Robert Lewandowski und Erling Haaland treffen auf ihre Ex-Klubs - das sind aus deutscher Sicht die spektakulärsten Ergebnisse der Auslosung zur Gruppenphase der Champions League.
Hammer-Gegner oder Glückslose? Das war wie jedes Jahr die Frage vor der Auslosung zur Champions-League-Gruppenphase, die in Istanbul stattfand. Für die fünf deutschen Teilnehmer hatten die Ex-Spieler Hamit Altintop und Yaya Toure, die die Lose zogen, beides im Angebot.
Oliver Kahn schmunzelt
Das Hammer-Los wurde relativ früh gezogen, als das topgesetzte Bayern München aus Topf B den FC Barcelona zugelost bekam. Das ist nicht nur immer noch einer der klangvollsten Namen im Weltfußball, sondern der neue Klub des gerade abgewanderten ehemaligen Bayern-Torjägers Robert Lewandowski.
Als der in Istanbul anwesende Bayern-Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn ein leichtes Schmunzeln zeigte, mutmaßte ZDF-Kommentator Béla Réthy, der gemeinsam mit Manu Thiele durch den ZDF-Livestream führte, er würde wohl gerade an den 8:2-Sieg der Bayern gegen Barca aus der vorletzten Saison denken. Inzwischen ist der Kader der Katalanen allerdings nicht nur durch den Zugang von Lewandowski wesentlich stärker geworden.
Nationalspieler Thomas Müller freut sich auf das Wiedersehen mit dem einst kongenialen Partner in der Bayern-Offensive: "Was für ein tolles Los für alle Fußballfans."
Haaland gegen den BVB
Auch mit dem zweiten Gruppen-Gegner Inter Mailand mussten die Münchner die Erfahrung machen, dass eine Topplatzierung in der Setzliste nicht vor schweren Gegnern schützt. Rethy sieht die Münchner in der Favoritenrolle. Der dritte Gruppengegner Viktoria Pilsen wird daran wohl am wenigsten rütteln können.
Das Thema "Deutscher Klub trifft auf Ex-Torjäger" gab es noch ein zweites Mal, als Borussia Dortmund zu Manchester City mit seinem neuen Torjäger Erling Haaland in die Gruppe G gelost wurde. Auch in der Champions League wird für die Mannschaft von Erfolgstrainer Pep Guardiola viel davon abhängen, wie sie den wuchtigen norwegischen Stürmer in ihr filigranes System integrieren. Favorit sind sie in der Gruppe allemal, während die Dortmunder wohl mit dem FC Sevilla um den zweiten Platz kämpfen. Die Andalusier sieht Manu Thiele dabei "in der Grundstruktur und beim Ballbesitz weiter als den BVB".
Attraktive Reisen für die Eintracht-Fans
Mit besonderer Spannung wurden aus deutscher Sicht die Gruppengegner von Eintracht Frankfurt erwartet, das sich als Europa-League-Sieger für die Königsklasse qualifiziert hat. Mehr noch als auf die Qualität der Gegner wurde dabei auf deren geografische Lage geachtet – haben sich die Frankfurter Fans bei ihrem Siegeszug durch die Europa League doch als überaus reisefreudig gezeigt.
Und sie wurden nicht enttäuscht: Bei den Tottenham Hotspurs aus London, Olympique Marseille und Sporting Lissabon können sich Frankfurts Auswärtsfahrer wieder auf abwechslungsreiche Europareisen freuen. Dabei treffen sie in allen Stadien auf Heim-Fans, die für ihren stimmungsvollen und leidenschaftlichen Support bekannt sind. Sportlich bezeichnete Réthy Frankfurts Gegner außer Tottenham dagegen als "Champions League light".
Viel Arbeit, aber kein Hexenwerk für die Sorgenkinder
Die vom Papier her machbarsten Gruppen erwischten die Sorgenkinder RB Leipzig und Bayer Leverkusen, die in der Bundesliga einen Fehlstart hingelegt haben. Nach "viel Arbeit" aber nicht nach "Hexenwerk" sieht für Béla Réthy Leverkusens Gruppe mit Atletico Madrid, dem FC Porto und dem FC Brügge aus.
RB Leipzig trifft mit Real Madrid zwar auf den Titelverteidiger, hat mit Celtic Glasgow und das durch den Krieg geschwächte Schachtar Donezk daneben aber zwei lösbare Aufgaben zugelost bekommen. Ungeklärt ist bislang die Frage, wo die Ukrainer überhaupt ihre Heimspiele austragen können.
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