Die Angreifer Jonathan Burkardt und Karim Onisiwo harmonieren prächtig beim FSV Mainz 05. Sie sind Symbolfiguren des Aufschwungs unter Trainer Bo Svensson.
Mitunter lohnt der Blick zurück. Vor genau einem Jahr herrschte Tristesse beim FSV Mainz 05. Und das lag bei weitem nicht allein an der Corona-Pandemie. Der Klub taumelte führungslos dem Abstieg entgegen, die Mannschaft wirkte auf dem Platz hilflos. Doch längst haben die Rheinhessen in einem bewegenden Fußballjahr 2021 ihre Identität und ihren Markenkern wiedergefunden.
Daran besitzt Trainer Bo Svensson, gemeinsam mit Vorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt in turbulenten Feiertagen 2020 zurückgekehrt, sicherlich den größten Anteil.
Heute steht das Heimspiel gegen Hertha BSC (20:30 Uhr) an, zum Hinrundenabschluss geht es dann noch zum Rhein-Main-Derby bei Eintracht Frankfurt (Samstag, 15:30 Uhr).
Stürmer sind Symbolfiguren des Höhenflugs bei Mainz 05
Zu Symbolfiguren der Mainzer Wiederbelebung sind in der Hinrunde dieser Saison die beiden Stürmer geworden. Jonathan Burkardt und Karim Onisiwo. Beide spielen die beste Spielzeit ihrer Karriere. Der gebürtige Darmstädter Burkardt, den alle nur "Jonny" rufen, taugt fast schon zur Identifikationsfigur, weil da einer für seinen bodenständigen Charakter und enormen Lernwillen geschätzt wird.
Mit mehr Mühe als gedacht setzt sich der FC Bayern gegen Mainz mit 2:1 durch. Nach einem nicht unverdienten Halbzeit-Rückstand sorgt eine Steigerung nach der Pause für die Wende.
Während dem Eigengewächs in seinen ersten drei Profijahren nur mickrige drei Törchen gelangen, steht der 21-Jährige jetzt bei sieben Treffern und zwei Vorlagen. Zuletzt servierte der U21-Europameister beim achtbaren Auftritt beim FC Bayern (1:2) den Ball maßgenau für Partner Karim Onisiwo.
Der Österreicher, Sohn eines Nigerianers und einer Wienerin, köpfte in München zuletzt zum zwischenzeitlichen 1:0 ein. Es war erst der zweite Saisontreffer von Onisiwo, aber der 29-Jährige hat bereits sechs Assists auf dem Konto. Noch nie war auch er für die Nullfünfer so wertvoll.
Unterschiedliche Typen, unterschiedliche Spielweisen
So unterschiedlich die beiden als Typen sind, so gut verstehen sie sich auf dem Platz. "Es sind zwei Stürmer, die unterschiedlich in ihrer Spielweise sind, aber über hohe Qualität verfügen. Und wenn hohe Qualität zusammenkommt, passt es oft gut zusammen", sagt Svensson.
Als ehrgeizigen Arbeiter mit viel Liebe zum Detail und einem guten Händchen für die Spieler - so beschreiben seine Weggefährten bei Mainz 05 den dänischen Trainer.
Burkardt und Onisiwo bilden ein Tandem mit beeindruckendem Bewegungsradius. Irrwisch Burkardt bevorzugt die Tiefenläufe, Draufgänger Onisiwo weicht oft auf die Flügel aus. "Gesucht! Gefunden!", urteilte der "kicker". Die deutsche Nachwuchshoffnung und der österreichische Nationalspieler sprinten viel, auch nach hinten, denn das Mainzer Umschaltspiel definiert sich nun einmal über die schnelle Balleroberung.
Niemand vermisst Ex-Stürmer Mateta und Quaison
Den im vergangenen Winter zu Cyrstal Palace abgegebenen Franzosen Jean-Philippe Mateta oder den im Sommer nach Saudi-Arabien gewechselten Schweden Robin Quaison vermisst niemand mehr.
Der in der Rückrunde der Vorsaison gesetzte Adam Szalai muss sich hintenanstellen. Dem ungarischen Nationalstürmer fehlt inzwischen auch die Dynamik. Schwer ist es auch für den von Union Berlin ausgeliehenen Marcus Ingvartsen: Der dänische Nationalspieler muss sich mit Teilzeiteinsätzen begnügen.
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Burkardt auf dem Sprung in die A-Nationalmannschaft
Burkardt und Onisiwo haben beide erst im Sommer ihre neuen Arbeitspapiere bis 2024 unterschrieben, wobei Jungstar Burkardt die vielleicht beste Wertanlage bildet. Bei der U21-Nationalmannschaft hat er unter Antonio Di Salvo die Kapitänsbinde bekommen. Das habe ihm, bekundete Burkardt kürzlich, "in der Persönlichkeitsentwicklung enorm weitergebracht".
Längst hat ihn auch Bundestrainer Hansi Flick auf dem Zettel - und hätte ihn vielleicht schon für die November-Länderspiele nominiert, wenn nicht die U21 parallel wichtige EM-Qualifikationsspiele bestritten hätte. Der erste Schnupperkurs in der A-Nationalmannschaft könnte dann aber im WM-Jahr 2022 erfolgen.
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