Während die Bayern-Profis für einen Kurz-Trip nach Ibiza flogen, herrscht bei Trainer Julian Nagelsmann nach der Mainz-Pleite Frust. Verbale Giftpfeile kommen von Felix Magath.
Kurz nach ihrem Lustlos-Auftritt bei der 1:3-Niederlage in Mainz düsten die gar nicht meisterlichen Bayern-Profis ohne ihren frustrierten Trainer Julian Nagelsmann für zwei Tage nach Ibiza.
"Wir haben das als Team-bildende Maßnahme akzeptiert", bestätigte Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Sonntag den Kurztrip der Spieler und äußerte die Hoffnung:
Verkehrte Welt in Mainz: Eine Woche nach dem Debakel in Wolfsburg überrennen die 05er den Meister aus München mit 3:1. Die Bayern sind damit noch gut bedient.
Trainer Julian Nagelsmann war nach der Pleite in Mainz mächtig bedient - und sieht dringenden Handlungsbedarf. Schon unmittelbar nach dem Spiel hatte der Bayern-Trainer indirekt die Charakterfrage gestellt und eine personelle und strukturelle Inventur in der Sommerpause angemahnt.
Nationalspieler Joshua Kimmich erklärte nach der Mainz-Partie, die Leistung "sollte uns zu denken geben. Natürlich sind wir letzte Woche deutscher Meister geworden. Trotzdem ist uns das in dieser Saison viel zu oft passiert."
Magath ätzt Richtung Bayern
Verbale Giftpfeile in Richtung seines Ex-Klubs schoss Hertha-Trainer Felix Magath, der die Einstellung der Bayern gegen Mainz kritisierte und vorsorglich Wettbewerbsverzerrung witterte. Die Münchner spielen als nächstes gegen Herthas direkten Keller-Konkurrenten VfB Stuttgart.
- Restprogramm im Abstiegskampf
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"Der FC Bayern ist zwar schon Meister, aber die Saison geht bis zum letzten Spieltag. Für alle. Ich weiß nicht, warum eine Mannschaft sagt, wir spielen diesmal die Saison nicht zu Ende, wir machen drei Wochen vorher Schluss", ätzte Magath in Richtung Säbener Straße. Und einen Kurz-Urlaub "würde ich nicht erlauben", schob er am Sonntag in der "Bild"-Zeitung nach.
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Nagelsmann kontert Magath-Kritik
Nagelsmann konterte die Einstellungs-Vorwürfe Magaths: "Das ist sehr clever von ihm. Das wird er nicht ganz uneigennützig machen." Er riet seinem Trainerkollegen: "Er soll sich das Spiel anschauen, und dann kann er bei mir anrufen. Ich spreche jetzt auch nicht über die Leistung von Hertha."
Die Hertha hat vier Punkte Vorsprung auf Stuttgart, hat den Klassenerhalt also in der eigenen Hand. Im Falle eines Sieges am kommenden Spieltag gegen Mainz müssten die Berliner gar nicht nach München schauen.