Der Weggang von Fredi Bobic von Eintracht Frankfurt steht fest. Der Sportvorstand selbst kündigte in der ARD seinen Abschied an. Auch die Eintracht äußerte sich.
Sportvorstand Fredi Bobic will den Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt am Saisonende definitiv verlassen. Das bestätigte der 49-Jährige am Dienstag in der ARD-Sendung "Sportschau Thema".
Bobic wollte schon 2020 gehen
"Man war vorbereitet darauf, dass die Situation kommt, dass ich im Sommer 2021 den Verein verlassen werde", sagte Bobic. Er habe sogar schon Mitte 2020 gehen wollen.
"Dann wurde ich gebeten, ob ich nicht noch die Corona-Saison durchziehen kann, und ich habe gesagt, das mache ich, schon aus moralischen Gründen. Ich habe gesagt, ich ziehe noch ein Jahr durch - und jeder wusste eigentlich Bescheid."
Nächste Station Hertha BSC?
Zuletzt war berichtet worden, Bobic sei beim Liga-Rivalen Hertha BSC der Wunschkandidat für die Nachfolge des entlassenen Sport-Geschäftsführers Michael Preetz. Bobics Frau und seine beiden Töchter leben in Berlin.
Vor seiner erfolgreichen Zeit in Frankfurt, wo er seit 2016 arbeitet, war der frühere Nationalspieler beim bulgarischen Klub Tschernomoretz Burgas und beim VfB Stuttgart als Sportdirektor tätig.
Eintracht: Gespräche noch nicht abgeschlossen
Die Eintracht bestätigte Gespräche mit Bobic über einen vorzeitigen Abschied, dementierte aber, dass die Entscheidung bereits gefallen sei.
Die Gespräche seien "gegenwärtig noch nicht abgeschlossen und werden erst nach der nächsten Aufsichtsratssitzung Mitte März fortgesetzt", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Philip Holzer in einer Mitteilung des Vereins.
- Fredi Bobic vor Wechsel zu Hertha BSC
Den Sportvorstand von Eintracht Frankfurt zieht es offenbar weg, um bei Hertha BSC ein neues Projekt anzufangen. Fredi Bobic interpretiert die Managerrolle wie ein Projektleiter.
Umbruch mitten im sportlichen Höhenflug
Bobic hatte mit klugen Entscheidungen und einer geschickten Transferpolitik nicht nur den Weg der Frankfurter zum Pokalsieg 2018 und ins Europa-League-Halbfinale 2019 geebnet, er hob auch den ganzen Klub auf ein höheres Niveau.
Sollten sich nun die Wege trennen, müssten die Hessen inmitten einer der erfolgreichsten Phasen der Vereinsgeschichte einen großen Umbruch in der Führungsetage verkraften.
Ex-Profi Spycher wird als Nachfolger gehandelt
Über eine Neuausrichtung im Sommer wird bereits fleißig spekuliert. Kaderplaner Ben Manga, der als Bobics Spürnase bei Transfers gilt, soll zeitnah seinen Vertrag verlängern und als Direktor Profifußball indirekt das Erbe von Sportdirektor Bruno Hübner antreten, der nach dieser Saison ausscheidet.
Als Bobic-Nachfolger bringen mehrere Medien den früheren Eintracht-Kapitän Christoph Spycher ins Gespräch. Der 42-Jährige ist derzeit noch als Sportchef bei den Young Boys Bern tätig ist und hat dort bereits mit SGE-Trainer Adi Hütter zusammengearbeitet.