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Quo vadis, FC Bayern? : Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

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Ein Gewinn der Champions League wird für die Münchner allein aus wirtschaftlichen Gründen immer schwieriger. Hinzu kommen interne Querelen. Dennoch gibt es Hoffnung.

Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München Oliver Kahn (r) zusammen mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic
Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München Oliver Kahn (r) zusammen mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic
Quelle: imago/MIS

Wenn der FC Liverpool und Real Madrid am Samstag zum Finale der Champions League (ZDF) verabredet sind, müssen sie beim FC Bayern ganz stark sein. Vor Augen geführt wird ihnen ja, was sie durch ihr Aus im Viertelfinale gegen den FC Villarreal nicht erreicht haben.

Sportvorstand Hasan Salihamidzic nannte es "die Enttäuschung der Saison". Er sei "sehr Champions-League-orientiert" und deshalb "nicht zufrieden".

Münchens Robert Lewandowski nach dem verlorenen Bundesliga-Fußballspiel zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem FC Bayern München am 30. April 2022 in Mainz.

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Englands Premier League enteilt

Sie bewegen sich gerade zwischen Wunsch und Wirklichkeit beim FC Bayern. Vorstandschef Oliver Kahn, Salihamidzic und Präsident Herbert Hainer betonen stets, dass sie auch künftig den Titel der Königsklasse anstreben.

Obwohl die Konkurrenz, vor allem die aus England, wirtschaftlich "durch die Kombination aus Investorengeldern und den mehr als dreieinhalb Mal so hohen Einnahmen aus den Medienrechten im Vergleich zur Bundesliga" enteilt ist, wie es Kahn formulierte.

FC Chelsea, Stamford Bridge Stadion

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Zugänge beruhigen nur bedingt

Bei der Premier League übersteigen die internationalen Erlöse inzwischen die nationalen, allein mit der Auslandsvermarktung nimmt sie mehr als zwei Milliarden Euro pro Saison ein. Die Bundesliga kommt nicht einmal auf ein Zehntel dieser Summe.

Zugleich haben sie in München viel damit zu tun, die Unordnung in ihrem Personalpuzzle zu sortieren. Dass nach der Verpflichtung des Rechtsverteidigers Noussair Mazraoui der Transfer des Mittelfeldspielers Ryan Gravenberch von Ajax Amsterdam bevorsteht und Liverpools Offensivspieler Sadio Mané als Zugang gehandelt wird, beruhigt die Debatten nur bedingt.

Aufregung um Robert Lewandowski

Besonders Robert Lewandowskis Wunsch, ein Jahr vor Vertragsablauf zum FC Barcelona überzulaufen, sorgt für Aufregung. Auch Serge Gnabry hat seinen Vertrag bisher nicht über 2023 hinaus verlängert.

Thomas Müllers und Manuel Neuers Zusagen bis 2024 kamen für die Bayern als willkommene Erfolgsmeldungen daher. Übertünchen konnten sie die immer wieder zu Tage tretenden internen Querelen nicht.

Salihamidzic im Zentrum der Kritik

Zuletzt häuften sich die Klagen über fehlende Wertschätzung, was manche ausschließlich als Synonym für Geld werten. Doch es fällt auf, dass sich David Alaba (2021 zu Real), Niklas Süle (2022 zu Dortmund) sowie Lewandowski und Gnabry nicht gut behandelt fühlen, nicht nur im Vergleich zu manch hochbezahltem Kollegen wie Rekordtransfer Lucas Hernández.

Im Zentrum der Kritik steht meist Salihamidzic und dessen mangelnde Kommunikation nach innen und außen.  Doch es ist gewiss zu einfach, allein auf den Sportvorstand zu zielen. Auffällig aber ist: Auch zwischen Salihamidzic und den Trainern gab es mehrfach Dissonanzen. Der heutige Bundestrainer Hansi Flick überwarf sich wegen der Kaderarchitektur mit Salihamidzic und verließ die Bayern entnervt.

Nagelsmann fordert Verstärkungen

Nachfolger Julian Nagelsmann agiert subtiler und weniger konfrontativ, verwies zuletzt aber auch mehrfach darauf, dass der Kader verstärkt werden müsse, um die Champions League gewinnen zu können.

Gerade wenn etwas nicht so gut läuft, wird auch in der freien Wirtschaft oft Personal getauscht, um frisches Blut reinzubringen.
Julian Nagelsmann, Trainer FC Bayern

Der Vertrag von Salihamidzic läuft bis 2023. Er wird von der Klubführung stets gelobt, wobei Kahns Fürsprache weniger leidenschaftlich ausfällt als die von Salihamidzic-Mentor Uli Hoeneß und dessen Freund Hainer.

Suche nach Konzept und Einheit

Ein stimmiges Bild geben sie beim FC Bayern gerade nicht ab, es kommt immer wieder zu Brüchen in der viel beschworenen Vereinsfamilie. Dabei wäre ein starker Zusammenhalt neben einem schlauen Konzept ein wichtiger Teil der Hoffnung, wie man sich gegen finanzstärkere internationale Investorenklubs behaupten könnte.

Doch von einer verschworenen Gemeinschaft sind sie beim FC Bayern gerade ein Stück weit entfernt. An ihr Motto "Mia san mia" erinnern gerade vorm Finale der Champions League ohne Münchner Beteiligung hauptsächlich ihre Ansprüche.

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