Die Partie gegen seinen Ex-Klub Mainz ist für Marco Rose die erste nach der Ankündigung, im Sommer zum BVB zu wechseln. Verschärfte Beobachtung ist dem Trainer nun gewiss.
Das Wort "Vorbild" ist Bo Svensson dann doch eine Nummer zu groß, eine ausgeprägte Sympathie für seinen Gladbacher Kollegen kann der Trainer von Mainz 05 aber problemlos bestätigen. "Es ist kein Geheimnis, dass ich Rosi sehr mag", bekennt der 41-jährige Däne - und schon der knuffige Spitzname, den er für Marco Rose parat hat, zeigt, wie gut sich die beiden Fußballlehrer verstehen.
Viel Getöse nach Roses Abschiedsankündigung
Für Mainz spielten sie zwischen 2007 und 2009 fünf Mal zusammen in der zweiten Liga, nun treten sie in der obersten Spielklasse erstmals gegeneinander an. Eine Partie, die für Borussen-Coach Rose (44) noch eine weitere, pikante Premiere darstellt: Es ist das erste Spiel auf der Gladbacher Bank nach seinem am Rosenmontag verkündeten Wechsel im Sommer nach Dortmund.
- Trainer Rose wechselt von Gladbach zum BVB
Trainer Marco Rose hat seinen Abschied von Borussia Mönchengladbach angekündigt. Am Saisonende wird er zum Ligakonkurrenten Borussia Dortmund wechseln.
Das Getöse, das anschließend rund um den Borussia-Park einsetzte, war erwartungsgemäß groß. Die Pressekonferenz vor dem Mainz-Spiel wurde deswegen extra um einen Tag auf Mittwoch vorgelegt.
Mainz, Manchester, Leipzig, Dortmund
Dabei betonte Sportdirektor Max Eberl dann, es habe "zu keiner Sekunde" Überlegungen gegeben, Rose nach dessen Mitteilung vom Montag vorzeitig freizustellen. Und der Coach selbst atmete anfangs zwei Mal auffallend laut durch, als er seinen vollen Einsatz für Gladbach bis zum Saisonende bekräftigte - und erwähnte, dass "zuletzt ein bisschen Druck in die Sache gekommen" sei.
Dieser Druck ist nun erst einmal gewichen; die Folgen von Roses Offenbarung müssen die Verantwortlichen des Rautenklubs in den kommenden drei Monaten nun aber geschickt kanalisieren. Dabei hat es das Programm der nächsten elf Tage gleich in sich: Auf Mainz folgen am Mittwoch das Achtelfinalhinspiel in der Champions League gegen Manchester City, drei Tage später das Duell mit RB in Roses Geburtsstadt Leipzig - und wiederum drei Tage später das Pokal-Viertelfinale im Borussia-Park. Gegen Dortmund.
Rose beteuert: Nehme keinen Spieler mit zum BVB
"Eine brisante Begegnung", weiß Eberl, dem ebenso wie Rose daran gelegen ist, möglichst schnell wieder Ruhe in den Laden zu bekommen. Rose selbst, den sein gesamtes Trainerteam zum BVB begleiten wird, trug dazu schon mal nach Kräften bei, indem er betonte:
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Weniger sicher ist - gerade nach Roses feststehendem Abgang -, dass es Eberl in diesem Sommer so wie im letzten wieder gelingt, die Mannschaft komplett zusammenzuhalten. Die Verträge von Denis Zakaria, Matthias Ginter und Nico Elvedi, für die Gladbach zum Teil beträchtliche Ablösesummen gezahlt hat und an einem entsprechenden finanziellen Rücklauf interessiert ist, laufen im Juni 2022 aus. Wobei Eberl bereits ankündigte, dass sicher nicht alle drei Profis nach der Saison ihre Sachen packen werden.
Schwieriger Gang des Trainers vor die Gladbacher Mannschaft
Ehe das Transferkarussell richtig Fahrt aufnimmt, interessiert jetzt aber vor allem die Reaktion der Gladbacher Spieler auf das Adieu ihres Trainers. "Es der Mannschaft mitzuteilen, war das Schwierigste", räumte Marco Rose ein, berichtete von einer "sehr ruhigen, entspannten, klaren Atmosphäre" und einigen "traurigen" Gesichtern.
Diese Trauer sollten die Kicker der Fohlenelf angesichts des prallen Programms, das nun in drei Wettbewerben auf sie zurollt, möglichst rasch aus den Kleidern schütteln. Denn eines weiß ihr Noch-Trainer, der für den Wechsel zum BVB gerade die Ausstiegsklausel in seinem Arbeitspapier genutzt hat:
- [Profifußballer als Vorbilder für Impfung? Karl-Heinz Rummenigge dazu im aktuellen sportstudio]
- Rummenigge: Missverständlich ausgedrückt
Karl-Heinz Rummenigge hat dem Vorwurf widersprochen, sein Klub wolle sich beim Impfen vordrängeln. Im sportstudio sagte er, er habe sich wohl missverständlich ausgedrückt.