Nach dem 0:1 gegen Köln muss Leverkusen auch den Ausfall von Florian Wirtz verkraften, der einen Kreuzbandriss erlitt. Der Bundestrainer sprach dem Jung-Nationalspieler Mut zu.
Jung-Nationalspieler Florian Wirtz zog sich beim 0:1 (0:0) der Werkself gegen den 1. FC Köln am Sonntag einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zu und wird monatelang ausfallen, wie Leverkusen mitteilte. Nach nicht einmal einer halben Stunde musste der 18-Jährige im Derby gegen Köln vom Platz getragen und ins Krankenhaus gebracht werden. Eine MRT-Untersuchung brachte das niederschmetternde Ergebnis für das Riesentalent.
Flick: "Eines der größten Talente"
Die schwere Verletzung sorgte auch bei Hansi Flick für einen Schock. Der Bundestrainer baut auf das Toptalent schließlich auch mit Blick auf die WM im kommenden Winter. "Florian Wirtz ist eines der größten Talente, das der deutsche Fußball in den letzten Jahren hervorgebracht hat, sagte Flick in einem Beitrag auf der DFB-Internetseite: "Daher waren wir alle spontan erst mal geschockt, als wir von seinem Kreuzbandriss erfuhren. Ich habe auch schon mit ihm telefoniert und versucht, ihm Mut zuzusprechen."
Bitterer Nachmittag für Bayer Leverkusen. Die Werkself verliert das Nachbarschaftduell gegen den 1. FC Köln mit 0:1 und zudem Florian Wirtz mit einer Knieverletzung.
Flick betonte: Wirtz sei "noch jung, er wird wieder mindestens genauso stark zurückkommen, da bin ich ganz sicher. Er bekommt von uns die volle Unterstützung." Bis zum Start der Fußball-WM in Katar bleiben Wirtz noch acht Monate.
Bitterer Nachmittag für Leverkusen
Bayer-Coach Gerardo Seoane schon kurz nach dem Spiel und vor der Diagnose bilanzierte: "Insgesamt ein bitterer Nachmittag für uns." Das Kölner Team von Trainer Steffen Baumgart besiegte den rheinischen Rivalen glücklich, Kingsley Schindler erzielte in der 67. Minute vor 22.658 Zuschauern das Tor und befeuerte die Hoffnungen der FC-Fans auf Europapokal-Abende. Durch den Erfolg zogen die Kölner in der Tabelle am 1. FC Union Berlin vorbei und sind nun Siebter.
Bayer Leverkusen ist ein Verein mit Geschichte und Geschichten. Auf "Vizekusen" hat man keine Lust mehr im Verein, die Ambitionen sind größere.
Heimspielserie von Bayer gerissen
Bayer 04 verlor erstmals seit Oktober 2021 wieder ein Heimspiel. Drei Tage nach der 2:3-Niederlage in der Europa League bei Atalanta Bergamo wirkte Leverkusen zwar keinesfalls müde. Der Tabellendritte war lange das bessere Team, verpasste aber das Führungstor.
Beide Mannschaften führten das prestigeträchtige Duell von Beginn an robust und temporeich. Ballgeschiebe im Mittelfeld gab es kaum, stattdessen ging es möglichst schnell nach vorne. Bayer erspielte sich früh zwei große Torchancen, ehe es zum Schock für Wirtz kam. Bei einem Zweikampf mit Luca Kilian blieb er mit dem linken Fuß etwas im Rasen hängen und verdrehte sich das Knie. Vor Schmerzen schlug er mehrfach auf den Rasen, er winkte direkt die Betreuer zu sich.
Unfaire Gegner-Fans bei Wirtz-Verletzung
Aus der Gästekurve wurde der frühere Kölner vor und auch während der langen Behandlungspause lautstark beleidigt. Als das Zeichen zur Auswechslung kam, machte sich zudem höhnischer Applaus von Teilen der FC-Fans breit.
Für den hochtalentierten Teenager Wirtz kam Amine Adli. Zuvor hatte Seoane bereits Jeremie Frimpong verletzungsbedingt auswechseln müssen, zur Halbzeit musste auch noch Odilon Kossounou raus. "Durch die drei Verletzungen und die Niederlage sind wir natürlich alle sehr enttäuscht", konstatierte Seoane.
Bayer kann Chancen nicht nutzen
Trotz der Schwächungen war Leverkusen in einer nun immer hektischeren Partie mit vielen Diskussionen die bessere Mannschaft. Köln hielt zwar in den Zweikämpfen gut dagegen, war vorne aber harmlos. Ein Distanzschuss von Florian Kainz, der Bayer-Keeper Lukas Hradecky nicht vor Probleme stellte, viel mehr kam in der Offensive bis zur Halbzeit nicht vom FC. Topstürmer Anthony Modeste hatten die Leverkusener Verteidiger gut im Griff.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Bayer 04 das stärkere Team. Die Werkself machte Druck, viele richtig klare Chancen spielte sie sich allerdings lange nicht heraus - und wenn doch, war der starke Schwäbe zur Stelle. Der FC war dagegen vorne effizient: Der eingewechselte Schindler nutzte einen der wenigen Angriffe zum Siegtor. "Wir wissen schon, dass es das ein oder andere Mal eng war", betonte Kölns Coach Baumgart.
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