Sportlich gelingt Hertha BSC am Samstag mit einem 3:0-Sieg ein Befreiungsschlag. Nur Stunden später sorgt aber Investor Windhorst für neue Unruhe beim Hauptstadtklub.
Einen Tag nach dem sportlichen Befreiungsschlag durch das 3:0 gegen Hoffenheim hat Millionen-Investor Lars Windhorst mit schweren Anschuldigungen gegen Präsident Werner Gegenbauer bei Hertha BSC die Machtfrage gestellt.
Hertha für Gegenbauer "persönliches Spielzeug"
Ihm sei klar geworden, dass es nicht mehr möglich sei "unter der Führung von Herrn Gegenbauer als Team gemeinsam etwas zu erreichen", sagte Windhorst dem TV-Sender der Bild-Zeitung.
Der Hertha-Präsident behandele den Fußball-Bundesligisten wie ein "persönliches Spielzeug", kritisierte Windhorst, der seit 2019 rund 375 Millionen Euro in die Hertha investiert hat.
375 Millionen - was ist mit dem Geld passiert?
Fragen, die er schriftlich an die Finanzgeschäftsführung gestellt habe, "um zu verstehen, was mit dem Geld passiert ist", seien noch nicht detailliert beantwortet worden, so Windhorst weiter.
Wenn man sich die Zahlen anschaue, sei klar, "dass der Verein definitiv neues Geld braucht, um zu überleben". Bei einem Abstieg sei Hertha in "extrem großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten". Von ihm werde es neues Geld nur unter einer anderen Führung geben, betonte der Investor.
Sehen Sie hier eine Doku zum Einstieg von Windhorst bei Hertha BSC:
Mit rund 374 Millionen Euro ist Lars Windhorst bei Hertha BSC engagiert. Ein Verein im Spannungsverhältnis zwischen Kommerz, Fans, Tradition und Individualinteressen.
Auch Fredi Bobic sei ein "Opfer" der Gegenbauer-Politik und überrascht über den desolaten Zustand in der Klub-Leitung, zog Windhorst zudem den Geschäftsführer mit einem verbalen Trick quasi auf seine Seite. Bobic äußerte sich zu dem Geschehen am Sonntag nicht.
Gegenbauer reagiert zurückhaltend
Gegenbauer selbst vermied in einer ersten Reaktion jede Eskalation. "Unser Verein darf auch diese Aussagen von Herrn Windhorst zur Zeit nur zur Kenntnis nehmen. Wir haben in dieser sportlich schwierigen Situation Trainer und Mannschaft versprochen, diese Dinge in den kommenden entscheidenden Wochen, nicht in der Öffentlichkeit zu diskutieren", sagte der Präsident.
Allerdings kündigte der 71-Jährige eine möglicherweise brisante Stellungnahme zum Verhältnis zu Windhorst zu einem späteren Zeitpunkt an.
Mitgliederversammlung im Mai
Windhorst forderte die Fans des Vereins derweil auf, bei der anstehenden Mitgliederversammlung im Mai den Unternehmer Gegenbauer abzuwählen.
Er selbst stehe für den Präsidentenposten nicht zur Verfügung, da er dafür weder Zeit noch daran Interesse habe. Er werde auch keinen Gegenkandidaten in Stellung bringen. Seinen Posten als Mitglied des Hertha-Beirats legte Windhorst nieder.
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