Der FC Schalke 04 kommt einfach nicht zur Ruhe. Bleibt die Frage, worauf sich überhaupt noch Hoffnung aufbauen lässt bei den Königsblauen.
Schalkes legendärer Manager Rudi Assauer sagte mal: "Entweder ich schaffe Schalke, oder Schalke schafft mich!" Derzeit schafft es Schalke, immer neue Negativrekorde zu brechen: Nur neun Punkte, aber schon 61 Gegentore nach 23 Spieltagen. Nur ein Sieg, aber schon der fünfte Trainer im Anmarsch, der nun Schadensbegrenzung betreiben soll.
Schalke ist die Lachnummer der Liga
Der einst ruhmreiche Revierklub ist längst zur Lachnummer der Liga verkommen. Haupt-, aber ganz sicher nicht alleinverantwortlich: Jochen Schneider – ein glückloser Sportvorstand, dessen Personalien allesamt verpufften. Zuletzt Trainer Christian Gross, der weder Verein noch Liga kannte, und Last-Minute-Transfers von Spielern, die andernorts ausrangiert waren und zum Teil mit Verletzungen nach Gelsenkirchen kamen.
- Schalke entlässt Gross und Schneider
Das Chaos beim FC Schalke 04 nimmt keine Ende: Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist hat Trainer Christian Gross und Sportvorstand Jochen Schneider beurlaubt.
Schneider, der die Hauptschuld an einem konfus zusammengestellten Kader trägt, ist nun weg, mit ihm Trainer, Co-Trainer, Lizenzspielerchef und Athletiktrainer. Kahlschlag im Revier, ein Verein zerlegt sich selbst. Schalke muss nun schleunigst die Weichen für die Zukunft stellen - es herrscht akuter Handlungsbedarf auf allen Ebenen: Sportvorstand, Sportdirektor, Trainer.
Hoffnung gibt die Knappenschmiede
Einen kleinen Silberstreif am Horizont liefert die seit Jahren intakte Knappenschmiede von Norbert Elgert. Um junge, hungrige Profis wie Malick Thiaw, Timo Becker oder Matthew Hoppe herum muss nun das Gerüst für den Neuaufbau in der Zweiten Liga gebaut werden.
"Im Augenblick sieht es nicht so gut aus", sagt Schauspieler Peter Lohmeyer über die Lage bei Schalke 04. Einen möglichen Abstieg müsse man aber "als Chance sehen", so Lohmeyer.
Noch viel wichtiger aber: Schalke braucht dringend wieder ein Gesicht, einen Assauer 2.0, wenn man so will, jemanden, der Leidenschaft und Optimismus versprüht, der diesen Verein lebt und liebt. Wer könnte das sein? Vielleicht Ralf Rangnick...
Ausgliederung ist überfällig
Auch wenn es viele königsblaue Romantiker weder hören noch lesen wollen: Eine Ausgliederung der Profiabteilung ist längst überfällig, im Oberhaus gibt es neben Schalke nur noch drei andere eingetragene Vereine (Union, Mainz, Freiburg). Eine solche Separierung wäre sicher kein Allheilmittel, aber eine Perspektive, um neue, dringend notwendige Geldquellen zu erschließen. Um konkurrenzfähig zu bleiben oder besser gesagt: es wieder zu werden.
Schalke schickt sich an, der schlechteste Absteiger seit Einführung der Drei-Punkte-Regel zu werden. Diesen unrühmlichen Rekord hält bis dato der SC Freiburg (2005). Jener Verein, der in den vergangenen 30 Jahren nur vier Trainer beschäftigt hat - eine Zahl, die auf Schalke noch nicht mal für eine Spielzeit ausreicht. Rudi Assauer sagte einst übrigens auch mal in seiner unverblümt direkten Art und Weise: "Wenn der Schnee geschmolzen ist, siehst Du, wo die Kacke liegt." Passt auch jetzt ganz gut Ende Februar, Anfang März.
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