Training beim VfB Stuttgart: Wegen der WM in Katar macht die Bundesliga in dieser Saison eine extralange Winterpause.
Quelle: dpa
Seit über fünf Wochen ruht in der
Bundesliga der Ball und noch einmal fast genauso lange dauert es, bis am 20. Januar mit dem Spiel
RB Leipzig gegen den
FC Bayern München der 16. Spieltag angepfiffen wird. Gespannt sein darf man, wie die Teams aus den Starlöchern kommen, denn während der langen Pause fällt die Trainingsplanung sehr unterschiedlich aus.
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Zum Jahreswechsel alle Klubs im Training
Ein fertiges Rezept für die neue Situation hatte niemand in der Schublade. "Für uns ist die Herausforderung, wie viel Pause wir den Spielern geben, wann wir wieder einsteigen, wie die Balance zwischen Ruhephase und Belastung ist", sagte Trainer Steffen Baumgart vom
1. FC Köln. Dazu kommt die sehr unterschiedliche Zahl an WM-Teilnehmern, die einen gesonderten Aufbau bedürfen.
Für die Klubs, die mit ihrem Saisonverlauf bislang zufrieden waren, stellt sich die Aufgabe, an die Form im Herbst anzuknüpfen. Die anderen haben die Chance eines Neubeginns. Zeitlich zusammenfließen werden die unterschiedlichen Pläne erst um den Jahreswechsel, wenn alle Vereine wieder ins Training einsteigen.
Zwei Modelle der Trainingsplanung
Grob lassen sich die bis dahin praktizierten Modelle in zwei Gruppen unterteilen: Klubs mit einem langen, durchgehenden Dezember-Urlaub und Klubs, die zwei Urlaubsphasen eingeplant haben.
Zu den ersteren zählen vor allem Vereine aus der Tabellenspitze wie Bayern München, RB Leipzig,
Eintracht Frankfurt und
Borussia Dortmund. Ein Grund für diese Planung dürfte sein, dass diese Mannschaften viele Nationalspieler zur WM in Katar abgestellt haben, die in den meisten Fällen ohnehin bis Anfang des Jahres in Urlaub sind.
Schock für den FC Bayern und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft: Keeper Manuel Neuer hat sich beim Skifahren den Unterschenkel gebrochen und fällt für lange Zeit aus.
Lange Pause bei Leipzig und Hertha
Die Daheimgebliebenen haben während des größten Teils der WM weitertrainiert, Testspiele absolviert oder sind wie die Frankfurter und Dortmunder nach Asien gereist. So sind alle ungefähr im gleichen Rhythmus geblieben.
Den längsten durchgehenden Urlaub dürfen die Spieler von RB Leipzig genießen: vom 4. Dezember bis zum Neujahrstag. Der einzige Klub aus der unteren Tabellenhälfte, der das Konzept eines langen Dezember-Urlaubs verfolgt, ist
Hertha BSC, wo seit dem 8. Dezember auf dem Trainingsgelände Ruhe herrscht.
Erst Kondition, dann Taktik
Alle anderen Vereine haben die zehnwöchige Pause in vier Phasen unterteilt: erster Urlaub kurz nach dem letzten Spieltag, erste Trainingsphase von Ende November/Anfang Dezember bis kurz vor Weihnachten, Weihnachtsurlaub, Saisonvorbereitung ab Jahreswechsel. Der
VfB Stuttgart, der 1. FC Köln und
Bayer Leverkusen haben zusätzlich nach dem letzten Spieltag noch eine kurze USA-Reise eingeschoben.
"Wir wollen uns das Körperliche jetzt zulegen, zwischen den Tagen gibt es dann nochmal ein eigenes Programm", erklärte
Werder Bremens Trainer Ole Werner, der seine Mannschaft seit dem 8. Dezember auf Trab bringt, seinen Plan. "Im Trainingslager sind wir als Mannschaft wieder komplett, dann geht es um taktische Grundlagen."
Die Hälfte zieht es nach Spanien
Werder wird sein Trainingslager ab dem 2. Januar im spanischen Murcia beziehen, bevor das Team eine Woche vor dem Neustart zu einem Härtetest bei Schalke 04 antritt. Das Duell der beiden Aufsteiger ist sicher eines der attraktivsten Testspiele im Januar.
Wie die Bremer werden noch acht weitere Klubs ihre Trainingslager in Spanien aufschlagen, zwei weitere mit der TSG Hoffenheim und dem VfL Wolfsburg im benachbarten Portugal. Schalke 04 begibt sich ins türkische Belek, während Hertha BSC nach Florida reist. Die Nationalspieler von Bayern München (Katar), RB Leipzig (Vereinigte Arabische Emirate), und Eintracht Frankfurt (Dubai) kehren mit ihren Vereinen nach kurzer Zeit in den arabischen Raum zurück.
Drei Klubs bleiben zu Hause
Komplett auf der heimische Trainingsstätte wollen sich die drei rheinischen Nachbarn 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und
Borussia Mönchengladbach vorbereiten. "Es sind dann nur rund zweieinhalb Wochen bis zum Pflichtspiel-Auftakt", sagt Borussen-Trainer Daniel Farke. "Danach starten wir direkt in eine Englische Woche. Da wollen wir keine zwei Tage mit Reisestress verschenken."
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