Der 4:1-Sieg des FC Bayern beim SC Freiburg bleibt trotz des Wechselfehlers bestehen. Stattdessen habe das Schiedsrichter-Team falsch gehandelt, entschied das DFB-Sportgericht.
Das DFB-Sportgericht hat den Einspruch des SC Freiburg gegen die Spielwertung zurückgewiesen. Die Freiburger erklärten daraufhin, auf einen Einspruch gegen das Urteil zu verzichten.
Die Breisgauer hatten am Montagabend zunächst Protest gegen die Wertung eingelegt. Formal musste der SC das tun, um den Wechselfehler rechtlich überprüfen zu lassen.
DFB sieht Fehlverhalten bei Schiedsrichtern
Nach Ansicht des Sportgerichts sei den Münchnern "der schuldhafte Einsatz eines nicht einsatzberechtigten Spielers" nicht anzulasten. Damit liege kein Grund für eine Aberkennung des Sieges vor. Vielmehr sei ein gravierendes Fehlverhalten von Schiedsrichter Christian Dingert und seinem Team Ursache des Wechselfehlers.
Die Trainer Julian Nagelsmann und Christian Streich, SC-Abwehrspieler Nico Schlotterbeck und Referee Christian Dingert nach dem Wechselfehler beim 4:1 der Bayern in Freiburg.
Die Bayern hatten bei der Partie am vergangenen Samstag für wenige Sekunden zwölf Spieler auf dem Feld, ehe der Referee die Begegnung beim Stand von 1:3 aus Freiburger Sicht unterbrach. Zuvor war bei der geplanten Auswechslung von Kingsley Coman die falsche Rückennummer durch Münchens Teammanagerin angezeigt worden.
Kein Vergleich zu Wechselfehler des VfL Wolfsburg
Der Franzose fühlte sich wohl nicht angesprochen und ging bei einem Doppelwechsel zunächst nicht vom Platz. In dieser Phase kam es jedoch zu keinen spielentscheidenden Szenen. Die Beteiligung der Bayern an dem Wechsel-Chaos reiche "auch unter Gesichtspunkten der Verhältnismäßigkeit nicht aus, um die gravierende Rechtsfolge einer Spielumwertung zu rechtfertigen", sagte Stephan Oberholz, der Vorsitzende des Sportgerichts.
Das Schiedsrichter-Team sei seinen Pflichten "in mehrfacher Hinsicht schuldhaft nicht nachgekommen", fügte Oberholz hinzu. Der vorliegende Fall sei auch nicht vergleichbar mit dem Wechselfehler des VfL Wolfsburg, der im DFB-Pokal bei Preußen Münster unerlaubt einen sechsten Auswechselspieler in die Partie gebracht hatte. Dem VfL war danach der Sieg aberkannt worden.
Bayern mit neun Punkten vorne
In der Tabelle liegen die Bayern somit nun weiter neun Punkte vor Verfolger Borussia Dortmund an der Spitze. Freiburg belegt den zur Teilnahme an der Europa League berechtigenden Rang fünf - mit drei Punkten Rückstand auf RB Leipzig auf Champions-League-Platz vier und mit einem Zähler Vorsprung auf die sechstplatzierte TSG 1899 Hoffenheim.
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