosen 6:1-Heimsieg gegen den SSV Ulm klargemacht. Die Ulmer hingegen müssen nach nur einer Saison wieder den bitteren Gang in die 3. Liga antreten.
Trainer Merlin Polzin, dessen Vertrag sich durch die Bundesliga-Rückkehr automatisch verlängert, fasste die Gemütslage bei seinem HSV zusammen:

Nicht in Worte zu fassen. Es hat sich verdammt lange was angestaut. Wir sind zurück.

HSV-Trainer Merlin Polzin

Sportvorstand Stefan Kuntz erklärte: "Man kann ja keinen Trainer wegschicken, der nach sieben Jahren aufsteigt." Wie lange der neue Vertrag von Polzin läuft, ist nicht bekannt.

Einen Tag nach den Männern haben auch die Fußballerinnen des Hamburger SV den Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht. Der DFB-Pokal-Halbfinalist gewann sein Heimspiel am vorletzten Spieltag gegen den SC Freiburg II mit 3:0 (0:0) und feierte nach 13 Jahren die Rückkehr ins Oberhaus.

Christin Meyer (53.), Lotta Wrede (75.) und Svea Stoldt (81.) trafen für den HSV, der mit 50 Punkten nicht mehr vom dritten Tabellenplatz zu verdrängen ist. Dieser reicht dank der anstehenden Bundesliga-Aufstockung von zwölf auf 14 Teams zum Aufstieg.

HSV schlägt Ulm und steigt auf

Ulm kämpfte tapfer um seine letzte Chance auf den Klassenverbleib, allein ein Sieg hätte die Hoffnung am Leben gehalten. Tom Gaal brachte das brodelnde Volksparkstadion mit dem 1:0 für die Gäste zum Schweigen (7.) - aber nur kurz. Nach einem traumhaften Angriff über links besorgte Ludovit Reis den Ausgleich (10.).
Damit war Ulms Widerstand aber mitnichten gebrochen. Nach Foul von HSV-Verteidiger Miro Muheim an Felix Higl und folgender Intervention durch den Video-Assistenten gab Schiedsrichter Max Burda Strafstoß. Doch Semir Telalovic scheiterte mit einem unplatzierten Schuss an Daniel Heuer Fernandes im Hamburger Kasten (36.).
Hamburgs Fans stürmen nach dem Spiel den Rasen und feiern den Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Hamburger Fans stürmen nach dem Spiel den Rasen.
Quelle: dpa

Toller Lupfer zum 2:1

Statt mit einem Rückstand ging das Team von Trainer Merlin Polzin mit einer 3:1-Führung in die Pause: Mit einem perfekten Lupfer brachte Ransford-Yeboah Königsdörffer sein Team auf Aufstiegskurs (42.). Davie Selke legte noch vor dem Seitenwechsel den dritten Treffer nach (45.+4).
Drei Minuten nach der Pause waren letzte Zweifel am Ausgang der Partie beseitigt: Ulms Keeper Niclas Thiede ließ eine Flanke von Jean-Luc Dompé fallen - gegen das Bein seines Mitspielers Philipp Strompf, von wo aus die Kugel über die Linie kullerte. Von den Rängen schallte "Zweite Liga - nie mehr, nie mehr!" Königsdörffer erhöhte auf 5:1 (62.), Daniel Elfadli setzte den Schlusspunkt (86.).
Hamburgs Torschütze Ludovit Reis jubelt mit Hamburgs Miro Muheim über das Tor zum 0:1 gegen Darmstadt am 03.05.2025.
Diesmal scheint sich der Hamburger SV nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Dank des 4:0-Sieges beim SV Darmstadt fehlt nicht mehr viel zum Aufstieg.04.05.2025 | 9:19 min

Baumgart musste früh gehen

Mit dem Abpfiff brandete unglaublicher Jubel durch das Stadion, vergessen war das teils dramatische, teils schmachvolle Scheitern der vergangenen Jahre. Auch in der Spielzeit 24/25 sah es nicht immer gut aus für den HSV. Der Klub war mit Steffen Baumgart in die Saison gegangen, nach dem 2:2 gegen Schalke 04 am 13. Spieltag Ende November kam aber schon das Aus für den Trainer. Platz acht und vier Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze waren offensichtlich nicht gut genug für die Verantwortlichen.
Hamburgs Jonas Meffert (l) und Schalkes Amin Younes kämpfen um den Ball.
Das 2:2 gegen den FC Schalke 04 war zu wenig für Steffen Baumgart: Am Tag, nachdem der Hamburger SV eine 2:0-Führung verspielt hatte, wurde der Trainer entlassen.25.11.2024 | 8:41 min
Sportvorstand Kuntz begründete die Entscheidung damit, "dass wir für den Weg aus der Leistungs- und Ergebniskrise einen neuen Impuls für nötig erachten". Baumgart hatte den Job bei seinem "Kindheitsverein" erst im Februar 2024 übernommen.
Co-Trainer Merlin Polzin sprang ein - zum zweiten Mal, saß er doch schon nach der Entlassung von Baumgart-Vorgänger Tim Walter übergangsweise auf der Bank. Dieses Mal wurde aus der Interims- eine Dauerlösung. Nach der Hinrunde legte sich der Klub fest, keinen neuen Trainer zu suchen.

Im siebten Anlauf endlich hoch

Das Vertrauen in Polzin zahlte sich aus: Die Hanseaten spielten die beste Rückrunde aller Zweitligisten, lagen seit dem 18. Spieltag immer auf einem direkten Aufstiegsplatz. Rückschläge wie das 2:4 gegen Braunschweig steckten Mannschaft und Verein weg, ohne dass Unruhe aufkam. Auch wenn extern nicht wenige dachten, zu den zahlreichen vergeblichen Versuchen, das Unterhaus zu verlassen, würde ein weiterer dazukommen.
So ist es nur verdient, dass der sechsmalige deutsche Meister nun zurück dort ist, wo er nach seinem Selbstverständnis, aber auch nach Meinung vieler neutraler Fans hingehört: in der ersten Liga. Willkommen zurück!

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Quelle: Reuters

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Quelle: ZDF, SID

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