Der FC Bayern hat am 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Dortmund seinen zehnten Meistertitel in Folge klargemacht - und hat damit geliefert, wieder einmal.
Gänzlich überraschungsfrei und mit einer gewaltigen Bierdusche feiert der FC Bayern seinen zehnten Meistertitel nacheinander. Das sagt vieles, auch über den zementierten Zustand von Fußball-Deutschland.
Wie es jetzt wohl dem Rollkragenpullover von Julian Nagelsmann geht? War gar nicht nett, was vor allem der (bisher unauffällige) Partykönig Benjamin Pavard der feinen schwarzen Baumwolle des neuen Bayern-Vordenkers da angetan hat mit diesem nie enden wollenden Weißbier-Waschgang. Aber sei's drum, geschenkt, vielleicht weiß ja die Freiwillige Feuerwehr Südgiesing, was zu tun ist.
Nach dem Gewinn der zehnten Meisterschaft in Folge stellt sich Bayern-Trainer Julian Nagelsmann im sportstudio-Interview.
Nun also heißt es: "Mia san die Zehner"
In unruhigen und beunruhigenden Zeiten braucht es Routinen und Konstanten, die Bayern haben geliefert, wieder mal. Im direkten Duell mit Borussia Dortmund wird deutlich, dass die frühere Rivalität längst zu einem Scheinduell verkommen ist, nix da mit dem deutschen Clasico aus den alten, herrlichen Klopp-Tagen. Der BVB ist das neue "Vizemund" und könnte sich in Leverkusen informieren, wie es sich damit so lebt.
In München fließt das Meister-Bier, in Fürth die Tränen der Absteiger, Hertha kann durchatmen - der 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga kompakt zusammengefasst.
Alles nicht das Problem der Münchener, die der Liga seit einer Dekade entwachsen sind. Die anderen müssen ihre Arbeit tun, besser als jüngst, damit die Entfremdung vom Fan zum deutschen Fußball nicht auch noch aus Ereignisarmut stetig größer wird. Währenddessen kehren die Bayern vor ihrer eigenen Haustür an der Säbener Straße, auch dort hat sich einiges angesammelt, unabhängig vom viel zu frühen "Mia san raus" in Pokal und Champions League.
- Der FC Bayern ist Meister
Der FC Bayern hat seinen zehnten Meistertitel in Folge und den 32. insgesamt gewonnen. Nach dem Sieg über den ärgsten Verfolger aus Dortmund ist der FCB nicht mehr einzuholen.
Nicht alles auf Nagelsmann abwälzen
Der neue Vorstandsboss (Kahn), der Sportvorstand (Salihamidzic), auch die Altvorderen (Hoeneß), sollten die eigenen Baustellen - namentlich Transferpolitik, Vertragsverlängerungen, europäische Konkurrenzfähigkeit, Außendarstellung, Kommunikation - abarbeiten und nicht allesamt ihrem formidablen Fußballlehrer (Nagelsmann) übertragen. Der war in seiner Premierensaison nämlich Trainer, Psychologe, Außenminister, Pressesprecher und Corona-Beauftragter in einem, ein bisschen too much, selbst für einen wie ihn.
Die Bayern-Spieler Thomas Müller und Joshua Kimmich, BVB-Spieler Marco Reus und sein Trainer Marco Rose sowie ZDF-Experte Manuel Gräfe im Interview nach dem 3:1-Sieg der Münchner.
Mit einer Radtour über das 2.474 Meter hohe Timmelsjoch (sicher ohne den schwarzen Rolli im Rucksack) will sich Julian Nagelsmann für seine erste Schale belohnen. Bevor es dann heißt: Weiter, immer weiter mit der bajuwarischen Titelsammlung und der Rekordjagd, schließlich gilt es, die Lincoln Red Imps einzuholen. Gibraltars Rekord-Champion hat 14-mal nacheinander die Meisterschaft gewonnen, gähn!
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