Nach dem verpassten Halbfinal-Einzug trotz des 1:0 in Paris verstärkt der Trainer Flick den Eindruck, nach dieser Saison gehen zu wollen. Er spricht bereits von einer Entscheidung.
Ganz am Ende lachte Hansi Flick, trotz der Enttäuschung über das Aus im Viertelfinale der Champions League. Doch nun, nach seinem gut vierminütigen Monolog bei "Sky", wirkte der Trainer des FC Bayern auch ein bisschen gelöst, als habe er sich etwas von der Seele geredet.
Choupo-Motings Tor reicht nicht
Vorangegangen waren jene Momente, die vom Rückspiel bei Paris Saint-Germain ebenso in Erinnerung bleiben werden wie das Aus der Bayern. Durch Eric Maxim Choupo-Motings Kopfballtor in der 40. Minute hatte der Titelverteidiger aus München zwar gewonnen.
Doch wegen der 2:3-Niederlage aus dem Hinspiel und der Auswärtstorregel zog PSG ins Halbfinale gegen Manchester City oder Borussia Dortmund ein. Der FC Bayern, zuletzt noch strahlender Gewinner aller sechs großen Vereinstitel, verabschiedete sich dagegen aus der Königsklasse.
- Bayern schlägt Paris - und ist trotzdem raus
Bayern München gewinnt bei Paris Saint-Germain 1:0. Doch das reicht nach der 2:3-Niederlage im Hinspiel nicht fürs Halbfinale der Champions League.
Mehr als den Meistertitel können die Bayern nicht mehr holen in dieser Saison. Aus dem DFB-Pokal waren sie bereits ausgeschieden, in der zweiten Runde beim Zweitligisten Kiel.
Lewandowski fehlt
Nun also der Abschied von der großen Bühne, auf der sich das Fehlen von Weltfußballer Robert Lewandowski sowie von Serge Gnabry, Leon Goretzka und Niklas Süle bemerkbar gemacht hatte.
Womöglich war es für Flick das letzte Spiel in der Champions League gewesen. Denn was der 56-Jährige danach äußerte, klang wie eine Bestätigung jener Tendenz, die schon in den vergangenen Wochen angeklungen war. Er mache sich immer Gedanken, wie es weitergeht, sagte Flick und sprach über die Rolle seiner Familie:
"Deswegen wird sie, egal wie meine Entscheidung ausfällt, natürlich komplett hinter mir stehen. Und das ist ein gutes Gefühl", sagte Flick.
"Enormer Druck" im Trainerjob
Er sprach dann noch über den "enormen Druck" im Trainerjob und darüber, dass er diesen Erfolgsdruck schon aus seiner Zeit als Spieler gewohnt sei, ob nun beim FC Bayern oder beim DFB. Und er könne sich nichts anderes vorstellen als den Trainerjob.
Doch dass er diesen nach dieser Saison noch beim FC Bayern ausüben wird, das erscheint nach seinen Aussagen noch ein bisschen fraglicher als ohnehin, trotz seines Vertrages in München bis 2023.
Löws Nachfolger?
Denn das, was Flick bei "Sky" gesagt hatte, klang sehr danach, dass er seine Entscheidung innerlich schon gefällt hat. Und zwar dafür, nach der EM im Sommer die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw antreten zu wollen. Auf der Pressekonferenz lächelte Flick diese Interpretation weg.
Es gehe nun darum, das Minimalziel zu erreichen, den neunten Meistertitel in Serie. Mehr bleibt auch nicht als Ziel.
Kahn könne gerne mit Flick "quatschen"
Zum kolportierten Gesprächstermin mit dem angehenden Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn, der die Geschäfte von Karl-Heinz Rummenigge am 1. Januar 2022 übernehmen wird, sagte Flick, er habe noch keinen Termin, "aber wenn er Lust hat mit mir zu quatschen, dann kann er das gerne tun".
Und seine schwierige Zusammenarbeit mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic? "Natürlich haben wir das eine oder andere an Unstimmigkeiten gehabt", hatte Flick schon vor dem Anpfiff gesagt. Später ließ er wissen, das Verhältnis sei stabil. "Wie ich es gesagt habe: Er hat seinen Job, ich habe meinen Job." Dann ergänzte Flick: "Wir haben noch sechs Spiele in der Bundesliga."
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