In der Bundesliga grassiert zunehmend die Angst vor der Omikron-Welle. Nicht nur der FC Bayern muss befürchten, eine vernünftige Mannschaft auf den Platz zu bekommen.
Reihenweise betroffene Klubs und die wachsende Furcht vor Termin-Turbulenzen: Kurz vor dem Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga am Freitag halten die Corona-Sorgen die Klubs in Atem.
Bayern - Gladbach am Freitag
Allein beim FC Bayern sind vor dem Auftaktspiel gegen Borussia Mönchengladbach inzwischen sechs Spieler positiv. Weitere Corona-Testergebnisse stehen noch aus.
Quer durch die Liga macht sich die Sorge breit: Gewinnt nur noch der, der gesund bleibt? "Ich habe da schon Befürchtungen", sagte Sportchef Jörg Schmadtke vom VfL Wolfsburg mit Blick auf mögliche Spielausfälle: "Dass Corona noch eine Rolle im Spielplan spielen wird, glaube ich schon."
Omikron-Welle erfasst auch den Fußball
Die von vielen Experten hierzulande angekündigte und im Ausland bereits zu beobachtende Omikron-Welle wird wohl auch die Bundesliga nicht verschonen. Darüber sind sich die Verantwortlichen der Vereine, die als erste Reaktion ihre Vorsichtsmaßnahmen wieder verschärft haben, im Klaren.
"Wir sehen es ja in England, Spanien und anderen Ligen, welche Auswirkungen die Pandemie und die Omikron-Variante haben kann", sagte Sportdirektor Simon Rolfes von Bayer Leverkusen:
- Corona stellt den Sport ins Abseits
Bayern München, Werder Bremen, Fortuna Düsseldorf - aber auch Paris St. Germain und FC Liverpool: Seit dem Jahreswechsel bringt Corona den Profifußball gehörig durcheinander.
Klubs wie der FC Bayern, bei dem sich zum infizierten Quartett um Manuel Neuer noch Lucas Hernandez und Tanguy Nianzou gesellten, oder RB Leipzig (drei Corona-Infektionen bei Spielern sowie drei Verdachtsfälle) müssen mit den Problemen leben. Denn erst wenn einem Verein weniger als 15 Profis zur Verfügung stehen, kann die Deutsche Fußball Liga (DFL) einem Antrag auf Spielverlegung stattgeben.
"Es wird in den nächsten Wochen alle treffen", meinte Trainer Markus Weinzierl vom FC Augsburg: "Wir müssen die Probleme lösen, wie sie kommen - und improvisieren."
- Furcht vor dem großen Blues in der Bundesliga
Geisterspiele bringen den Fußball-Bundesligisten nicht nur finanzielle Probleme. Manche Klubs befürchten eine schleichende Entfremdung zwischen den Vereinen und Fans.
Bedrohliches Szenario bei Werder Bremen
Wie schnell es aber trotz Booster-Impfungen, vermehrten Tests und verschärfter Maskenpflicht bei zu einem bedrohlichen Szenario oder der Komplett-Quarantäne einer Mannschaft kommen kann, zeigen Ausbrüche wie zuletzt bei Zweitligist Werder Bremen: Fünf positive Fälle sorgten dafür, dass die Bremer ihr Trainingslager absagten. Sollten weitere Infizierte dazukommen, drohen drastische Maßnahme durch das Gesundheitsamt.
Die gesetzliche Regelung sieht im Fall einer Infektion mit der Omikron-Variante momentan noch zwei Wochen Quarantäne vor.
plädiert Frankfurts Trainer Oliver Glasner für eine Verkürzung.
Fakt ist allerdings auch, dass die Inzidenzen aufgrund der ansteckenderen Variante wie vorhergesagt steigen. Dass die Profis mit ihrer Vielfliegerei während der kurzen Weihnachtsferien dazu beigetragen haben, spricht nicht unbedingt für die von den Klubs und der DFL immer wieder eingeforderte Eigenverantwortung.
- Der letzte Spieltag: Ticker und Tabelle
So läuft der Spieltag in der Fußball-Bundesliga: Ob Spielplan, Konferenz-Liveticker oder Tabelle - jetzt Bundesliga-Ergebnisse aktuell verfolgen.
Ausfall der Zuschauer-Einnahmen jetzt zweitrangig
Auch Schmadtke ist über das Fernweh der Spieler nicht gerade erfreut. Andererseits gebe "es nur wenige Zeitfenster für echte Erholungsphasen", und die "werden im Leistungssport immer wichtiger".
Wichtig wären für die Klubs auch Zuschauereinnahmen. Doch Klagen über den weitgehenden Ausschluss der Fans sind derzeit nur selten zu hören. Die Verantwortlichen sind oft zu sehr damit beschäftigt, überhaupt eine vernünftige Mannschaft auf den Platz zu bekommen.
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